Innovation 2018: Enzkreis mitten drin im Mittelfeld, Pforzheim schneidet mies ab

Zahlen, nichts als Zahlen. Ihr Ergebnis: der Innovationsindex 2018.  Maximal 100 Punkte sind drin. Das wäre ein Megasuperleistung, die jedoch keiner der 44 baden-württembergischen Stadt- und Landkreise erreicht. Mit 73,3 Punkten ist der Landkreis Böblingen die Nummer eins. Dem Enzkreis reicht es mit einem Wert von 27,2 zu einem dürftigen mittleren Platz (dem 25.). Ganz mies schneidet die Stadt Pforzheim mit 16 Punkten und dem 41. Platz ab, weit abgeschlagen unter den Großstädten. Während dem Enzkreis immerhin eine konstante Entwicklung bescheinigt wird, weist der Trend für Pforzheim nach unten.

Unter den 12 Regionen des Südweststaates ist Nordschwarzwald das Schlusslicht. Nicht nur das aktuelle Innovationsniveau zählt, sondern auch die -fähigkeit. In 16 Kreisen ermittelten die Statistiker für 2008 bis 2018 einen positiver Trend (darunter Ludwigsburg und Böblingen), für neun Kreise einen negativen in puncto Entwicklung der Innovationsfähigkeit (unter anderem Pforzheim). 19 Kreise treten wie der Enzkreis in all den Jahren auf der Stelle. Kreise mit einem Wert von mehr als 50 bilden die Spitzengruppe. Das sind 6 (Böblingen, Heidelberg, Bodenseekreis, Stuttgart, Ulm und Ludwigsburg). Im Vergleich zu 2016 blieb damit die Zusammensetzung der Spitzengruppe identisch, jedoch kam es zu Verschiebungen bei den Rangplätzen. Heidelberg und der Bodenseekreis verbes­serten sich je um einen Platz und verdrängten den Stadtkreis Stuttgart auf Rang 4.  Das Gros der Stadt- und Landkreise (28 Stück) liegen mit 20 bis 50 Punkten im Mittelfeld (mittendrin der Enzkreis). Wer weniger als den Wert 20 schafft, ist wie Pforzheim in der Schlussgruppe. Landesweit reicht die Spanne vom Kreis Böblingen (73,39) bis zum Kreis Waldshut, der mit 10,4 die rote Laterne hält.   Der durchschnittliche Indexwert für Baden-Württemberg: 37,5.
Welches Gewicht hat dieser Innovationsindex? Das Statistische Landesamt in Stuttgart sammelt dazu  Daten, die aus verschiedenen Quellen stammen: Stifterverband Wissenschaftsstatistik, Statistisches Bundesamt, Bundesagentur für Arbeit, Deutsches Patent- und Markenamt, PATON Landespatentzentrum Thüringen, Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“, Arbeitskreis „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, eigene Berechnungen. Allein die Liste zeigt, welche Indikatoren in einen von den Statistikern offengelegten mathematischen Prozess einfließen: Zum Beispiel die Zahl der Patentanmeldungen, das Bruttoinlandsprodukt, die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in industriellen Hochtechnologiebranchen und insgesamt, aber auch in wissensintensiven Dienstleistungsbranchen, Existenzgründungen in Hochtechnologie, Zahl der Einwohner von 21 bis unter 60 Jahre.
Beispiel Heidelberg: Grund eines negativen Verlaufs war im Zeitraum 2008 bis 2016  ein Rückgang bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) und den Patentanmeldungen. Inzwischen konnte hier der Stadtkreis aufholen und liegt wieder in etwa auf dem Niveau der Berechnung 2008.

 

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Auf Lienzinger Wegen. Drei Wanderstrecken in und um das Etterdorf

Bei der Vorstellung oberhalb der Lienzinger Weinberge: Von rechts Oberbürgermeister Frank Schneider, Stadtrat Günter Bächle sowie Reiner Schmollinger vom Arbeitskreis „Herzenssache Lienzingen“ sowie mit Rolf Bammesberger einer der sonntäglichen Wanderführer.

