Kann der Regionalplan sexy sein?
Für 2+2-Sporthalle oder Wider den weiteren Mangel
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Methodik-Debatte um den Landesstraßenbau
Ein Gespräch mit Dr. Gisela Splett, Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Verkehr und Infrastruktur, im Gerberhaus in Stuttgart zum künftigen Landesstraßenbau: Vorsitzender, Direktor und Fraktionsvorsitzende des Regionalverbandes Nordschwarzwald sowie Vertreter der IHK erläuterten ihre Positionen. Die Atmosphäre war angenehm, offen blieb, ob wir noch stärker beim Landesstraßenbau kürzer treten müssen. Der Entwurf der Landesregierung zum Maßnahmeplan für den neuen Generalverkehrsplan befand sich voriges Jahr in der öffentlichen Anhörung, die Stellungnahmen sind noch nicht ganz ausgewertet worden, weshalb momentan unklar ist, ob und in welchem Unfang es zu Korrekturen kommt.
Das Land hatte die Projekte nach einheitlichen Kriterien von der Universität Stuttgart bewerten lassen. Und so gab es bei diesem Treffen im Ministerium vor allem eine Methodik-Debatte. Die Regionalverbände vermissen das Kriterium "funktionales Straßennetz aufgrund der zentralörtlichen Verbindungsfunktion nach dem Regionalplan" - eine zugegeben trockene Materie. Hintergrund ist die Auffassung auch des Regionalverbandes Nordschwarzwald, dass bei Einbeziehung regionalplanerischer Kriterien der ländliche Raum besser abschneidet als im Entwurf. Immerhin hörten wir kein striktes Nein, aber auch kein Ja. Nun werden die Details auf Arbeitsebene zwischen Regionalverband und Ministerium vertiefend besprochen. Allerdings muss, wenn es eine Übereinstimmung bei den Kriterien gibt, auch das Ergebnis akzeptiert werden. Dann besteht kein Spielraum mehr für (lokal)politische Bewertungen. Ein durchaus zweischneidiges Schwert. "Methodik-Debatte um den Landesstraßenbau" vollständig lesen
Windkraft: Zwei Ministerien kneifen
Mühlacker muss nun 8,4 Millionen Euro bringen
Manchmal treiben Haushaltsdebatten seltsame Blüten. Wenn sich zum Beispiel die Grünen im Kreistag des Enzkreises als Gralshüter des Kampfes gegen jede Nettoneuverschuldung präsentieren. Weil im Etat 2013 unterm Strich die Kredite um 3,1 Millionen Euro steigen sollen, sehen sie schon den Untergang des Abendlandes nahen. Und was lese ich heute in einer dpa-Meldung? Grün-Rot im Landtag plant im Doppelhaushalt 2013/14 des Landes die Aufnahme von 3,3 Milliarden Euro neuer Darlehen. Und dies trotz sprudelnder Steuerquellen. Schwarz-Gelb hatte im Etat 2011/12 die Nettoneuverschuldung Null umgesetzt. Wie sieht es im Enzkreis aus? Da schmolz der Schuldenberg in den vergangenen Jahren ständig ab. Natürlich sind 3,1 Millionen Euro mehr kein Nasenwasser, aber wenn damit Zukunftsinvestitionen finanziert werden wie die Sanierung des fünften Bauabschnitts der Kreisberufsschule Mühlacker sind sie zu vertreten.
Aus der Sitzung heraus gegen eine Schuldenpolitik zu twittern, wie es ein Kreisrat der Grünen tat, war nichts anderes als das Verbreiten platter Parolen. Immerhin stimmte die Mehrheit der Grünen für den Unternehmensplan der Enzkreis-Kliniken gGmbH und in dem sind - na? - neue Darlehen vorgesehen für die laufende rund zwölf Millionen Euro teure Sanierung des Krankenhauses Mühlacker, für die der Enzkreis den Kapitaldienst übernimmt. Da hatte wohl jemand die Übersicht verloren...
