Nicht gemein zur Gemeinschaftsschule




Schülerarbeitsplatz an der Gemeinschaftsschule Mühlacker

Die Petition 'Vielfalt macht Zukunft – Gemeinschaftsschüler im Südwesten brauchen eine gesicherte Perspektive' von Dr. Ulrike Felger für das Elternnetzwerk im Verein für Gemeinschaftsschulen Baden-Württemberg e.V. habe ich unterschrieben. Zudem hatte ich mehrfach während des Landtagswahlkampfes hier im Blog die Aussagen der Landes-CDU zu den Gemeinschaftsschulen bewertet und deutlich kritisiert. Dass die Grünen in den Koalitionsverhandlungen nicht eingeknickt sind, ist positiv zu vermerken. Genauso, wie CDU-Landesvorsitzender Thomas Strobl diese gemeinsame Linie von Grün-Schwarz vertritt und sich in der Person von Dr. Susanne Eisenmann für eine Kommunalpolitikerin als Kultusministerin entschieden hat, die in Stuttgart auch auf die neue Schulform Gemeinschaftsschule setzt. Die CDU darf nicht länger gemein zur Gemeinschaftsschule sein. Gut so! Das findet auch Ulrike Felger: "Als Schulbürgermeisterin von Stuttgart war Frau Eisenmann in den vergangenen Jahren intensiv mit der Gemeinschaftsschule befasst und hat sich dabei auch gegen den Strom ihrer Partei CDU vor unsere noch junge Schulart gestellt. Wir sind froh und dankbar für diese weitsichtige Besetzung des für den Bildungsaufbruch im Südwesten so wichtigen Kultusministeriums. Vor allem aber wünschen wir Frau Dr. Eisenmann von Herzen eine glückliche Hand bei allen ihren Amtsgeschäften." In der Landtagsfraktion kommt es hoffentlich auch bei Wacker & Co zum bildungspolitischen Frühling. Zeit wäre es dafür! Nach dem dramatischen Absturz der CDU bei der Landtagswahl am 13. März muss die Union schulpolitisch Frieden  machen und sich auch für neue Konzepte öffnen.


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Stromernte nach Dobel




22,68 Kilowatt Strom brauchte die Batterie, um wieder vollgeladen zu sein.

Termin auf der Deponie Horrheim. „Ach, Sie sind mit dem Elektroauto da?“, fragt mich einer der Gäste des ersten Spatenstichs für den Bau der Fernwärmeleitung ins benachbarte Gündelbach. Und dann die Frage, die ihn als Skeptiker outet: „Reicht denn der Strom von Ludwigsburg bis hierher?“ Manche denken immer noch an die ersten E-Mobile, die mehr an der Steckdose hingen, als dass sie fuhren.

Doch die Technik entwickelte sich seitdem weiter. Irgendwie kommen aber Zweifler mit dem Tempo nicht mit. Apropos Geschwindigkeit: Flott spurtete mein elektrisch betriebenes Auto, 109 PS stark, bei schönstem Frühlingswetter die kurvenreiche Strecke vom Enz- ins Albtal über den Dobel. Die Batteriekapazität von 30 kW/h stand beim Start zu 100 Prozent zur Verfügung, der Bordcomputer wies dabei eine Reichweite von 186 Kilometern aus. Das müsste von Mühlacker bis Herrenalb, dann retour und schließlich weiter bis Ludwigsburg reichen. Tat es auch: Nach den insgesamt 124,6 Kilometern hatte der Akku an der Ladestation an der Ludwigsburger Schillerstraße noch 23 Prozent, die für weitere 48 Kilometer gereicht hätten. Zum Beispiel zurück bis Mühlacker, so dass es eine Rundreise geworden wäre. Eigentlich 50 Kilometer, doch die Klimaanlage frisst die Energie von zwei Kilometern. Super wenig! Am Feierabend holte ich den Wagen an der Elektrotankstelle ab – 22,68 Kilowatt Strom brauchte die Batterie, um wieder vollgeladen zu sein.
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Die Parkkarte ist's




Das Corpus Delicti

Er ist weiß und in eine Plastikhülle eingeschweißt, ihn schmückt das Stadt-Logo, auffallend sind vier große Zahlen, vor allem aber: Er misst 14,5 auf 21 Zentimeter. Und das erweist sich als das eigentliche Problem des Ganzen: die Parkberechtigungskarten für Mitarbeiter der Stadtverwaltung und Mitglieder des Gemeinderates Mühlacker sind schlichtweg zu groß, unhandlich und man weiß nicht so richtig, wo im Auto das eigene Stück deponiert werden soll. Wer sie nicht sichtbar in den Wagen legt, riskiert einen Strafzettel in der Tiefgarage Stadtmitte/Rathaus. Hinter der Frontscheibe lässt sich das Stück Plastik nicht festklemmen, beim Fahren wird es deshalb zum Geschoss. Meine Anregung an die Verwaltung, doch eine kleinere Parkkarte auszugeben, wurde jetzt vom OB beantwortet. Und der Inhalt zeigt, was die schwerwiegenden kommunalpolitischen Probleme sind. Nein, nicht Mühlehof und Gewerbegebietssuche - die Parkkarte ist's. Amt 23 Grundstücks- und Gebäudemanagement schreibt nicht ohne einen Schuss Ironie, was wiederum für die Verwaltung spricht.                                                                     Schmunzeln Sie mit, liebe Blog-Konsumenten:


