Wir können auch eckig, sagt die Planerin

Holz als günstige Alternative beim Wohnungsbau, beim Bau von Kindertagesstätten? Oder besonders geeignet für soziale Projekte wie jetzt in Calw mit vier Häusern und 32 Wohnungen: Dort wurde der erste Hoffnungsort eröffnet, der vor allem sozial benachteiligte Menschen im Blick hat, die nicht am Rande unserer Gesellschaft leben sollen, sondern wieder oder zum ersten Mal ein Teil von ihr werden. So steht es im Blog der Hoffnungsträger.

Ausblicke in Dürrmenz

Eines der lokalen Projekte auch dies: Die beiden Mehrfamilienhäuser, von der Hoffnungsträger Stiftung aus Leonberg auf vormals städtischem Grundstück am Sperberweg in Mühlacker errichtet, werden zum Jahresende 2022 nach einem Jahr Bauzeit fertig sein. 20 Wohnungen, die wir dringend brauchen. Kann das Hoffnungsträger-Projekt nicht auch eine Lösung für die maroden Obdachlosenunterkünfte am Falkenweg in Dürrmenz sein?

Fragen, auf die jetzt Vertreter von Hoffnungsträgern und ihre Architekten sowie der Stadt Antwort gaben bei einem Lokaltermin der CDU-Gemeinderatsfraktion. Dem ersten Bauabschnitt solle nach Möglichkeit schnellstmöglich ein zweiter unmittelbar benachbarter Neubau zweier weiterer Wohngebäude folgen.

Unverkennbar: PV auf den Dächern, Teil des Konzepts der Hoffnungsträger (Foto: Architekten andOffice)

Die bereits im Bau befindlichen Wohnungen sollen Ende dieses Jahres Mietern mit Wohnberechtigungsschein angeboten werden. Sie werden deswegen den Mietern der im Umfeld liegenden städtischen Immobilien zum Umzug offeriert, um die angrenzenden Häuser abbrechen zu können.

Mit der Realisierung zweier weiterer Häuser nebenan soll auch ein von uns von Anfang an gefordertes Betreuungskonzept umgesetzt werden. Kernpunkt: Ansprechpartner zu haben Vor-Ort für ihre Mieter, zudem auch für Kontakte zu allen staatlichen, kommunalen und ehrenamtlichen Helfergruppen. 

Noch nicht fertig, doch das Holz dominiert (Fotos: Günter Bächle)

Mit dem Bau der geförderten Wohnungen verbunden steht der gemeinderätliche Beschluss, mittelfristig die alten Wohnhäuser des Falkenwegs wegnehmen zu können, um dort durch den Stadtbau und ihre zukünftigen Partner Wohnformen für junge Familien zu realisieren.  Neben sichtbaren Echtholzdecken, wertigen Einbauküchen seien die Räume optisch und technisch modern und angemessen ausgestattet und gestaltet, sagte Aribert Friedrich, Projektentwickler der Hoffnungsträger und vormals Geschäftsführer der Stadtbau Mühlacker. Jede Wohnung verfüge zum Beispiel über einen Glasfaseranschluss und eine bodengleiche Dusche. Die Grundrisse der Wohneinheiten seien bedarfsgerecht geschnitten und der hergestellte Wohnungsmix reiche von einem Ein-Zimmer-Appartement bis zu einer Vier-Zimmer-Wohnung.

Die Verwendung von nachwachsenden Baustoffen – Holz - und der Einsatz effizienter Energietechnik, wie zum Beispiel einer Luft-Wärme-Pumpe in Verbindung mit einer Fußbodenheizung und einer PV-Anlage, führen laut Hoffnungsträgern dazu, dass die Gebäude dem KfW-Effizienzhaus-55-Standard entsprechen und zudem die Mieter von den dadurch geringeren Nebenkosten profitieren. Ein weiterer Vorteil sei, dass durch die Modulbauweise ein hoher Vorfertigungsgrad der Bauteile erreicht werde, was sich positiv auf die Bauzeit auswirke.

Bewährter Baustoff Holz. Das Unternehmen lässt in Österreich die Bauteile seriell vorfertigen, spart dabei Kosten. Der Preis einer – wenn auch gefälligen – Uniformität? Ja! Einen Vorgeschmack erhielten wir mit dem Mehrfamilienhaus der Stadtbau Mühlacker GmbH an der Stuttgarter Straße. Die Architektur mit den geschwungenen Linien.  Wir können auch eckig, sagte die Planerin. Modularer Baukasten: Die Gebäudelängen variieren zwischen zwölf und 24 Meter, bis zu fünf Stockwerke in die Höhe sind machbar.

Bis Dezember 2022 sollen die Mehrfamilienhäuser fertig sein. Baubeginn war im Januar 2022.

Baustoff nachwachsendes Holz, das gleichzeitig als natürlicher CO2 Speicher dient. Die Gebäude sind hocheffizient gedämmt und nutzen Solarenergie. Motto: günstiger, nachhaltiger, schneller. Auch bei Kitas. Muster-Grundrisse für Kindergärten entwickelte andOffice, ein Architekturbüro aus Stuttgart - gemeinsam haben wir das nachhaltige und ökologische Konzept entwickelt, lobt sich die Projektentwicklung Hoffnungsträger. 34 Häuser in elf Ortschaften mit mehr als 530 Bewohnern auf rund 20.000 Quadratmeter Wohnfläche - so die Bilanz, die sich auf ihrer Web-Seite findet. Bei der Charta für Holz 2.0 gab es eine lobende Erwähnung.

Eines der zwei Wohnhäuser, die die Hoffnungsträger derzeit in Dürrmenz errichten.

Unser Ziel ist es das erfolgreiche Konzept, die ansprechende und prämierte Architektur unserer Hoffnungshäuser auf das Konzept „Kindergarten“ zu übertragen und somit den Kommunen und Betreibern dabei zu helfen, hochwertigen und pädagogisch wertvollen Raum für die tägliche Betreuung der Kinder bereitzustellen.  Somit wird die Bauzeit vor Ort auf ein Minimum reduziert, HT nennt sechs bis neun Monate.

Jetzt auch KiTas

Wäre das nicht auch etwas für den seit 2018 zugesagten und bisher nicht gebauten Kindergarten in Lienzingen -  sechs Gruppen, gleichzeitig Ersatz für den sanierungsbedürftigen zweigruppige, anno 1957 eingeweihten Friedrich-Münch-Kindergarten. Zumindest eine ernsthafte Variante zur herkömmlichen Bauweise sicherlich!

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