Der Schrecken am Sonntag: Mit der Axt gegen Polizisten

Heute kurz vor 12 auf der Zaisersweiherstraße (Foto: R. Straub)

Heute in Lienzingen, kurz vor zwölf Uhr mittags, in der Zaisersweiherstraße, zwischen der Einmündung der Friedrich-Münch-Straße und der Straße hoch zum Wohngebiet Vordere Raith: Kein Durchkommen mehr, die Polizei sperrte die Straße hermetisch ab. Jemand, der zufälllig vorbei kam,  schickt mir ein Foto auf WhatsApp, liefert gleich die harten Fakten mit. Er zählt zehn Polizeiautos,  zwei Hunde, das Sondereinsatzkommando (SEK),  zwei Notärzte, zwei Krankenwagen. Auf meine Rückfrage, ob es um G. gehe, die Rückmeldung: Genau! Um 14.07 Uhr dann seine erlösende Nachricht: SEK hat G. herausgeholt. Ist auf dem Weg nach Hirsau.

Der Polizei-Einsatz ist abgeschlossen. Auch die Zaisersweiherstraße ist nun wieder freigegeben. Noch gibt es keine Mitteilung der Polizeizentrale in Pforzheim über den Fall. Aber dafür läuft der WhatsApp-Kanal  Lienzinger Schneckenpost über: Eindrücke, Vermutungen, Hinweise, wie man die Sperrung umfahren kann. Der Schreck am Sonntag im ansonten friedlichen Lienzingen steckt manchen in den Knochen: Oh man ey wird ja immer schlimmer. 

Um 16.05 Uhr dann die Meldung des Polizeipräsidiums Pforzheim unter der Überschrift Mit einer Axt angegriffen und verletzt hat ein 65-Jähriger am Sonntag zwei Polizeibeamte in Mühlacker-Lienzingen.

Der Text:

(ots) - Dem derzeitigen Stand der Ermittlungen zufolge war der Mann trotz eines gerichtlichen Betretungsverbots gegen 10:45 Uhr in ein Wohnhaus eingedrungen. Als die in der Folge hinzugerufenen Polizisten mit dem Mann Kontakt aufnehmen wollten, flüchtete er zunächst in ein Zimmer des Wohnhauses und griff die Einsatzkräfte von dort aus unvermittelt mit einer Axt an. Zwei Polizisten erlitten dabei leichte Verletzungen. Daraufhin verbarrikadierte sich der Täter in dem Zimmer. Polizeilichen Spezialkräften gelang es, zu dem Täter vorzudringen und ihn zu überwältigen. Weitere Personen wurden nicht verletzt, eine Gefahr für Unbeteiligte bestand nicht. Da sich deutliche Hinweise auf eine akute psychische Beeinträchtigung des Täters ergaben, wurde er im Anschluss in eine psychiatrische Einrichtung gebracht. Außerdem sieht er nun einem Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung sowie wegen des offensichtlich illegalen Eindringens in das Wohnhaus entgegen. Neben mehreren Einsatzkräften der Polizei war auch der Rettungsdienst im Einsatz.

G. zog vor wenigen Jahren nach Lienzingen in das Eckgebäude an der scharfen Linkskurve  der Landesstraße: ein Wohnhaus mit Scheune und Stall, in dem sich heute das Drama abspielte. Und er war seitdem ein Ärgernis, beschäftigte die Behörden. Nicht nur der Vorplatz fiel durch ausgeprägte Unordnung auf, er selbst übrwachte die Umgebung zeitweise mit technischen Hilfsmitteln, bis ihm das amtlich verboten wurde. Doch weiter fotografierte er Leute, die vorbeigingen oder fuhren - mit Vorliebe drohte er ihnen mit Anzeigen, beschäftigte wegen dieser zweifelhaften Aktivitäten das Odnungsamt der Stadt.

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