Für den Alltag der E-Mobilität - Bund muss nachbessern
E-Mobil vor dem Landratsamt Enzkreis in Pforzheim.
Vorgesehen ist, einen Betrag von 4.000 Euro für rein elektrische Fahrzeuge und von 3.000 Euro für Plug-in-Hybride zu gewähren - als Umweltbonus. Doch die Bundesregierung ist nicht konsequent. Sie will mehr Elektroautos auf Deutschlands Straßen bringen, doch statt nur diese zu fördern, wird auch Kompromiss-Technik (Hybrid) unterstützt. 4000 Euro gleichen das Delta zwischen den Anschaffungspreisen von Autos mit Verbrennungsmotoren und E-Mobilen (etwa 10.000 Euro) nur zu einem geringen Teil aus. Die "Hybrid-Gelder" in den Kauf von reinen Stromern zu stecken, hätte dem selbstgesteckten Ziel der Bundesregierung mehr gedient, ohne den Gesamtaufwand zu erhöhen. So aber drohen die Hilfen zu verpuffen. Weshalb werden vom Bund nicht flankierend Flottenrabatte mit den einzelnen Herstellern ausgearbeitet analog zum auslaufenden Forschungsprojekt des Bundesumweltministeriums mit dadurch möglichen attraktiven Konditionen? Nachbesserungen sind notwendig.
Nicht nur das Netz der Ladestationen muss weitaus engmaschiger werden (der Badenairport meldet in puncto E-Tankstelle totale Fehlanzeige), auch die Zugangsvoraussetzungen müssen endlich vereinheitlicht werden. Es nervt, wenn so etwas passiert: Ich wollte am Freitag mein E-Mobil an der EnBW-Station in Park & Ride Oos-West in Baden-Baden tanken. Obwohl die Internetplattform „Ladekarte SW LB“ angibt, wurde meine Karte nicht akzeptiert, so wie es mir schon einmal in Tübingen – auch eine EnBW-Ladestation – geschehen ist. Es war wieder höchst ärgerlich, zumal beide Ladestationen auch unter ladenetz.de aufgeführt werden, einem Verbund von EnBW und Stadtwerken. Wem das häufiger unterläuft, bei dem kommt Frust auf. Vom der Vielfalt der Zugangssysteme ganz zu schweigen. Was unternimmt der Gesetzgeber?
Im Alltag der E-Mobilisten entscheidet sich die Zukunft der Stromautos. Deutschland darf nicht wieder den Anschluss an eine neue Technik verlieren - aus Halbherzigkeit.
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