Der Kreistag hat die von den Städten und Gemeinden zu bezahlende Umlage auf 32,6 Punkte festgesetzt (2012: 31 Punkte). Der Landrat wollte 35 Punkte. 2012 musste die Stadt Mühlacker dem Landkreis 7,3 Millionen Euro überweisen, bei 32,6 Punkten sind es 8,4 Millionen Euro, bei 35 Punkten wären es 9 Millionen Euro. Und was beantragten die Grünen? 35 Punkte. Rund 600.000 Euro hätte die Stadt Mühlacker dann mehr bezahlen müssen - Mittel, die für eigene Projekte fehlen. Zum Beispiel für Sanierungen in unseren städtischen Schulgebäuden.
Hier diie Haushaltsrede mit allen Argumenten der Union:
HH2013Enzkreis.pdfHeute beim Städtetag: Da war er wieder, der Pragmatiker
Pragmatisch will der Ministerpräsident auch mit einer Forderung umgehen, die unter anderem vom Gemeinderat der Stadt Mühlacker erhoben wird: Als Ultima ratio ein begrenztes Alkoholverbot für öffentliche Plätze aussprechen zu können, wenn Kommunen dies wollen. Die Regierungsparteien SPD und Grüne sind dagegen, doch Kretschmann machte deutlich, dass er die Forderungen der Kommunen nicht einfach beiseite schieben kann. Er plant noch für November einen runden Tisch zu diesem Thema. Hoffentlich mit guten Lösungen als Ergebnis.
In den Medien lief heute breit die Forderung von Kretschmann, der Bund müsse sich stärker an den Kosten des Ausbaus der Ganztagesschulen beteiligen, weil sich sonst das Tempo nicht beibehalten lasse. Allein Baden-Württemberg müsse dafür zusätzlich eine Milliarde Euro aufbringen. Die Mittel zwischen dem Bund und den Ländern müssten neu aufgeteilt werden. Nach Angaben des Regierungschefs arbeitet derzeit das Kultusministerium an den Eckpunkten für eine regionale Schulentwicklungsplanung, die bis 2014/15 vorliegen soll. Städtetagspräsidentin Barbara Bosch, Oberbürgermeisterin von Reutlingen, forderte zurecht eine Beteiligung der kommunalen Partner des Landes. Kretschmann machte deutlich, dass es künftig Mindestgrößen von weiterführenden Schulen geben wird, ohne sich auf konkrete Zahlen festzulegen. Er sprach von "klaren Mindestgrößen". Qualität sei wichtiger als ein paar Kilometer mehr oder weniger fahren zu müssen.
Grundsätzlich sollen auch die kleinen Grundschulen erhalten werden, so Kretschmann. Er will wohl am Grundsatz der alten Landesregierung "kurze Beine, kurze Wege" festhalten. Aber nur grundsätzlich. Was bedeutet das zum Beispiel für unseren Stadtteil Mühlhausen? Grundsätzlich heiußt: nicht alles geht. Eine klare Aussage fehlte. Der Ministerpräsdent verteidigte den Abbau von 11.500 Lehrerstellen in den nächsten Jahren und sprach von der Notwendigkeit eines "zielgenauen Personaleinsatzes". Ein bisschen am Lack der Kultuspolitik der Landesregierung kratzte Barabra Bosch in ihrer Rede. "Neue Produkte scheitern, wenn sie nicht gut eingeführt werden." Sie meinte das Produkt Gemeinschaftsschule, für die ein Bildungsplan genauso fehle wie extra dafür ausgebildete Lehrer und eine ausreichende Finanzierung. Bosch: "Die Gemeinschaftsschule steht vom Start weg auf der Kippe." Wenn es nur um die Umwandlung der Werkrealschulen in Gemeinschaftsschulen gehe, bleibe die Gemeinschaftsschule das letzte Glied in der Schullandschaft. Eine Ansatzpunkt, der auch Thema in Mühlacker sein wird: Schiller- und UvD-Werkrealschulen sollen zur Gemeinschaftsschule werden. Am 15. November um 18.30 Uhr gibt es im Uhlandbau in Mühlacker eine öffentliche Informationsrunde.
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