Karl-Adolf Deubler: Lienzinger acht Jahre lang die Nummer 1 beim VfB Stuttgart

Lienzingen, Stuttgart, Bad Honnef, Köln: Lebensstationen von Karl-Adolf Deubler (1888 – 1961). Nicht gerade elektrisierend dieser Lebenslauf, wäre da nicht genau speziell diese eine Sache gewesen: Der Lienzinger war acht Jahre lang die Nummer eins des VfB Stuttgart.  Dem Verein für Bewegungsspiele (VfB) Stuttgart  saß er von 1923 bis 1931 vor, länger als manch anderer später. 16 Namen stehen auf der Liste der Vorsitzenden einschließlich Claus Vogt als der jetzige Präsident.

Dr. Karl-Anton Deubler vor einer Reise nach Zürich im Sommer 1920 (Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, F 215 Bü 67)

Mit seiner achtjährigen Amtszeit liegt der gebürtige Lienzinger in der 110-jährigen VfB-Geschichte auf Rang 3, den er mit Erwin Staudt (2003-2011) teilt, vor ihnen hielten es nur Gerhard Mayer-Vorfelder (1975 bis 2000) und Fritz Walter (1944 bis 1968) länger auf diesem Chefposten aus.

Lienzinger Geschichte(n):  Was, ein Lienzinger als VfB-Stuttgart-Präsident? Der Überraschungsmoment  beim Gegenüber ist garantiert bei dieser Frage, löst ungläubiges Staunen aus. Deubler, wer? Eine Geschichte mit vielen Updates. Denn wer suchet, der findet immer mehr zu Karl-Anton Deubler, dem vierten Präsidenten des VfB Stuttgart. Ein Lienzinger, der bisher im Dunkeln stand. Zu unrecht

Was amtlich ist: Karl-Adolf Deubler erblickte am 26. Februar 1888 in Lienzingen das Licht der Welt. Seine Eltern sind laut des Familienregisters Lienzingen (Band 1, Blatt 74) der Landwirt und Metzger Christian Jakob Deubler (geboren am 1. November 1857 in Lienzingen) und Julie, am 19. Dezember 1865 in Schwieberdingen) geboren. Sie heirateten am 11. Juni 1887 in Schwieberdingen. Karl-Adolf, der Erstgeborene, hatte mit Karl Gustav, Karl, Anna Maria und Elsa vier Geschwister. Bruder Karl Gustav (geboren 20. März 1891 in Lienzingen) erlag im Alter von fünf Monaten der Brechruhr. Die Jüngste – Elsa – kam am 8. Oktober 1897 in Lienzingen zur Welt.

1912 verschickte Ansichtskarte mit der Lienzinger Schule, heute Kirchenburggasse 19 aus der Sammlung Appenzeller

Elementarschule Lienzingen: Im Hauptstaatsarchiv Stuttgart liegt der Personalbogen Nummer 8195 des Soldaten und Offiziers Karl-Adolf (Adolf als Rufname) Deubler.  

  • Darin finden sich ergänzend die Schul- und Studienstationen in der Rubrik Erziehung:
  • Elementarschule Lienzingen (Bild links),
  • Realschule Dürrmenz
  • 1906 Abitur an der Oberrealschule Stuttgart, Nachreifeprüfung am Oberrealgymnasium Tübingen,
  • Jura-Studium in Tübingen und Leipzig
  • erstes juristisches Staatsexamen, Gerichtsreferendar
  •  Promotion, schließlich Anwalt.

Spurensuche nach Deublers, der Clan, der gut 200 Jahre in Lienzingen lebte und dann nach und nach von 1900 an sich in  Stuttgart ansiedelte. Der (Umzugs-)Prozess einer inzwischen weitverzweigten Familie zog sich teilweise bis 1912 hin. Wer meint, alle seien begütert gewesen, irrt: Taglöhner, Knecht, Magd findet sich zum Beispiel auch als Berufsangabe im Familienregister (STAM, S Li F3).

Im Mittelpunkt dieser Spurensuche: Karl-Adolf. Der junge Mann trat in Tübingen der Studentenverbindung Landsmannschaft Schottland bei, in Leipzig der Afrania. Nach Ende des Studiums und des Kriegsdienstes ließ sich Deubler in Stuttgart als Rechtsanwalt und Syndikus nieder. 1931 zog der Jurist mit seiner Familie berufsbedingt nach Köln um, wo er 1961 starb. Seine erfolgreiche Arbeit für den VfB Stuttgart würdigte der Verein in seinem Nachruf.

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