Handlich, praktisch, ideal und lokal ist sie, ihre Erarbeitung eine Premiere: „Auf Lienzinger Wegen“, eine Wanderkarte mit drei Touren auf der Lienzinger Markung. Der Ideengeber: „Herzenssache Lienzingen“ – ein Stadtteil-Arbeitskreis, entstanden aus dem städtischen Bürger-Beteiligungsprojekt Zukunftswerkstätten Mühlacker im Februar 2017. Die Wanderkarte ist das zweite Projekt, das umgesetzt werden konnte. Das erste: KIDSClub Lienzingen. Dort werden bis zu den Sommerferien Aktionen für Kinder angeboten, wie beispielsweise ein Brettspieltag oder eine Wald- und Bienenführung. Soll auch nach den Ferien fortgesetzt werden.

Ausgangspunkt der Idee: Wo andere Urlaub machen – die Schönheiten der Lienzinger Natur erleben. Schon bei der Zukunftswerkstatt als auch bei den monatlichen Folgetreffen des Arbeitskreises stand auf dem ersten Platz der Dringlichkeitsliste: - Natur-, Erholung, Artenschutz: „….wo andere Urlaub machen…..“. Diese einzigartige Natur mit all den Arten muss langfristig erhalten werden. Lienzingen gehört zum Naturpark Stromberg/Heuchelberg, hat mit 483 ha die größte Waldfläche aller Stadtteile inklusive Kernstadt, besitzt zudem mit dem Eichelberg auf 16 Hektar Weinbau. Auf dem zweiten Platz: - Erhaltung und Schaffung von Infrastruktur. Sicherung und Schaffung von wichtigen Infrastrukturen, die der Versorgung der Lienzinger Bürger dienen (Bäcker, Laden, Gastronomie etc.) Beides lässt sich kombinieren und durch die Ortsgeschichte, die Kulturdenkmale wie die mittelalterliche Kirchenburg mit Gaden und die spätgotische Frauenkirche sowie die reichlich vorhandenen Fachwerkhäuser ergänzen.

Lienzingen, das Etterdorf – das einzige Dorf im Regierungsbezirk Karlsruhe, dessen mittelalterlicher Ortskern unter Schutz steht wie Alt-Heidelberg, Freiburg und Meersburg. Das sind die Lienzinger Pfunde.

Zudem: Von den Besuchern der Kirchenburg und des historischen Ortskerns kam immer wieder die Frage nach Wandermöglichkeiten. Die Markung ist groß, die Landschaft vielfältig, die Natur abwechslungsreich und artenreich, dies alles hat Erholungscharakter für Einheimische und Besucher: Pluspunkte für Lienzingen als Wohnort sowie als Ausflugs- und touristisches Ziel. Bewahren und entdecken der Natur. Alles geschieht Die Wanderstrecken wurden ausgearbeitet und mehrfach zur Probe abgewandert, von Reiner Schmollinger, der die Touren auch beschrieb und dabei viele interessante Details zur Orts- und Bauwerksgeschichte liefert. Zudem schlägt er einfacher zu nehmende Varianten zu Streckenteilen vor, die zum Beispiel mit einem Kinderwagen oder Rollstuhl nur schwer zu befahren wären.

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Gehoben, geläutert und geprüft

