Schulweg oder Wenn ein Überweg zur Falle wird

Eine besorgte Mutter hat sich heute an mich gewandt.
Es geht um die Ampelschaltung Ecke Eckenweiherstrasse/Lienzinger Strasse in Mühlacker. An dieser Stelle müssen die Grundschüler auf ihrem Schulweg die Eckenweiherstrasse überqueren (Überweg von der Bäckerei Bitz und der Zweigstelle der Sparkasse Pforzheim-Eckenweiher.)

Diese Ampelschaltung ist höchst gefährlich, was die Mutter heute morgen selbst wieder erfahren musste, da die Ampel für die Autos, die von der Lienzinger Strasse in die Eckenweiherstrasse einbiegen, gleichzeitig auf grün geschaltet ist. Die Mitbürgerin schreibt mir: "Just heute morgen hat dies leider ein Autofahrer übersehen. Glücklicherweise habe ich heute morgen meinen Sohn auf seinem Weg in die Schule begleitet und konnte daher das Schlimmste verhüten, dies ist aber nicht die Regel. Kinder sollen Selbständigkeit entwickeln und dazu gehört auch, selbständig den Weg zur Schule zu nehmen. Natürlich haben die Fußgänger Vorfahrt, aber was nützt das, wenn die Autos dies nicht beachten?"
Man kann auch die Situation der Autofahrer nachvollziehen:
Sie stehen beispielsweise aus Richtung Lienzingen kommend auf der Abbiegespur, müssen auf den entgegenkommenden Verkehr achten, eine Lücke zum Abbiegen finden und gleichzeitig noch auf die Fußgänger achten. Das ist eigentlich gar nicht möglich. Desweiteren sehen die Autofahrer eigentlich erst beim Einbiegen in die Eckenweiherstrasse die blinkende Ampel. Es müsste zumindest an der Ampel für die Autofahrer ein Hinweisschild angebracht wäre, das auf die Fußgängerampel hinweist.
Es wäre allerdings dringend erforderlich, dass die Ampelschaltung der Fußgänger nicht gleichzeitig mit den Fahrzeugen auf grün springt. Diese Problematik besteht natürlich von beiden Richtungen der Lienzinger Strasse beim Einbiegen in die Eckenweiherstrasse sowie beim Abbiegen von der Eckenweiherstrasse in die Lienzinger Strasse.
Erwachsene Fußgänger können die Gefahrenquelle besser abschätzen, als Kinder und auch anders reagieren. Kinder können wohl darauf achten, sind aber in einer gefährlichen Situation dann oft wie gelähmt und wissen nicht, was nun das Richtige ist: wieder zurück laufen, stehen bleiben oder schnell weiterlaufen.

Die Straßenverkehrsbehörde muss sich dieser Sache annehmen. Die Sicherheit von Kindern muss für alle ein großes Anliegen sein.

Freiwillige Feuerwehr oder Ein Gewinn für unsere Stadt

Soeben zurück von der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Mühlacker in der Gemeindehalle im Stadtteil Enzberg. Immer wieder beeindruckend, diese größte Bürgerinitiative unseres Landes: In unserer Stadt sind es derzeit fast 160 Menschen, die sich in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Ehrenamtlich und dann noch mit einem Restrisiko fürs eigene Leben bei Einsätzen, wie die Erfahrung im Dezember in Tübingen erneut gezeigt hat, als zwei Feuerwehrmänner bei der Bekämpfung eines Brandes ums Leben kamen. 240 Einsätze gab es 2005 in Mühlacker, zehn Menschen sind gerettet worden. Wir haben eine gut ausgestattete, auf hohem Leistungsniveau befindliche Feuerwehr, die einer der entscheidenden Faktoren einer sicheren Stadt ist. Eine bei der Hauptversammlung erstmals präsentierte achtseitige Informationsbroschüre über die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Mühlacker dokumentiert diese Arbeit, die in sechs Abteilungen geleistet wird – von der Brandbekämpfung, der Hilfe bei Unfällen bis zum vorbeugenden Brandschutz. Gerade in unseren Stadtteilen ist die Feuerwehr-Abteilung im Ernstfall nicht nur schnell vor Ort, sondern auch eine Kraft, die das Eigenleben der einstmals selbstständigen Orte stärkt.
Dass die Stadtverwaltung im Herbst vorigen Jahres die eventuelle Aufhebung einzelner Stadtteil-Wehren anregte, ohne vorher mit der Feuerwehr gesprochen zu haben, hat viele der Ehrenamtlichen verärgert. Sie fühlten sich zurecht vor den Kopf gestoßen. In der Gemeinderats-Vorlage 188/05 war unter der Überschrift „strukturelle Veränderungen“ unter Ziffer 4 eine „Rationalisierung der Feuerwehr“ ins Spiel gebracht worden. Festgestellt wurde von der Stadtverwaltung, dass die Feuerwehr Mühlacker fünf hauptberufliche Mitarbeiter beschäftigt und eine Überprüfung stattfinden sollte, ob die Feuerwehr in den Ortsteilen Enzberg, Lomersheim und Lienzingen nicht in der Leitstelle zentralisiert werden kann. Dieser Inhalt zeugte von wenig Sachkenntnis – die Leitstelle ist in Pforzheim und die Arbeit der Hauptamtlichen kann die der Ehrenamtlichen nicht ersetzen.
Heute Abend griff Stadtkommandant Bernd Straile den Vorgang nochmals auf – sachlich, ohne Schärfe, aber deutlich. Die Ehrenamtlichen sollten nicht so behandelt werden, so seine Mahnung. Der Oberbürgermeister sprach, ohne inhaltlich etwas zu sagen, von „Missverständnissen“ – ja, bei wem eigentlich? Die Vorlage war keineswegs „miss zu verstehen“.
Die Feuerwehr Mühlacker hat mehrfach bewiesen, dass sie der Stadt durch engagierte Aktive viel Geld erspart. Auch mit ihrem Konzept „2000 X“ bewies sie, dass sie keine überzogenen Forderungen bezüglich der technischen Ausstattung stellt. Der Gemeinderat hat sich deshalb einmütig hinter das Konzept gestellt und setzt es schrittweise um. Ein Problem gibt es, das Stadt und Feuerwehr gemeinsam lösen müssen: die Tagesverfügbarkeit. Weil immer mehr Feuerwehrleute nicht in Mühlacker arbeiten, ist es zunehmend schwierig, bei Einsätzen personell ausreichend besetzt zu sein. Ich bin überzeugt, dass die Feuerwehr zielführende Vorschläge ausarbeitet, um eine Lösung zu finden.
Eine gute Feuerwehr ist ein Gewinn für die Stadt. Der Männern und Frauen ist zu wünschen, dass sie von ihren Einsätzen immer gesund nach Hause kehren.