Frust sitzt tief an der Lienzinger Straße

Lienzinger Straße
Der Frust bei den Anliegern der Lienzinger Straße sitzt tief. „Die Stadt hat uns vergessen“ klagte eine Frau beim Lokaltermin der CDU-Gemeinderatsfraktion unter dem Beifall der Zuhörer. Trotz mit 21 Uhr für einen solchen Termin ungewöhnlichen Uhrzeit des Beginns und einsetzendem Regen waren mehr als zwei Dutzend Anwohner dieses innerstädtischen Fahrwegs gekommen, der derzeit zu ihrem Ärger auch noch Teil der Umleitungsstrecke für den überörtlichen Verkehr wegen der Sperrung der Stuttgarter Straße/B10 ist. Ihre Beschwerden: Nicht auszuhaltender Lärm besonders auch in den Nachtstunden, wegen unebener Fahrbahn und durchdonnernder Lastkraftwagen. „Das geht voll auf Kosten der Gesundheit der Menschen“, sagte Reinhard Scholz, der sich in Leserbriefen zum Fürsprecher seiner Mit-Leidensgenossen machte.
Die CDU-Fraktion unterstützt Sie voll und ganz, die Beschwerden sind berechtigt, akuter Handlungsbedarf herrscht, erklärte ich auch namens der anwesenden CDU-Kollegen Wolfgang Buchtala, Ulrich Steigerwald, Wolfgang Schreiber, Matthias Trück, Kathrin Bossert-Fröhle, Theo Bellon und Bernd Obermeier. Gekommen waren ebenso weitere Vorstandsmitglieder des CDU-Stadtverbandes. Der CDU-Fraktion war es gelungen, im Gemeinderat eine Mehrheit zu erreichen, damit die für eine durchgängig neue Fahrbahn notwendigen Gelder in den städtischen Haushalt 2017 aufgenommen wurden. Leider hat die Stadtverwaltung wegen zeitweise vorhandener personeller Engpässe in der Leitung des zuständigen Fachamtes diesen Beschluss nicht umgesetzt. Darüber haben wir uns mächtig geärgert. Doch jetzt kommt  Bewegung in die Sache. Der Amtsleiter versicherte mir am Donnerstag, bis Ende September den Planungsauftrag für Lienzinger Straße und Hermann-Hesse-Straße zu vergeben und mit den Ergebnissen im Herbst 2018 in die Etatberatungen für 2019 zu kommen.
Wir wollten vor allem zuhören und die Anregungen in einem Antrag für den Gemeinderat aufnehmen. Und die Anlieger machten von der Möglichkeit, ihren Kropf zu leeren, reichlich Gebrauch. Es sei der Dauerschallpegel, der die Menschen krank mache. Nicht einmal nachts trete Ruhe ein, gegen 21.45 Uhr gehe es – auch durch den Schichtwechsel bei Mahle – verstärkt los, hinzu kämen Schwerlaster, nachts um vier würden schon wieder Autotransporter über die unebene Fahrbahn donnern. Durch die Spurrinnen in der Straße würden Geräuschwellen ausgelöst, die auch vor Gebäudemauern nicht Halt machten. Ein Ehepaar konstatierte, selbst ihre Schallschutzfenster brächten nichts. Eine andere Anwohnerin beklagte, die Lienzinger Straße sei belastet wie eine Bundesstraße, vor allem die Lastkraftwagen hielten sich nicht an das vorgeschriebene Tempolimit, die Kontrollen durch die Stadt fänden kaum statt.
Die Anlieger forderten sofort Tempo 30 wenigstens in den Nachtstunden wie in der Enzstraße, laufende Tempokontrollen, die umgehende Erhöhung zu tief sitzender Schachtdeckel. Um das zu schnelle Durchfahren nachts zu verhindern, müsse die Ampelanlage an der Einmündung Eckenweiherstraße/Bannholz rund um die Uhr laufen. Wichtig sei vor allem aber rasch ein neuer Fahrbahnbelag mit Flüsterasphalt. Kritisiert wurde, dass der Entwurf des Lärmaktionsplanes der Stadtverwaltung im Sand verlaufen sei. Die Lienzinger Straße müsse jedenfalls dringend entlastet, eine Nachtruhe sichergestellt werden. Angeregt wurden eine Verkehrszählung und eine aktuelle Lärmmessung. Und: „Wenn die Umleitung nach Anordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe gegen den Willen der Stadtverwaltung für den B10-Verkehr schon über die Lienzinger Straße läuft, so muss die Stadt ständig kontrollieren. Das geschieht leider nicht.“

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