Ein Solo für den Titelverteidiger?

Ein Thema treibt die Menschen um in Mühlacker: Bleibt Arno Schütterle der einzige Bewerber für die Wahl des OB am 25. Oktober? Ein Solo für den Titelverteidiger? Die Botschaft derjenigen, die mich in den vergangenen Tagen ansprachen, ist klar und eindeutig: Sie wollen, dass es bei der Wahl eine Auswahl gibt. Wechselstimmung ist spürbar und dokumentierte sich im Ergebnis der Kreistagswahl - im deutlichen Minus für OB Schütterle! Allerdings kommt immer wieder durch, dass sich OB-Kritiker ein Angebot von außen wünschen. Selbst bei Schul- und Vereinsfesten wird man angesprochen. Die Hoffnung auf eine Alternative geht um. Das wird täglich deutlicher.

Wenn 80 Prozent des Gemeinderats gegen den Amtsinhaber sind, sollte das diesem zu denken geben, sagte mir dieser Tage ein Bürgermeister aus dem Landkreis.

Und tatsächlich brauchen wir einen verlässlichen OB. Da hatten wir uns im Ältestenrat auf eine Sondersitzung zum Mühlehof am letzten Dienstag im Juli geeinigt. Und was geschieht? Schütterle unterläuft das. "Sagen Sie doch, dass er für das Fiasko mit dem Mühlehof verantwortlich ist", sagte mir jetzt jemand, von dem ich eine solche Aufforderung nie erwartet hätte.

In der Bürgerschaft verfängt auch nicht, wenn sich der OB mit Kindern mit einer neuen Schaukel im Kindergarten Senderhang fotografieren lässt. Die Menschen nehmen das, was es ist: einfachster Wahlkampf, der über den allgemeinen Stillstand hinweg täuschen soll.

DSL-Lücken: Wir brauchen endlich Taten

Die Verwaltung ist mit Breitbandanbietern, die Kabelnetze oder UMTS nutzen, wegen der Schließung von Lücken im DSL-Netz von Mühlacker und seiner Stadtteile in Verbindung, heißt es in einer Antwort der Stadtverwaltung auf meine Anfrage. Aufgrund der EU-Bestimmungen und auch der Vorgaben des Landes müssten allen Wettbewerbern gleiche Chancen eingeräumt werden

Der Verwaltung sei bekannt, auf welchen Trassen Leerrohrstrecken zweckmäßig sind, um Anbindungen an das überörtliche Glasfasernetz, zum Beispiel der Telekom, herstellen zu können. Sie verweist allerdings darauf hin, dass nicht die überörtliche Verbindungsleitung zum Glasfasernetz die Hauptkosten einer Netzertüchtigung ausmachen, sondern das Einrichten der DSLAM-Technik sowie das Einbinden der Glasfasertechnik in die Kupferkabel zu den Endkunden. Der Verwaltung sei seit langem bekannt, dass Glasfaserkabel entlang der Bahnstrecken liegen: Sie werden durch Arcor und auch die Sparkassen-IT genutzt.

Inzwischen hat sich auch der Aufsichtsrat der Stadtwerke Mühlacker GmbH mit dem Thema beschäftigt. Dort ist vereinbart worden, dass Stadtwerke und Stadtverwaltung einen runden Tisch mit DSL-Anbietern veranstalten. Wir erwarten aber jetzt, dass nach den Ankündigungen nun auch Nägel mit Köpfen gemacht werden: Ankündigungen haben wir jetzt genügend, wir brauchen nun Termine und Verhandlungen!

Hier die Antwort der Stadtverwaltung auf meine Anfrage, die nach dem Fachgespräch der CDU-Gemeinderatsfraktion im Mai eingebracht wurde: DSL-Luecken.pdf

Ein Glücksfall für die Waldschule: Die Schule Enzberg

Jahrelang suchte die Stadt Mühlacker einen Käufer für die seit der Erweiterung der Hartfeldschule leer stehende Waldschule im Ortskern des Stadtteils Enzberg. Letztlich hat sich das Warten gelohnt: Die neue Schule Enzberg ist ein Glücksfall. Der Enzkreis kaufte die Immobilie für eine Schule für Erziehungshilfe, deren Träger das Evangelische Hohberghaus in Bretten ist. Heute war die offizielle Einweihung dieser Einrichtung für Enzkreis und Stadt Pforzheim. Das ist auch das Besondere: Mühlacker bekam damit eine weitere überörtliche Einrichtung. Der Landkreis ließ das Gebäude sanieren. Aus der alten Waldschule ist so ein Schmuckstück geworden.

Immer wieder hatte uns in den vergangenen Jahren im Jugendhilfeausschuss die Frage beschäftigt, wie jungen Menschen geholfen werden kann, die sich in ihrer herkömmlichen Schule nicht integrieren lassen. "Schule ganz anders", steht als Titel auf dem Heft 1/2009 des "Hohberg-Info":

Die Perspektivlosigkeit von benachteiligten Jugendlichen war noch nie so groß. Oft stecken komplexe Probleme im familiären Bereich dahinter. In der Schule erfordert die aktuelle Situation neue Antworten und genaues Hinschauen. Die neue Schule Enzberg erarbeitet mit dem Konzept von Lehrern und Sozialpädagogen im Teamunterricht eine neue Art von Schule, während die Hohbergschule ein neues Konzept für Schulseelsorge und Schulsozialarbeit entwickelt.