Fast 400 Seiten dick: Das große Kraichgau-Stromberg-Weinlesebuch, erschienen als Band 256 in Lindemanns Bibliothek, einer Reihe des Info-Verlags in Bretten. Ein Buch für 24,80 Euro mit doppelseitiger Übersichtskarte der Region und 17 kleinen Routenkarten. Johannes Hucke (50), Schriftsteller und Theaterautor, widmet sich der Erforschung halb verborgener Genussregionen. Als eine der erfreulichsten Entdeckungen bezeichnet er das Gebiet Kraichgau-Stromberg, dem er sein erstes von vier Weinlesebüchern gewidmet hat (nun in dritter und aktualisierter Auflage). Gert Steinheimer (72), Mannheimer Regisseur, Drehbuchautor, Grimme-Preisträger und Fotograf, erlebte während der Recherchen zu diesem Buch eine Regionalisierung seiner Trinkgewohnheiten, wie er selbst sagt. Hucke erzählt Geschichten von Menschen und Orten auch aus dem Enztal bei Vaihingen, bringt Stromberger G’schichten aus dem Revier rund um Hohenhaslach und Ochsenbach. Er schwärmt vom Glück im Verborgenen, rühmt Meisterköche und Besenküche gleichermaßen, lässt Weingüter hochleben, vergisst die Bierbrauer nicht. In seinen „atmosphärischen Annäherungen mit Gebrauchswert“  gibt’s Erbauliches, Tipps für das Zusammenstellen von Ausflugstouren für Familie, Freunde, Vereine. Die 17 Routen lassen häppchenweise das von Wiesloch bis Besigheim, von Durlach bis Lauffen reichende württembergisch-badisch-kurpfälzische Gebiet erschließen. Beispiel Route 10: In den Stromberger Alpen mit Diefenbach, Sternenfels und Kürnbach. Oder Route 13: die Leber Schwabens - von Mühlhausen über Roßwag und Gündelbach nach Schützingen. O-Ton: „Wer beladen mit all dem Dreck , den unsere urbane Zivilisation so überreich über uns ausschüttet, in Mühlhausen ankommt, durch die Terrassenanlagen spaziert, in Roßwag einkehrt, sich in den Gündelbacher Weinhöfen umtut und auch Schützingen nicht auslässt, dürfte gehoben, geläutert und geprüft seinen Lebensweg fortsetzen.“ Wenn dies keine originelle Liebeserklärung an einen Landstrich ist! Wichtige Zutaten im Buch: Tipps für Spaziergänge, Infos zu Gasthöfen, Sehenswürdigkeiten, Weingütern, garniert mit Rezepten. Ein Buch zum Lesen und für unterwegs. Piktogramme erleichtern die Orientierung, Literaturhinweise und Adressen ergänzen die Kapitel. Mühlacker wird ausschließlich definiert und präsentiert durch Mühlhausen und Lienzingen. Als Tipp auf Seite 298 das Hotel-Restaurant Nachtwächter in Lienzingen, Teil einer Genuss-Region, die längst nicht nur im Verborgenen blüht. Ein Lesebuch zum Schmökern und Staunen mit Fotos zum Vergnügen.


Vom papierlosen Büro bis zur Stadt-App



Beispiel Wernigerode

Digitale Zukunft: Vom papierlosen Büro bis zur Stadt-App - nachstehend einige Punkte aus einer Veröffentlichung über die Fachmesse Public IT in der Messe Stuttgart, die auch für Mühlacker einige Anregungen gebracht hat. Was ist möglich, was ist sinnvoll, was kann umgesetzt werden? Ein Thema für unsere Verwaltung und die Kommunikation auch der Kommunalpolitik mit den Bürgern. Hier die Pressemitteilung der Veranstalter:

Neue Reichweiten und Rollen für Verwaltungsmitarbeiter durch Social Media

Viele Städte und Gemeinden nutzen heutzutage Social Media wie Facebook, Twitter oder auch eigene Internet-Plattformen, um mit Bürgern und Touristen zu kommunizieren. Rund 300 Städte und Gemeinden seien in Facebook aktiv, bestätigte Franz-Reinhard Habbel vom Deutschen Städte- und Gemeindebund. Gerade die kleineren Gemeinden seien in diesem Bereich oft Vorreiter. Aber man dürfe den Blick nicht nur auf die Gemeinden richten, sondern auch und vor allem auf die Bürger. „Facebook ist in erster Linie nicht dafür da, zu informieren, sondern um einen Dialog zu führen! Und auf diesen muss man sich einlassen“, beschrieb Habbel die Verständigungsform über Social Media. Rechtsanwalt Dr. Carsten Ulbricht, der sich bereits 2007 auf die rechtlichen Implikationen von Facebook und Co. spezialisiert hat, unterstrich die Rolle der Mitarbeiter: Diese hätten eine neue Verantwortung, da ihr Handeln in Sozialen Netzwerken über eine ganz andere Reichweite verfüge. Dies müsse man ihnen bewusst machen; Aufklärung, Leitplanken und Regeln seien deshalb essentiell.  Übrigens: Unser Nachbar Vaihingen macht es bei Facecook vor.

Open Data: Daten für jedermann

Vom digitalen Dokument zur offen zugänglichen Datenplattform: Welche Chancen und Barrieren offene Verwaltungsdaten bieten, präsentierte Jens Klessmann, Mitarbeiter am Kompetenzzentrum Electronic Government beim Fraunhofer-Institut FOKUS. Beim Ansatz „Open Government Data“ gehe es darum, Datenschätze der Verwaltungen zu öffnen, in maschinenlesbarer Form bereitzustellen und für Dritte verfügbar zu machen. Unternehmen könnten diese Rohdaten in der Entwicklung eigener Softwareanwendungen einsetzen, die dann von den Bürgern genutzt werden könnten –  ein Wertschöpfungsnetzwerk aus Verwaltung, Unternehmen und Bürgern entstehe.

