Meinungsumschwung beim SWR macht es möglich: Sender in letzter Sekunde gerettet

Offenbar hielten die SWR-Oberen dem politischen Druck nicht mehr stand. Ließen sie noch am Mittwoch Mühlackers OB Frank Schneider abblitzen, meldeten sie sich keine 24 Stunden später am Donnerstag bei Thomas Knapp und boten ihm das gesamte Sender-Paket zum Kauf an  - zum bekannten Preis von 550.000 Euro. Zwei Bedingungen stellte der Südwestrundfunk: Ein notariell beglaubigter Kaufvertrag noch diese Woche mit Übergang der Eigentums und der Haftung sowie eine Bankbürgerschaft für den Kaufpreis mit hinterlegten 400.000 Euro. Heute waren sich SWR und die Fünfer-Gruppe vollends einig, am Montag ist der Notartermin. 20_03_16_Anschreiben_OB.pdf

Damit ist der 1950 gebaute Sendemast, ein technisches Kulturdenkmal, gerettet. 5 nach 12 Uhr? Jedenfalls in allerletzter Sekunde. Denn die Vorbereitung der Abbrucharbeiten liefen schon auf dem Sendergelände. Damit endet hoffentlich der Sender-Krimi, Letztes Kapitel.

Epilog. Jetzt herrscht zunächst Freude über den Erhalt des Senders bei allen, die sich dafür eingesetzt hatten. Menschen, denen der Erhalt des Wahrzeichens ihrer Heimatstadt wichtig ist. Und über fünf Mühlacker Musketiere, die nicht eine Forderung nach der anderen aufbauten, Sicherheits- und Haftungsfragen nicht zum KO-Kriterium hochzogen, sondern die beherzt handelten. Glückwunsch!

Schade, dass sich eine Mehrheit des Gemeinderats den Kauf von sieben Hektar Land in exponierter Lage entgehen ließ. Notwendig ist es, die Vorgeschichte aufzuarbeiten, diesen Mischmasch aus unzureichender Kommunikation, absichtlich aufgebauten Horror-Szenarien der angeblichen finanziellen Folgen, dem Verprellen des SWR und der Landespolitik, der mangelnden Führung, dem ewigen Hin-und-her. Und den Lippenbekenntnissen zum Erhalt des Senders, aber auch zum Schwarzen Peter, den sich OB und SWR gegenseitig über angeblich nicht umgesetzte Gesprächsergebnisse gegenseitig zuschoben sowie dem für den Gemeinderat entstandenen Zeitdruck, der keine guten Entscheidungen reifen lässt.

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Kommentare

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Hans- Ullrich CHOINACKI am :

Hallo
kann man für den Erhalt des Sendermasten und auch für einen erneuten MW Betrieb es würden ja 10 Kw reichen etwas spenden ? Dann senden sie mir Ihre IBAN zu.

Gruß HU

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Antwort

Werner Kurt Hantsch am :

Die übereilte Abschaltung der LW-, MW- und KW-Sendern in Deutschland und Europa hat sich nun gerächt. Im Katastrophenfall wie Ukraine-Krieg u.a.m. sind deutschlandweit keine Nachrichten mehr absetzbar, die überall empfangen werden können. Die Langwelle 153 kHz muss wieder her und mit erheblicher Leistungsreserve ausgestattet werden, denn die Reichweite ist extrem hoch. Als günstigster Ort wäre der geographische Mittelpunkt Deutschlands in Thüringen (Nieder- und Oberdorla in der Nähe von Mühlhausen) zu nehmen. die Geographische Lage und Höhe des Geländes ist ein prädestinierter Sendestandort.
Packen wir es an!
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