Farbenprächtige Lienzinger Pietà
So prächtig dürfte sie ausgesehen haben, die Pietà aus dem Chor der Frauenkirche, rekonstruiert aus den Farbenresten des Originals. Das Geheimnis lüftete gestern in der historischen Kelter in Mühlacker Hannah Backes. Sie schrieb ihre Masterarbeit im Fach Konservierung und Restaurierung von Gemälden und gefassten Skulpturen an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart über die geheimnisvolle Lienzingerin.
Hannah Backes, aufgewachsen in der Nähe von Trier, wechselt jetzt beruflich an die Documenta in Kassel. Sozusagen zwischen Umzugskartons und -terminen lieferte sie im Heimatmuseums Mühlacker komprimiert die in ihrer Meisterarbeit dargestellten Forschungsergebnisse ab - innerhalb der sechsteiligen Veranstaltungsserie der Volkshochschule mit diesmal deutlich höherer Besucherzahl als beim ersten Termin vor einer Woche.
Kunsthistorische Aufarbeitung und kunsttechnologische Untersuchung eines spätgotischen Skulpturen-Fragments nennt sich das Projekt. Pietà steht für Frömmigkeit und Mitleid, unsere Herrin vom Mitleid. Auch Vesperbild genannt, ist es in der bildenden Kunst die Darstellung Marias als Mater Dolorosa (Schmerzensmutter) mit dem Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus. Das wohl bekannteste Beispiel schuf Michelangelo. Doch die Pietà im Petersdom ist aus Marmor gefertigt.
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