Warten auf den Lichtblick: Die aktuelle Zahl der Neuinfizierten, doch noch ist kein Wellenbrecher in Sicht

Und hier wieder die freitäglichen Daten in absoluten Zahlen aus dem Landratsamt in Pforzheim für jede Gemeinde, eigenhändig umgerechnet auf 100.000 Einwohner und dann in den Vergleich mit den anderen Kommunen gestellt. Die in der Grafik genannten Zahlen beweisen: Es gibt noch keinen Lichtblick in dieser vierten Welle der Corona-Pandemie. Leider.

Impfen, impfen, impfen - ein Beispiel für Einsatz, das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) an den Enzkreis-Kliniken Mühlacker: Ein Arzt und drei MFA waren am Donnerstag im Apostos in Pforzheim und haben in 5,5 Stunden 200 Menschen geimpft, das Team des Apostos war ganz angetan, weil es so gut lief. Am Samstag waren wir als Team in der Enztalsporthalle in Mühlacker (falls es wieder Fragen div. Kreisräte etc gibt), auch dort haben wir 200 Menschen geimpft, wir waren stundenweise 2 Ärzte und das gesamte Team des MVZ. Diese Woche werden wir während der Sprechstunde wahrscheinlich 96 Menschen impfen. (Notizen einer Ärztin)

Diese Nachricht aus dem Landratsamt Enzkreis lässt Eltern und Erzieherinnen aufatmen: Vom kommenden Mittwoch (8. Dezember) an müssen Kinder in allen Kindertageseinrichtungen in Pforzheim und in der Großen Kreisstadt Mühlacker – unabhängig von ihrer Trägerschaft – wöchentlich zwei negative Corona-Tests vorweisen können, um die Einrichtung betreten zu dürfen. So regelt es eine Allgemeinverfügung, die das Landratsamt am Freitag erlassen hat. Bereits im Frühjahr hatte es eine solche Testpflicht in den Kitas der beiden Städte gegeben.

Die Infektionslage ist sehr besorgniserregend, erläutert die Leiterin des Gesundheitsamtes, Dr. Brigitte Joggerst, die Hintergründe. Da Kinder bislang nicht geimpft werden konnten, sind Schulen und Kitas potentiell Schwerpunkte des Infektionsgeschehens. Vor diesem Hintergrund sei es notwendig, das Dunkelfeld auszuleuchten und die Zahl der infizierten, jedoch asymptomatischen Personen, die eine Kita betreten, zu identifizieren und damit den Viruseintrag so gering wie möglich zu halten. Regelmäßige und verbindliche Testungen sind hierfür ein probates Mittel, das in seiner Wirkung über die bisherigen freiwilligen Testungen hinausgeht. So gewinnen wir für alle Beteiligten – Personal, Kinder und Eltern – ein höheres Maß an Sicherheit.

Die Testungen können von einer offiziellen Teststelle bescheinigt oder mit einer Eigenbestätigung von Erziehungsberechtigten nachgewiesen werden. Der Nachweis über einen negativen Test muss zweimal pro Woche erfolgen; er gilt dann als Eintrittskarte, ohne ihn ist ein Betreten der Einrichtung nicht möglich. Es solle aber kein Kind an der Tür abgewiesen werden, wenn die Eltern einmal Test oder Bescheinigung vergessen haben. Die Eltern hätten dann die Möglichkeit, den Nachweis am darauffolgenden Tag nachzureichen. Zunächst keine Testpflicht in den anderen Gemeinden.

Die Kreisbehörde hat sich die Zahlen und das Infektionsgeschehen angesehen und kam zum Ergebnis, die Testpflicht zunächst auf Mühlacker zu beschränken. Dort sind die Inzidenzen deutlich höher als in den meisten Enzkreis-Gemeinden. Aus diesem Grund habe man beim Enzkreis – anders als beispielsweise im Nachbar-Landkreis Böblingen – zunächst auf die kreisweite Testpflicht verzichtet. Die Regelung für Pforzheim und Mühlacker gilt zunächst bis zum 14. Januar nächsten Jahres. Die Testpflicht endet früher, wenn die 7-Tage-Inzidenz in den Städten an fünf aufeinanderfolgenden Tagen unter 500 pro 100.000 Einwohner liegt. Die Allgemeinverfügung, in der für Geimpfte und Genesene Ausnahmen von der Testpflicht geregelt sind, ist im Wortlaut unter den Amtlichen Bekanntmachungen auf der Homepage des Enzkreises nachzulesen.

Das lohnt sich (nach) zu hören: Jörg Martin, von Haus aus Anästhesist, ist als Klinikmanager der Geschäftsführer der Regionalen Kliniken Holding RKH, ein Verbund von neun Krankenhäusern in Baden-Württemberg, zu dem auch die Enzkreis-Kliniken gehören. Die Corona-Zahlen explodieren, die Kliniken arbeiten am Anschlag und die Situation auf den Intensivstationen wird immer prekärer. Auch der Wut und der Zorn auf die Ungeimpften wachsen. Das ist die Situation für einen Mann, der aktuell an vorderster Front steht, schreibt dazu der SWR.

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