Geschichte zum Gucken, bitteschön




Heute präsentiert: Infotafeln zur Eisenbahngeschichte Mühlackers.

Stadt- und Ortsgeschichte rückt ins Blickfeld, wird visuell erfahr- und erlebbar. Jetzt hat Mühlacker aufgeholt. Mächtig sogar. Heute Abend stellte das Bürgerprojekt "Mühlacker sehen", unter anderem bestehend aus Verschönerungsverein, Scherbabuzzern und Historisch-Archäologischem Verein, den dritten Teil vor: Sie haben unter Federführung von Matthias Lieb aus Mühlacker drei große und zwei kleine Tafeln zur interessanten Eisenbahngeschichte konzipiert und zwischen Bahnhof und Drehscheibe aufgestellt beziehungsweise angebracht. Lokalhistorie im Vorübergehen. Mühlacker war und ist eine Eisenbahnerstadt. Aber wer weiß schon, dass nach dem Ersten Weltkrieg im Dorf Mühlacker bis zu 380 Menschen bei der Bahn arbeiteten? Ist allen bewusst, dass Mühlacker die wohl einzige Kommune ist, bei der die Stadt nach dem Bahnhof heißt? 



Zur Aktion "Mehr Geschichte ins Stadtbild" gehören aber auch die beiden  anderen Projekte von "Mühlacker erleben": der Löffelstelzweg und der historische Rundgang Dürrmenz. Kein Bürger-, sondern ein städtisches Projekt ist der historische  Ortsrundgang Lienzingen, den es nach langer Anlaufzeit seit vergangenen Sommer gibt (Texte vom Mittelalterarchäologen Tilmann Marstaller).

Geschichte zum Gucken, bitteschön. Hier zum Herunterladen






Noch druckfrisch ist der Flyer zum Historischen Ortsrundgang Lienzingen, ihn hat die Stadt noch nicht ins Netz gestellt. / Update 22.05.: Die Stadt hat schnell reagiert. Hier geht es zum Download Ortsrundgang Lienzingen.
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Ein halbes WLAN



128 Ballons zum Start - für jeden Tag der Gartenschau Enzgärten einen. Foto: Stadt Mühlacker

Die Stadt Mühlacker zieht eine positive Bilanz des ersten Gartenschau- Wochenendes. Am Samstag und Sonntag besuchten rund 15.000 Menschen das neu gestaltete Areal an den Enz-Ufern in Mühlacker. Die Kennzeichen der Fahrzeuge auf den dicht belegten Parkplätzen und in der Tiefgarage zeigten: Aus halb Baden-Württemberg kamen Besucher. Viele strömten nach der Gartenschau auch in die Innenstadt, belebten den Kelterplatz und die Stadtmitte-Gastronomie. Positive Kommentare fielen ebenfalls über die kleinen Schönheiten am Rande des Wegs, so der satte Blumenschmuck in den Baumscheiben. Ein guter Start! Und wie sieht es nun mit WLAN aus, installiert am Rathaus und im Gartenschaugelände. Im ganzen Gelände? Nein! Ausgerechnet die Veranstaltungshalle und das Gastro-Zelt werden nicht erreicht. Dort, wo Besucher Zeit und Muse haben, ihre Fotos hochzuladen und zu versenden oder die Gartenschau-App durchzuklicken, herrscht Fehlanzeige. Aber das hat sich abgezeichnet. Hier muss rasch nachgebessert werden. „Touristen erwarten inzwischen einen WLAN-Anschluss  als Standardangebot“, erklärte Klaus Mack, Bürgermeister von Bad Wildbad, dieser Tage bei einer Veranstaltung der IHK Nordschwarzwald. Er fügte hinzu: Auch Schülerinnen und Schüler seien auf die digitalen Wissensdatenbanken angewiesen. „Das macht nur Sinn, wenn die Webseiten nicht ewig lang brauchen, um sich aufzubauen.“ Und das gilt ebenso für Gartenschau-Besucher. Allerdings ist die Registrierung via SMS umständlich bei Tablets - man muss sich zuerst mit einem Handy anmelden. Das Pforzheim-WLAN erlaubt auch, sich per Mail-Adresse zu registrieren, aber für jenen Anbieter gab es im Gemeinderat keine Mehrheit. Schade. 

