Alternative Bestattungsmöglichkeiten auf weiteren Stadtteil-Friedhöfen

Mühlacker-Lienzingen. Nach dem Friedhof Enzberg werden nun auch auf den anderen Stadtteil-Friedhöfen in Zusammenarbeit mit der Genossenschaft Badischer Friedhofsträger alternative Bestattungsmöglichkeiten angeboten und damit ein Gemeinderatsbeschluss vom Dezember 2008 umgesetzt, schreibt Oberbürgermeister Frank Schneider auf eine Anfrage des Vorsitzenden der CDU-Gemeinderatsfraktion, Stadtrat Günter Bächle. Das Ratsmitglied hatte das Anliegen von Lienzinger Bürgern aufgegriffen, auf dem örtlichen Friedhof eine Urnenwand zur Bundesstraße 35 hin zu errichten.

Das Gärtnerfeld auf dem Friedhof Enzberg konnte 2009 gestaltet werden und steht seither für Belegungen zur Verfügung, schreibt der Oberbürgermeister. Eine Erd- und zwei Urnenbeisetzungen seien schon erfolgt.   Entsprechende Angebote sollen in absehbarer Zeit auch auf den Friedhöfen Lienzingen und Großglattbach gemacht werden. Erste Planungsüberlegungen der Genossenschaft zur Anlage von Gärtnerfeldern auch auf diesen Friedhöfen lägen der Stadtverwaltung seit kurzem vor.

Nach Auffassung der Verwaltung werden Urnenwände überwiegend deshalb nachgefragt, weil Bestattungsmöglichkeiten ohne die Notwendigkeit einer individuellen Grabpflege gesucht werden. Dieses Bedürfnis sei auch vor den Hintergrund der gesamtgesellschaftlichen Verhältnisse verständlich und berechtigt. Mit Gärtnerfeldern solle den Angehörigen entsprechende Angebote zur Verfügung gestellt werden, ohne dass die Verstorbenen für die Dauer der Ruhezeit in Urnenwänden "zwischengelagert" werden müssten.

Echte Urnenwände, in die die Urnen eingestellt werden, verursachen, so der OB, nach der Ruhezeit weiteren Aufwand, da die Asche dann schon aus Pietätsgründen nochmals bestattet werden müsse. Auf dem St. Peter habe man sich deshalb statt echter Urnenwände für Urnentafelwände entschieden, bei denen die Urne in der Erde vor der Tafel beigesetzt wird. Dies biete zum einen den Vorteil einer einmaligen und endgültigen Bestattung, zum anderen die Möglichkeit einer gärtnerischen Gestaltung.

Die Errichtung echter Urnenwände sei aus diesen Gründen auf allen Friedhöfen der Stadt in absehbarer Zeit nicht vorgesehen. Urnentafelwände mit Erdbestattung der Urnen seien auf den Stadtteil-Friedhöfen momentan ebenfalls nicht in Planung. Die Verwaltung empfehle, zunächst die Angebote der gärtnerbetreuten Felder umzusetzen und zu prüfen, ob der Bedarf an Bestattungsmöglichkeiten ohne individuelle Pflegeverpflichtung auch auf diesem Wege befriedigt werden kann. Die Erhaltung des heutigen Gesamtbildes der Friedhöfe als Grünanlage würde dies unterstützen, so Schneider abschließend.


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