Abschied.
Heute dann der Leserbrief eines Mühlehof-Befürworters, der auf Remchingen und seine Kulturhalle verweist. Nur fünf Jahre jünger als der Mühlehof, denke niemand an den Abriss, sondern es gebe sogar Anerkennung durch die Landesregierung. Was aber wieder unterschlagen wird: Remchingens Halle hat keine gewerbliche Flächen als Ballast mitzuschleppen. Wenn wir eine reine Stadthalle hätten, wäre die Sanierung keine Frage, würde niemand von Abriss sprechen. Aber der Kulturteil macht nur ein Drittel der Immobilie aus. Der Konstruktionsfehler ist älter als das Gebäude. Das Zusammenspannen von Kultur und Kommerz unter einem Dach, mit einer gemeinsamen Technik, aber zwei Eigentümern. Dieses Konzept, gut gemeint (Belebung der Innenstadt tagsüber durch Geschäfte, abends und an Wochenenden durch die Kultur), ist grandios gescheitert.
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Von der Wehmut und dem großen Warten
Der Mühlehof: Fällt er schon?
Ich sagte im Dezember in meiner Haushaltsrede vor dem Gemeinderat: "Was die Zukunft des Mühlehofs angeht, so warten wir ab, ob die Unterschriften der Handelsbetriebe auch geleistet werden, die notwendig sind, um das geplante Einkaufszentrum, verwirklichen zu können, das nach dem Abbruch des Mühlehofs auf der Fläche entstehen soll. Bis in den ersten Wochen des neuen Jahres werden wir Klarheit haben. Solange warten wir ab. Jetzt kommt es nach den seit 2005 immer wieder unternommenen und durchweg gescheiterten Versuchen einer Lösung durch Sanierung oder Neubau auf wenige Wochen nicht mehr an. Zu all dem kamen noch die verschärften Vorschriften über den Brandschutz hinzu. Solange formulieren wir: Für den Fall, dass der Mühlehof abgebrochen wird…"
Alternativ wäre jedenfalls nach einem Abbruch die Nutzung der Fläche für eine neue Kultur- oder Stadthalle. Oder was kommt (an diesem oder einem anderen Standort) an Stelle des Mühlehofs in puncto Kultur und Veranstaltungen? Peter Wallinger, Dirigent und Kulturaktivist, formulierte jüngst differenziert: "Vielfalt – entsprechend den unterschiedlichen kulturellen Bedürfnissen. Warum nicht ein dezentrales, aber gut vernetztes Kulturangebot an ausgesuchten Veranstaltungsorten, die ja teilweise schon existieren? Die Zeiten repräsentativer und oft überdimensionierter ,Kulturtempel' sind vorbei."
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Was bleibt? Was bleibt
Begeisterte: Steppin Out Line Dance Grup Rutesheim. Im Outdoor-Bereich der Heinzelmannhalle.
- Mühlacker muss es schaffen die positive Stimmung die durch die Enzgärten hervorgerufen wurde mitzunehmen. Mühlacker hat sich verändert - zum Positiven! Die Enzgärten haben fast alle überzeugt. Die Gastronomie, Spiel- und Skaterplatz, Leseinsel und viele andere Dinge bleiben! Aber gerade die vielen verschiedenen Veranstaltungen haben die Gartenschau zu einem großen Erfolg gemacht. So etwas gab es in Mühlacker nicht und man hat gesehen wie dies von den Besuchern angenommen wurde. Hier sollte man unbedingt dran anknüpfen und gerade in der Sommerzeit ein Veranstaltungsprogramm unter Einbeziehung örtlicher Vereine anbieten. Die Bedingungen und der Zeitpunkt sind gut - jetzt muss man daran arbeiten und Ideen sammeln!
- Vielleicht kann man ja auch an Veranstaltungen wie Open-Air-Kino, einen Kinder- und Familientag oder ein Theater-Festival denken. Die Veranstaltungsfläche ist hervorragend und das Publikum würde das sicher auch annehmen.
- Die Gartenschau war sehr ansprechend. Mühlacker hat dadurch gewonnen. Ich hoffe, vieles bleibt erhalten und wird weiter genutzt.
- Bitte lasst soviel wie möglich erhalten. Wie wäre es mit der Leseinsel??? (Meine Antwort: Die Leseinsel bleibt. Hoffentlich wird sie pfleglich behandelt.)
- Kostenlose Werbung für ein Vorzeigeprojekt! Jetzt gilt es für den OB Schneider und den Gemeinderat diesen Marktingschwung für die Zukunft mitzunehmen.
Ein Gemeinderat aus Nordheim im Kreis Heilbronn: Wir hatten in Nordheim eine kleine Gartenschau 2003 und führten dann im Zweijahresrhythmus Folgeveranstaltungen durch bis 2013. immer Dauer 14 Tage, war jeweils großer Erfolg für die Kommune. Bevölkerung bedauert das vorläufige Ende vor zwei Jahren.
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Alternativen? Fehlanzeige!