Zu Beginn des Schuljahres 2007 / 2008 gab es 12 Schüler, heute besuchen mehr als 40 Schülerinnen und Schüler die Schule Enzberg, die vor der Sanierung der Waldschule übergangsweise in der Schule der früheren französischen Garnison auf dem Buckenberg in Pforzheim untergebracht war. Wenn alle Klassenstufen der Schule für Erziehungshilfe einge-
richtet sein werden, können ca. 70 Schüler-/innen ein schulisches Angebot mit dem Jugendhilfeangebot „Soziale Gruppenarbeit“ erhalten.

Heute schauten sich aber auch viele Enzberg die neue Schule an. Manche drückten selbst vor Jahren in dem Gebäude die Schulbank und so gab es viele Erinnerungen an die eigene Schulzeit. Die Kommentare über das neue Outfit des Gebäudes fielen durchweg positiv aus.

Hammerwurfanlage II: Schnell rückten die städtischen Arbeiter an

Die Netze hängen herunter.


Städtische Mitarbeiter beim Herrichten.


Wie schnell die Stadtverwaltung auf meine Anfrage zum maroden Zustand der Hammerwurfanlage im Käppele doch reagierte. Blitzschnell! Am Dienstagabend ging die Anfrage raus, heute stand eine Notiz darüber in den Lokalzeitungen, heute Morgen bekamen zwei städtische Arbeiter die Order: Richtet die Hammerwurfanlage (obwohl die doch dem Turnverein gehört). Und als ich vorhin den maroden Zustand dokumentieren wollte, traf ich auf die beiden Mitarbeiter des Bauhofs, die mit kleinem Bagger und großem Lkw kräftig arbeiteten. Jetzt ist die Anlage wieder als solche erkennbar. Nur das Gestänge und die Netze sind (noch) nicht intakt.

Immerhin: Wenn mit Steuergeldern etwas (mit) bezahlt wird, muss es doch in Schuss gehalten werden. Von wem auch immer.

Mal sehen, wie oft darauf Hammerwerfer zu finden sind. Oder eine Hammerwerferin.

Schön, dass die Verwaltung so schnell gehandelt hat. Der Turnverein kann dem Mitbürger dankbar sein, der sich bei mir über den Zustand der Anlage beschwert hatte: Nicht, dass er den Hammer werfen will - er empfand die Anlage einfach als Schandfleck in der Landschaft. Wie ich höre, hat aber der stellvertretende Vorsitzende des TV Mühlacker einen Leserbrief gegen mich wegen der Anfrage geschrieben. Und das ist der eigentliche Hammer!

Hammer hin, Hammer her: Hier an ein paar Zeilen als Antwort Hammerwurfanlage.pdf

Mühlacker braucht ein Berufliches Gymnasium

Wir müssen dran bleiben: Mühlacker braucht ein Berufliches Gymnasium. Der Standort Berufsschulzentrum an der Lienzinger Straße ist ideal. Eine solche Einrichtung bietet den Realschülern aus Mühlacker und Umgebung weitere Chancen und stärkt damit die Durchlässigkeit unseres Bildungssystems. Doch die Chefs der Pforzheimer Beruflichen Gymnasien blocken ab. Sie fürchten die Konkurrenz, obwohl ihre Schulen doch über Zuspruch nicht klagen können. Jetzt ist die Kreisverwaltung gefordert, ein zulässiges Profil für ein Berufliches Gymnasium in Mühlacker auszuarbeiten. Meines Erachtens hätte ein Profil aus Technik und Wirtschaft gute Chancen, akzeptiert zu werden, sagt unser Landtagsabgeordneter Winfried Scheuermann.

Kultusminister Helmut Rau wird mit der Aussage zitiert, dass das Wirtschaftsgymnasium in Mühlacker nicht kommen kann, dafür zeigte er sich hinsichtlich der Einrichtung eines anderen Typs des Beruflichen Gymnasiums, möglicherweise sogar eines ganz Neuen, durchaus aufgeschlossen. Das ist doch eine Chance! Der Enzkreis muss sie nutzen.

Hammerwurfanlage - eine Fehl-Investition?

Aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung habe ich mir heute im Käppele die (wohl ehemalige) Hammerwurfanlage angeschaut. Sie ist sichtbar nicht mehr in Betrieb. Die technischen Teile sind offensichtlich defekt. Die Innenfläche wuchert mit Unkraut zu. Diese Anlage wird augenscheinlich nicht mehr genutzt, weshalb die Frage zu stellen, weshalb einige Tausend Euro Steuergelder in den Sand gesetzt wurden. Die Nachfrage nach dieser Sportart besteht wohl nicht (mehr?), obwohl beim Bau der Anlage gesagt wurde, damit könne Mühlacker als Sportstadt attraktiver werden. Gibt es keine Hammerwerfer mehr? Welche Kosten entstanden der Stadt bisher für diese Anlage? Kann von einer Fehl-Investition gesprochen werden? Wer trägt dafür die Verantwortung? Der OB als Ex-Hammerwerfer?

Gleich nebenan ist der Hartplatz. Wenn die Verwaltung noch zuwartet und ihn nicht pflegt, wächst er zu - wird zur Wiese. Geschmückt an den Rändern mit Unkraut.

Zu Beginn der Grünfläche neben dem Hallenbad ist die Erde aufgerissen, der Rasen beschädigt. Weshalb wird das nicht gerichtet?

Und - wenn wir schon dabei sind - auch der Verkehrsübungsplatz erfordert Pflege. Oder sind Disteln eine neue naturnahe Form der Bepflanzung?