Vorreiter zu diesem Thema sei in Deutschland die Stadt Berlin, dort sei bereits vor zwei Jahren der Open Data Prozess angestoßen worden. Eine Umfrage, welche Daten zivilgesellschaftliche Akteure benötigten, ergab, dass ein besonders hohes Interesse an Daten zur Stadtplanung, zu Verwaltung und zur Umwelt bestehe. Zudem wurde ein App-Wettbewerb ausgeschrieben, der hohes Interesse hervorrief. Wichtig sei ein politisches Bekenntnis und ein Paradigmenwechsel hin zu offenen Daten, so Klessmann. Dann könnten Unternehmen Daten für die Bürger auf eine Weise aufbereiten und nutzbar machen, wie Kommunen es selbst nicht leisten könnten.

Mit Geo-Daten und Apps zusammen Städte planen

Viele neue Möglichkeiten für die Nutzung solcher Daten durch Bürger, aber auch für die Stadtplanung stellte Dr.-Ing Peter Zeile vor. Der Wissenschaftliche Mitarbeiter im Fachgebiet CPE an der TU Kaiserslautern beschäftigte sich in seinem Vortrag mit den Nutzungsmöglichkeiten von Geo-Daten für unterschiedliche Apps sowie den Chancen mobiler Datenerfassung für die Stadtplanung.

Über die App des deutschen Projektes Wheelmap.org etwa könne jedermann rollstuhlgerechte Orte – dazu zählen auch Zugänge zu Haltestellen im ÖPNV, Verwaltungsgebäude, Cafés oder Geschäfte – im virtuellen Stadtplan seiner Stadt eintragen. So könnten sich Rollstuhlfahrer vorab ein Bild von einer Stadt und ihren Einrichtungen machen und ihre Routen besser planen. Planer erhielten zudem Anregungen für Verbesserungen bei der Zugänglichkeit. Ideen und Visionen für die Weiterentwicklung ihrer Stadt könnten Bürger der Hansestadt Hamburg in der Community Nexthamburg in einen virtuellen Stadtplan eintragen und miteinander diskutieren. Ziel des Projektes sei es zu helfen, dass vielversprechende Lösungen der Bürger ihren Weg in die Umsetzung finden.

Stadt-App: Mobile Informationssysteme im Einsatz

„Immer mehr Kommunen bieten Dienstleistungen im Internet an, gleichzeitig steigt die Nachfrage nach ortsunabhängig verfügbaren Informationen“, erklärte Benjamin Strozinsky von der brain-SCC GmbH. Er stellte die Möglichkeiten der Stadt-Apps von Halberstadt und Wernigerode vor, die sowohl Informationen für Bürger und Touristen als auch für Investoren bereithalten. Die Städte nutzten die Apps etwa, um Sehenswürdigkeiten zu präsentieren, auf Veranstaltungen hinzuweisen sowie Übernachtungsmöglichkeiten und gastronomische Angebote zu präsentieren. Zudem gebe es Funktionalitäten eines virtuellen Rathauses, Bürger könnten hier etwa Terminanfragen im Bürgerbüro stellen und Adressen sowie Öffnungszeiten unterschiedlicher Behörden erfahren. Darüber hinaus könnten Investoren Hinweise zu Gewerbemöglichkeiten, -gebieten, Fördermöglichkeiten sowie ein Firmenverzeichnis abrufen.




(Quelle: Nachbericht zur Fachmesse Public IT 2012. www.messe.org)

Das Aushängeschild am Bahnhof oder Wir können mehr tun



Der i-Punkt am Bahnhof Mühlacker


Mühlacker präsentiert sich derzeit am Stand von Kraichgau-Stromberg Tourismus auf der Touristikmesse CMT in Stuttgart. „Zu Fuß unterwegs“ heißt das Motto. Die Stadt wirbt für Stadtführungen, aber auch für Wanderwege, von denen wir doch viele zu bieten haben - regionale und lokale. Doch wer am Bahnhof Mühlacker aussteigt und am dortigen i-Punkt auf Details hofft, war allzu optimistisch. Deshalb habe ich das Thema in einer Anfrage an die Stadtverwaltung aufgegriffen. Auch weil die Aushänge immer einmal wieder teilweise zeitlich überholt waren.