Dienstagabend. Ratssal Mühlacker. Kaum wird der Tagesordnungspunkt Mühlehof aufgerufen, bricht sie los, die Debatte um die Zukunft das Kupfer-Tempels im Stadtzentrum. Auch wenn es wenig Neues gibt. Es ist wie ein Reflex. Die altbekannten Positionen werden wieder aufpoliert. Dabei steht schon vorher fest, dass die Stadtverwaltung einstimmig beauftragt wird, mit möglichen Investoren für das Areal zu verhandeln. Bis Ende März 2015 soll klar sein, ob sich jemand findet, der die Immobilie abreißt und durch Einzelhandel und Dienstleistungen ersetzt. Ein klarer Termin und doch wird wieder diskutiert. Dabei hätten die Bürger gerne Klarheit. Jedes Jahr legt die Stadt zwischen 400.000 und 500.000 Euro drauf (ohne den Zuschuss für das VHS-Theaterprogramm), ohne dass sich am Gebäude substanziell etwas verbessert. Zum Jahresende läuft die Brandschutzgenehmigung aus. Es steht den Befürwortern des Mühlehof-Erhalts frei, eine Sanierung zu beantragen und dafür einen Finanzierungsvorschlag zu präsentieren. Aber keiner tut's, niemand will dafür die politische Verantwortung tragen. Weil die Abriss-Gegner wissen, dass der Sanierungsaufwand von 30 Millionen Euro - in zwei Untersuchungen bestätigt - nicht zu stemmen ist. Sie reden zwar von Sanierung in kleinen Schritten, doch wie klein diese sein sollen, sagen sie auch nicht. Alle wissen, dass der zweite Rettungsweg fehlt - aber niemand erklärt die Bereitschaft, das Risiko zu tragen. Da wird flugs ein Investorenangebot als unterirdisch abgetan, obwohl es dies nicht ist, auch wenn man sich über die Konditionen streiten kann. Hauptsache abgestempelt. Alternativen? Fehlanzeige!
Fortsetzung folgt. Garantiert. An irgend einem Dienstagabend. Im Ratssal zu Mühlacker.
Freies WLAN kommt in Mühlacker
Das freie Wireless Local Area Network (WLAN) kommt nach mehreren Anläufen: Es wird für das Gartenschaugelände beidseits der Enz (aber ohne den Westbereich, in dem die Veranstaltungshalle und das Gastrozelt stehen) und im Stadtzentrum (Bereich Rathaus/Mühlehof/Kelterplatz) von der Stadt Mühlacker eingerichtet. Der Ausschuss für Umwelt und Technik des Gemeinderats stimmte heute Abend dieser kleinen Lösung zu. Die CDU-Stadträte sprachen sich für die große Lösung aus, bei der auch die ganze Bahnhofstraße (einschließlich Bahnhofsareal) sowie das Sport- und Freizeitzentrum im Käppele einbezogen worden wären - was auch der vom Gemeinderat 2014 fast einstimmig gebilligten Ausschreibung entsprochen hätte.
Aber mit sieben (CDU und FW) gegen zehn Stimmen (SPD, LMU und FDP) scheiterte die große Variante, mit zehn gegen sieben Stimmen ging danach die kleine Ausgabe durch - der Vertrag läuft allerdings fünf Jahre, der für die große Lösung war auf drei Jahre angelegt. Die große Variante (61.000 Euro) wäre die wirtschaftlichste Lösung gewesen. Die kleine Lösung und damit für ein wesentlich kleineres Gebiet kostet 39.000 Euro.
Wenigstens ist nun ein Anfang gemacht, auch wenn es nur eine halbe Lösung ist. Es ist im Vergleich von Fläche und Kosten die teuerste der beiden Lösungen. Da fragt man sich, wie manche rechnen. Doch: Die Vergrößerung des Bereichs mit freiem WLAN wird über die Zeit kommen. Die CDU Mühlacker hatte sich in ihrem Wahlprogramm zur Gemeinderatswahl 2014 für ein freies WLAN in Mühlacker eingesetzt.
Unsere Argumente heute Abend: 1. Wir wollen einen stabilen Zugang zum Internet auch für Mobilfunk - in der Freizeit, mehr noch, weil das Internet Teil des Alltagslebens ist bis hin zur Nutzung des Angebots der öffentlichen Hand. 2. Ein Beitrag zur kommunalen Infrastruktur, ähnlich der Breitbandversorgung. 4. Als Marketinginstrument für unsere Innenstadt. 5. Wichtig auch als Beitrag zur Senkung der Strahlenbelastung Kein Wunder, dass auch viele vergleichbare Städte freies WLAN einführen - immer alimentiert von der Kommune.
Aber es fehlten heute Abend auch nicht ganz jene, die sich ganz verweigerten und nichts wollten. Sie fühlen sich offenbar wohl in der digitalen Steinzeit.
Hier die Vorlagen der Verwaltung für heute Abend zum Download:
WLAN20150107145948.pdf WLAN.20141219103428.pdf WLAN20150107145955.pdf
WLAN2014-12-18_Nr_002-2015_Vorlage.pdf
"Freies WLAN kommt in Mühlacker " vollständig lesen"Kreative Vorschläge"
Manche träumen davon, die Säle-Etage des Mühlacker Mühlehof auf Säulen zu stellen, das Erdgeschoss mit den ehemaligen Ladengeschäften abzubrechen und eine große Freitreppe vom Kelterplatz zu den Sälen zu bauen. Der Mühlehof als aufgepumpter Maikäfer? Ob das mit den "kreativen Vorschlägen" gemeint war? Wir alle können nur raten.
Mühlackers Haushalt 2015 unter Dach und Fach
Wer sich noch eine zweite Haushaltsrede geben will, hier wäre eine
CDU_zum_Haushalt_2015_Stadt_Muehlacker.pdf
Vorlesestunde im Ratssaal vor zwei Zuhörern (dem Feuerwehrkommandanten und dem Stadtwerke-Geschäftsführer). Keine Diskussion über die fünf Haushaltsreden. Ein Ritual, das eigentich niemand interessiert.
Übrigens: Der Gemeinderat von Mühlacker hat heute Abend den Etat 2015 einstimmig verabschiedet.