Neues aus dem Rathaus oder Das darf doch nicht wahr sein

Manchmal greift man sich als Stadtrat an den Kopf und fragt sich: Das darf doch nicht wahr sein!

Zum Beispiel:

Da sucht eine Frau ein städtisches Grundstück, um sich den Lebenstraum vom eigenen Häusle zu verwirklichen und wird von der Stadtverwaltung an einen Makler verwiesen, der ihr Bauland im Wohngebiet Stöckach vermittelt – das der Kommune gehört und für das sie dem Makler eine Provision bezahlen muss. So kann die Stadtverwaltung Mühlacker das Bauen zusätzlich verteuern. Von Bürgerfreundlichkeit keine Spur.

Oder:

Da will ein Lienzinger eine Fläche für eine Garage von der Stadt kaufen und bekommt ein Nein zu hören, weil dieser Geländestreifen zu einem öffentlichen Parkraum gehöre und dieser nicht verkleinert werden dürfe. Monate später erfährt er, dass dieselbe Verwaltung doch veräußert hat – damit es sich lohnt, gleich für drei Garagen an andere Antragsteller. So etwas nennt man Ungleichbehandlung.

Oder:

Heute ruft mich ein früherer Stadtratskollege aus Großglattbach an und erzählt mir, ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung habe einem Bauwilligen abgeraten, sich in Großglattbach niederzulassen, weil dort irgendwann die Grundschule geschlossen werden würde. Die Leute sind zurecht empört. So kann man einen Ort auch ausbluten lassen. Dabei ist die Schule im Bestand nicht gefährdet.

Oder:

Der Oberbürgermeister sagte beim Sozialen Netzwerk – ach, das schreibe ich das nächste Mal. Denn eine Fortsetzung der unglaublichen Geschichten aus dem Rathaus gibt es sicherlich. Wetten?