Wenn Mühlacker mit seinen Wanderwegen wirbt, gehört dort darüber informiert, damit sich ankommende Fahrgäste auf einen Blick unterrichten könnten. Gute Anregungen aus der Bürgerschaft sind an die Verwaltung herangetragen, aber bisher nicht umgesetzt worden. Dabei könnte der i-Punkt stärker als Aushängeschild genutzt werden.

Die Antwort aus dem Rathaus: Die Schaukästen werden dreimal pro Jahr durch eine Fachfirma gereinigt: Immer kurz vor dem Mühlacker Frühling, dem Straßenfest und dem Martinimarkt. Die Inhalte der Schaukästen werden ebenfalls von der Stadt betreut, so der OB.

Die freien Schaukästen stehen demnach Stadt und Vereinen zur Verfügung, um zur für örtliche Veranstaltungen zu werben. Je nach Saison seien das mehr oder weniger Plakate. Zeitweise seien alle Schaukästen gefüllt. Vereine und Organisationen aus Mühlacker könnten ihre Plakate dafür bei der Stadt Mühlacker an der Rathauspforte abgeben.

Ein kurzfristiger Aushang einer Wanderkarte sei nur möglich, wenn es eine einseitig bedruckte Version dazu gibt. Alle vorliegenden Pläne seien doppelseitig bedruckt. „Da die Schaukästen bei Nacht beleuchtet sind, würde die Rückseite jeweils durchscheinen und alles unlesbar machen. Vorrätig ist eine einseitig bedruckte Wanderkarte auf geeigneter, lichtbeständiger und feuchtigkeitsunempfindlicher Folie nicht, kann aber mit der Erarbeitung der Neuauflage hergestellt werden“, so Schneider weiter.

Und manchmal fehlen Plakate für bevorstehende große Termine in Mühlacker. Dazu der OB: Beim Martinimarkt habe sich das Organisationsteam gegen ein Plakat am i-Punkt ausgesprochen (der Grund erschließt sich mit nicht). Der Weihnachtsmarkt sei dort wiederum beworben worden.

Bei der Sanierung des Bahnhofvorplatzes war der Informationspunkt als Schnittstelle zum Omnibusbahnhof eingerichtet worden.

Soweit die Antwort. Ich hoffe, dass die Verwaltung die Möglichkeiten erkannt hat, diesen Informationspunkt kurzfristig attraktiver zu machen - dazu gehört guter Willen, Tatkraft und die Bereitschaft, auch Anregungen aus der Bürgerschaft aufzugreifen und umzusetzen.

Wir haben aber generell einen Nachholbedarf beim Stadtleitsystem. Wo ist denn was in Mühlacker? Wie kann der Ortsunkundige seine Ziele rasch erreichen? Wie lotsen wir Besucher durch die Stadt? Gestern Abend hat der Gemeinderat die Stadtverwaltung beauftragt, Angebote für ein Fußgängerleitsystem sowie für ein Schilderkonzept einzuholen und damit einen Antrag der CDU-Fraktion aufgenommen. Bleibt zu hoffen, dass dies alles zügig umgesetzt wird.

Denn in den vergangenen Jahren gab es immer wieder Vorstöße im Gemeinderat - auch von der LMU - für eine Wanderwege-Übersicht am Bahnhof. Zugestimmt hat der Rat immer, doch geschehen ist nichts. Leider: Wagen wir also einen neuen Anlauf - und treten aufs Gaspedal! Schließlich ist Tourismus auch ein Wirtschaftsfaktor.

"Mühlhäuser Köpfe" - Gutes Beispiel für Stadtführung



"Mühlhäuser Köpfen" auf der Spur.