"Dieser Gedanke (kleinere Karte) wurde seit der Einführung des neuen Parksystems im Mai 2015 bereits vereinzelt hier vorgetragen. Allerdings konnte bislang noch keine einheitliche Größe hieraus abgeleitet werden, da die ,Beschwerdeführer' unterschiedliche Verbesserungsvorschläge machten:

Größe:

· A5

· A6

· A7

· Scheckkartenformat

Beschaffenheit:

· als Plakette

· zum Einstecken in einen Wechselrahmen

· mit Saugnapf

Da der Wunsch zur Verkleinerung der Karte bislang nur vereinzelt hier vorgetragen wurde und vor allem auch kleinere Formate leichter verloren werden können (die jetzige, große Karte wurde immerhin bereits von sechs Personen verloren), wird noch nach einem System gesucht, das alle Wünsche berücksichtigt. Allerdings sollte die Karte nicht zu klein werden, denn wem schon mal die Scheckkarte zwischen die Sitze gefallen ist……

Da die derzeitigen Karten etwas zum Ausbleichen neigen, wird kurz- bis mittelfristig sowieso über eine Neubeschaffung nachgedacht werden müssen. Dann wird es auf jeden Fall eine kleinere Karte werden, weitere Details sind noch offen."



Auf zwei Tassen Kaffee




Links für das Turboladerkabel, rechts für die anderen Typen Ladesysteme

Nein, ich saß an den kalten Tagen nicht im Wintermantel mit Handschuhen und Ohrenschützern in meinem Elektroauto, um Energie zu sparen. Es ist wie bei jedem Auto mit Verbrennungsmotor auch: Die Heizung auf 22 Grad Celsius eingestellt und es kommt wohlige Wärme auf. Das kostet zwar beim E-Mobil ein paar Kilometer Reichweite, aber das ist leicht zu verkraften, wenn man nicht auf Reserve fährt. Genauso wie beim Benziner oder Diesel, bei dem die Klimaanlage auch Sprit frisst. Dank Sitzheizung auf allen Plätzen bekommt bei meinem Wagen auch niemand einen kalten Hintern. Übrigens: Das Gebläse ist beim Energieverbrauch kaum zu spüren. Und, Hand aufs Herz, muss die Heizung immer volle Pulle laufen?

Wie wäre mit einem Stromauto die 665 Kilometer zwischen Stuttgart und Hamburg zu bewältigen? Entnervt am Ziel ob der Wartezeit unterwegs an Ladestationen? Das würde bei einem Diesel nie passieren, da reiche eine Tankfüllung bis zur Alster, womit ein kritischer Mensch  durchaus richtig liegt. Und beim E-Mobil? Ich will zwar nicht nach Hamburg, trete die Reise denn auch nur in der Theorie an. Da hilft der spezielle Routenplaner des Internetforums goingelectric.de. Siehe da, elf Turboladestationen entlang der Strecke, schön verteilt. In 30 Minuten wäre der Akku wieder vollgeladen, also bei einer Reichweite von mindestens 180 bis 200 Kilometern, je nach Wetterlage, hätte ich – nicht zu knapp gerechnet – vier Ladepausen einzuplanen. Auf ein paar Tassen Kaffee. Die generelle Notwendigkeit von Pausen auch für Diesel- und Benzinerfahrer sind allgemein unbestritten. Pausen stärken die Aufmerksamkeit des Fahrers und erhöhen so die Verkehrssicherheit. Vier wären nicht zu viel, weder beim Diesel noch beim Stromer. Also: Bequemer wäre nur die Bahn.

Noch eine Exkursion, diesmal von Schuko bis Chademo, in die Welt der Ladesysteme – von 2,3 bis etwa 40 kW Ladeleistung, von 14 bis zu einer halben Stunde. Dass schnell nicht immer schnell bedeutet, steht schon in einem der ersten meiner Tagebucheinträge. Welche Möglichkeiten bestehen bei meiner 30-kWh-Batterie? Und was ist wirklich schnell?

Die Vielfalt der besonderen Art macht das Nachladen allerdings unübersichtlich. Nicht überall erwarten den E-Mobilisten alle technischen Möglichkeiten. Dabei würden die Turbolader schon ausreichen. Aber welche? Das Gleichstrom-Ladesystem Chademo ist die japanische, Mennekes aus dem Sauerland die EU-Norm. Der Bund muss darauf pochen, dass überall schnell geladen werden kann.

Was kostet denn nun eine „Tankfüllung“ beim Stromauto? Auf diese Frage gibt’s keine allgemeingültige Antwort. So wie sich der Spritpreis ändert, kommt es beim E-Mobil auch auf die Konditionen an. Bei meiner 30-kWh-Batterie sind 30 Kilowattstunden notwendig, von zehn bis 15 Prozent Verlusten abgesehen – macht bei meinem Nachtstromtarif der Stadtwerke 22,9 Cent pro Kilowattstunde aus. Demnach sind es 6,87 Euro und das für eine Strecke von rund 200 Kilometern (winters etwas weniger). Tagstrom ist teurer, doch an manchen Ladestationen darf der Mobilist kostenlos Energie zapfen oder er bezahlt eine Standgebühr pro Stunde. Eine weitere Variante: eine Jahreskarte pauschal für 180 Euro bei ladenetz.de: all inklusive, darüber hinaus wird nichts abgerechnet.

Zugegeben: Sprittanken geht schneller, ist übersichtlicher, macht das Fahren auch teurer. Und was ist mit den Emissionen?
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