Es geht vor allem darum zu zeigen, dass es Befürworter der Gemeinderatsentscheidung gibt und diese nicht alle gemäß des schwäbischen Mottos "net bruddelt isch g'lobt g'nug" nichts zu dem Thema sagen, schreibt ein Mühlacker Bürger auf meinen Blogbeitrag zum Mühlehof von heute. Sein Kommentar hier im Original (er ist mit der Veröffentlichung einverstanden):
"Als ich diese Woche die Berichte über die Gemeinderatssitzung am Dienstag gelesen habe, konnte ich es kaum glauben. Vorneweg: ich bin ein absoluter Befürworter des Mühlehof-Abriss, obwohl ich und meine Frau in den letzten Jahren sehr oft bei Veranstaltungen im Mühlehof waren und es natürlich schade ist, dass der Gottlieb-Frick-Saal verlorengeht. Wenn man sich allerdings den Mühlehof insgesamt ansieht, handelt es sich hier inzwischen um einen Schandfleck in unserer Stadt. Und vor allem ist das Gebäude außerhalb des Kulturbereichs für nichts mehr zeitgemäß nutzbar. Das Erlenbach-Center mag für manche Kritiker der Entscheidung nur ein moderner Klotz sein (ich finde den Entwurf hingegen städtebaulich gelungen), aber es ist auf jeden Fall vom Konzept her viel zukunftsträchtiger als es der Mühlehof auch nach einer millionenschwerer Sanierung je sein könnte. Durch die 3 Flügel können die Flächen viel besser aufgeteilt und auch anders genutzt werden, falls das Konzept je scheitern sollte (was ich nicht glaube und hoffe).
Die Proteste der vorwiegend älteren Mitbürger kann ich nicht nachvollziehen.
Selbst wenn die Sanierung des Mühlehof "nur" 10 Millionen Euro kosten würde, wäre dies meiner Meinung herausgeschmissenes Geld. Für weniger Geld würden wir eine Kulturhalle bekommen, die dem bisherigen Kulturbereich in nichts nachstehen müsste. Ein Kulturhalle an der Stelle der heutigen Feuerwache hätte auch bezüglich Standort meiner Meinung nach keinerlei Nachteile gegenüber dem heutigen Standort, da hier auch genügend Parkplätze in der unmittelbaren Umgebung vorhanden wären.
Warum jetzt plötzlich eine Bürgerinitiative gegründet werden soll - fast 3 Jahre nach dem Abriss-Beschluss - verstehe ich nicht. Für Proteste wäre genügend Zeit gewesen. Oder sind die Gegner davon ausgegangen, dass in Mühlacker sowieso kein Investor große Ankermieter für ein Einkaufszentrum findet? Warum sich die Gegner des Abriss in der Mehrheit wähnen, kann ich auch nicht nachvollziehen. In der Gemeinderatssitzung waren 250 von über 25.000 Einwohnern Mühlackers anwesend, also ca. 1%. Wofür tritt diese Gruppe denn ein? Für weitere 20 Jahre Stillstand?
Ich finde es auf jeden Fall gut, dass Sie nicht von dieser Minderheit haben umstimmen lassen. Es wäre eine Katastrophe gewesen, einen Investor zur verjagen, der endlich eine Lösung für das Mühlehof-Problem bieten kann. Was bei New Yorker als Ankermieter zu Lachen gibt, verstehe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht. Für die Jugendlichen der Stadt und der gesamten Umgebung ist dies eine sehr positive Nachricht. Und vor allem H&M und Rossmann sind natürlich sehr gute Ankermieter, die auf jeden Fall für Publikumsverkehr sorgen sollten.
Ich freue mich auf jeden Fall auf das neue Einkaufszentrum und würde es selbst dann unterstützen, wenn für die Kultur kein adäquater Ersatz gefunden werden würde. Wenn man sich die Besucherzahlen der letzten Jahre angesehen hat, sind diese auch immer weiter gesunken. Es gibt natürlich auch schulische Veranstaltungen, für die man eine großen Raum benötigt, aber für die meisten Veranstaltungen war der Gottlieb-Frick-Saal inzwischen eigentlich zu groß. Eine flexible Kulturhalle, die dies berücksichtigt, wäre auch von den Betriebskosten her sicherlich günstiger als der bisherige Kulturbereich."
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