Stadtführer in Mühlacker: Sie haben sich ein breites Spektrum an Themen zugelegt. Eine von ihnen ist Claudia Lang, die für die CDU Mühlacker eine Führung durch unseren Stadtteil Mühlhausen machte. Ihr Thema "Mühlhäuser Köpfe". Spannende Geschichten um zwei Pfarrer, einen Bauingenieur und einen Massenmörder, die alle mit dem Weinbaudorf an der Enz zu tun haben. Es ist der Theologe und Liederdichter Philipp Friedrich Hiller, der Theologe und Philologe Friedrich Carl Fulda, der Stahlbeton-Entwickler Gustav Adolf Wayss sowie der Lehrer Ernst August Wagner. Auf www.muehlacker.de findet sich das gesamte Jahresprogramm aller Stadtführer. Auch wer schon jahrelang in Mühlacker lebt, kann immer Neues entdecken.
Dieses Angebot lässt sich ebenfalls verstärkt als touristisches Angebot nutzen. Denn das ist auch für Tagesbesucher interessant. Wir haben als Stadt einiges zu bieten. Deshalb sollten wir Tourismus als wichtiger werdender Wirtschaftsfaktor sehen. Gestern Abend hat der Gemeinderat dem Antrag der CDU zugestimmt, dieses Thema vertiefend zu behandeln und dabei auch die Kompetenz von Tourismus Kraichgau-Stromberg e.V. zu nutzen, bei dem wir als Stadt Mitglied sind. Natürlich gehört zu einem touristischen Programm ein gutes Info-Leitsystem (Beschilderungen). Manches lässt sich bei etwas gutem Willen schneller erreichen, zum Beispiel Verbesserungen am Informtionspunkt beim Bahnhof: Dort fehlen Hinweise auf unser gutes Wanderwegenetz, auf herausragende Veranstaltungen, auf weitere touristische Angebote. Auch vor dem Hintergrund der Gartenschau 2015 sollten wir die Potenziale der Stadt nutzen - Stadtführer gehören in dieses Spektrum. Wir müssen die guten Ansätze weiter ausbauen.

Eppinger Linie - Heimatgeschichte dokumentiert und auch als Wanderweg ausgewiesen



Nachgebaut; Der Pallisaden-Schutzzaun gegen Angreifer oberhalb des Saubergs auf Lienzinger Markung


Jetzt gibt es ihn auch ganz offiziell: Den historischen Verlauf der Eppinger Linie im Stadtgebiet von Mühlacker dokumentiert und ausgeschildert. Nach Anregungen aus der Bürgerschaft hatte die CDU-Gemeinderatsfraktion im September 2008 einen entsprechenden Antrag gestellt. Inzwischen konnte die Idee mit Unterstützung von Vereinen von der Stadtverwaltung umgesetzt werden. Unter anderem engagierte sich der Heimatverein Lomersheim. Leider war ich heute beruflich verhindert, an einer der beiden Wanderungen und am offiziellen Teil am Lomersheimer Turmstumpen teilzunehmen. Schade! Aber es bieten sich noch viele Gelegenheiten, auf dem Linienweg zu wandern. Wer sich informieren will, hier eine von der Stadtverwaltung erstellte Karte: VerlaufEppingerLinie.pdf


Der Eppinger-Linien-Wanderweg, der die Gemarkungen der Stadt Mühlacker durchquert, bezieht seine besondere Attraktivität daraus, dass er durch eine schöne und abwechslungsreiche Landschaft führt, wie es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung Mühlacker heißt. Die Ende des 17. Jahrhunderts errichtete Eppinger Linie kann gerade im Abschnitt Mühlacker noch heute als beeindruckendes Verteidigungsbauwerk nachvollzogen werden, so am Sauberg oberhalb von Ötisheim auf Lienzinger Markung in Form eines nachgebauten Wachturms, einer Chartaque. Nach der Ausschilderung 2009 und der Herstellung eines vorher noch nicht vorhandenen Wegeabschnitts im Jahr 2010 konnten mit Aufstellung der sieben Informationstafeln auf Markung Mühlacker die Maßnahmen zur vollständigen Herstellung des Wanderwegs abgeschlossen werden. An der Verwirklichung haben sich verschiedene Vereine, Einzelpersonen und Institutionen engagiert beteiligt, wie die Stadtverwaltung schreibt.


Ich freue mich sehr, dass gelungen ist, diesen Linienweg zu dokumentieren und gleichzeitig einen weiteren Wanderweg zu haben. Danke an alle für dieses praktische Beispiel von Kommunalpolitik! Es ist wieder ein Stück Heimatgeschichte zum Anfassen. Mehrere meiner Blog-Beiträge haben sich in der Vergangenheit mit diesem schönen Projekt beschäftigt:
 

2011: Eppinger Linie und Ortsrundweg Lienzingen
Eppinger Linie als rotes Band
Spuren der Heimatgeschichte: Auf zur Sternenschanze
Eppinger Linie - dokumentiert im Stadtgebiet 
Oettinger und die verschobene Ratssitzung
Eppinger Linie und ihr Weg durch Mühlacker