Gemühlackert



Blumenteppiche

„Es wurde gemühlackert wie die Sau.“ Gemühlackert? Heute gelernt: Ein neues Wort, das steht für schaffen, ackern, gemeinsam sich einsetzen. Eine Wortschöpfung von Sonja Faber-Schrecklein  bei der Eröffnung der Gartenschau Enzgärten auf der Sparkassen-Bühne. Gehört haben es die Mühlackerer gerne. Ob es Eingang in den Duden finden wird? Jedenfalls passt es auf die Entstehungsgeschichte der Gartenschau, die von  heute an 128 Tage lang dauert. Ein gelungener Start war es, ein fröhlicher und bunter Auftakt.  Allenthalben Begeisterung über dieses Jahrhundertprojekt. Und Glückwünsche zum gelungenen Werk. Das hatten manche Mühlacker nicht zugetraut - diese Meister- und Gemeinschaftsleistung. Die Enzgärten, das ist der Stoff, aus dem Erfolgsgeschichten werden. Ein Gute-Laune-Tag. Dafür sorgte gleich zu Beginn eine etwas andere Form der offiziellen Eröffnung: Keine nicht enden wollenden Reden der Offiziellen, sondern SWR-Moderatorin Sonja Faber-Schrecklein, die schlagfertig und charmant durchs Programm führte, das Biedere fernhielt, den meisterhaft spielenden Musikverein Mühlacker ankündigte, und die Landrat, OB und Fördergesellschaftspräsident auf unterhaltsame Art interviewte. Eine gute Einstimmung. Und die dem katholischen Dekan Claus Schmid mit der Ankündigung, es werde nun ökonomisch, eine Steinvorlage lieferte, die dieser vor seinem Segen humorvoll aufgriff.  Es war auch der Tag weiterer Termine auf dem zehn Hektar großen Gelände: Eröffnung des Enzkreis-Pavillons, des Eichenreichs von Forst-BW, der Skateranlage. Ein Tag der Geschenke: von der Partnerstadt Bassano del Grappa ein Brunnen, vom Landkreis eine Stele. Aber auch ein Tag der vielen Besucher, die flanierten, staunten, lobten, sich freuten: vor allem auch an 45 000 Blumen und Stauden. Zur Haben-Seite gehören noch 1000 Veranstaltungen. Und die Gemeinschaftsleistung wird an einer anderen Zahl deutlich, die OB Frank Schneider nannte: 10 000 ehrenamtliche Helfer waren und sind im Einsatz für die neue Grüne Mitte, dem Brückenschlag zwischen Mühlacker und Dürrmenz über einer renaturierten Enz.

Noch ein paar Überschriften zum Tage:





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Mühlackers Haushalt 2015 unter Dach und Fach

Wer sich noch eine zweite Haushaltsrede geben will, hier wäre eine


CDU_zum_Haushalt_2015_Stadt_Muehlacker.pdf


Vorlesestunde im Ratssaal vor zwei Zuhörern (dem Feuerwehrkommandanten und dem Stadtwerke-Geschäftsführer). Keine Diskussion über die fünf Haushaltsreden. Ein Ritual, das eigentich niemand interessiert.


Übrigens: Der Gemeinderat von Mühlacker hat heute Abend den Etat 2015 einstimmig verabschiedet.  

Das Besondere




Blick auf einen Teil des Gartenschaugeländes an einem schönen Augusttag.

Vorfreude auf 128 Tage im Jahr 2015: die Gartenschau Enzgärten. Schon kam die erste Delegation aus einer späteren Gartenschau-Gemeinde: Bad Herrenalb will von Mühlacker lernen. Führungen über das Gelände sind beliebt, garantieren stattliche Besucherzahlen, zuletzt bei der CDU Mühlacker. Bereits jetzt steht fest, dass wir mit fünf Bürgerprojekten als Beitrag zum Programm der Gartenschau einen Rekord aufstellen werden.  Am Martinimarkt startet der Kartenvorverkauf mit rabattierten Tickets. Was bleiben wird nach der Gartenschau: eine Menge – von der ökologisch aufgewerteten Enz mit ihren Buhnen und Inselchen (wenn sie nicht gerade überschwemmt werden) über die Grünlagen, einen bunten Aussichtshügel, mehr Bäumen als zuvor, hoffentlich tollen Spielplätzen und einem neuen Wegesystem bis zu einem  Jugendhaus, das erstmals kein Provisorium ist. Doch noch ist nicht alles in trockenen Tüchern: Wie kann die Burgruine Löffelstelz (immerhin Teil des Logos der Gartenschau) einbezogen werden, wie kann die Flößerei dargestellt werden, wie wird die Westerweiterung des Geländes gestaltet, kann das aktuelle Thema E-Mobilität für die Gartenschau genutzt werden und . . . und…? Allerdings: Wie die Gartenschau personell aufgestellt wird in der heißen Phase ist mir zumindest rätselhaft. Da braucht’s noch ein klares Konzept der Stadtverwaltung.






In Mühlacker ist manches anders, heißt es gelegentlich bei jenen, die schon bei anderen Gartenschauen mitwirkten. Zum Beispiel ein Gartenschauausschuss des Gemeinderats, der jeden Sponsorenvertrag sehen will. Die ersten gingen schon über den Tisch. Es ist wie beim Sport: Nix geht ohne PR. Eigentlich steht die Gartenschau im Vordergrund, aber der Begriff ist so positiv besetzt, dass Firmen gerne Unterstützer sind. Natürlich nicht ganz uneigennützig. So übernimmt eine Bank das Patronat über den Spielplatz, die Stadtwerke bezahlen Wasserfontänen (und lassen ihr Logo dezent in den Platz einbringen). Platz für Werbung ist auf jeder Eintrittskarte, auf dem Internetauftritt der Enzgärten 2015, auf den Flyern. Dafür muss bezahlt werden und das stärkt das Gartenschaubudget, schont den städtischen Etat. Die Gegenleistung: Spuren der Werbung im Gelände. Spuren, die sich  die Stadt bezahlen lässt. Das Sponsoring wird immer mehr verfeinert, extra darauf hat sich ein Büro konzentriert, das auch von Mühlacker angeheuert wurde – und dessen Chef fällt garantiert immer noch etwas ein. Gesehen werden sollen die Markenzeichen der Sponsoren, aber die Gartenschau muss im Vordergrund stehen.
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