Mühlacker: Verfahren zum geförderten Gigabitausbau im Oktober 2021 gestartet

Mühlacker ist auch dran an der Glasfaser. Auch wenn aufmerksame User meinten: Mühlacker verschläft den Breitband-Ausbau, als sie eine Enzkreis-Karte im Netz sahen – Zukunftsinvestitionen überall, nur in Mühlacker nicht. Wirklich?

Inzwischen gibt es eine neue Ausbaukarte - die sogar stimmt (siehe nachstehend). Alles vom Zweckverband Breitbandversorgung im Enzkreis herausgegeben, dem Mühlacker nicht angehört, was nun auf der neuen Karte deutlich wird. Richtiger wäre aber bei Mühlacker gewesen:  Verfahren zum geförderten Gigabitausbau in 10/2021 gestartet.

Die vom Landratsamt in Pforzheim veröffentlichte Pressemitteilung:

Breitband im Enzkreis – es geht voran: Seit einem halben Jahr wird in den Gemeinden Birkenfeld, Straubenhardt und Ötisheim für den Glasfaserausbau des Zweckverbands Breitbandversorgung gebaut. Vor Ort übernimmt die Netze BW mit mehreren ausführenden Firmen den Ausbau der sogenannten Weißen Flecken; das sind die Bereiche mit der schwächsten Versorgung, in der Regel weniger als 30 Mbit pro Sekunde. Für den Ausbau haben Bund und Land Fördermittel in Höhe von 57 Millionen Euro bewilligt. (…). Der Schlusssatz: Weitere Informationen finden sich auf www.breitband-enzkreis.de.

Aber wer darauf Mühlacker anschaute, den überfiel in Blitzes-Eile der Frust. Der Ausbauplan fand nun den Weg in die sozialen Medien (dort habe auch ich ihn erst entdeckt). Die Kommentare nach dem Motto Überall tut sich was, nur in der Stadt Mühlacker nicht fielen hämisch aus. Falsch!

Denn auch Mühlacker arbeitet am Ausbau des Glasfasernetzes - allerdings etwas im Stillen. Jetzt wurde die Ausbaukarte korrigiert. Denn dieser Passus für Mühlacker war unrichtig: Aktuell kein innerörtlicher FTTB-Ausbau vorgesehen.

Hier zum Antrag der CDU-Gemeinderatsfraktion Mühlacker zum Breitbandausbau im Jahr 2020.

Meine schriftliche Bitte an den Zweckverband, gemeinsam nach einer Formulierung zu suchen, die deutlich macht, dass auch außerhalb des Zweckverbandes an einem Glasfaserausbau gearbeitet wird, in Mühlacker durch die Stadtwerke – und zwar mit Nachdruck.

Der Hintergrund: Mühlacker gehört dem Zweckverband nicht an. Just jener existierte noch nicht, als die Stadtwerke Mühlacker zusammen mit der Neckarcom vor rund elf Jahren die total unterversorgten Stadtteile EnzbergLienzingen und Mühlhausen wenigstens auf bis zu 50 MB je Sekunde brachte. Das Internet bekam schnelle Beine. Aber wir wissen: Sie müssen noch schneller werden.

Die Stadtwerke Mühlacker waren seinerzeit die Problem-Löser, sie machten vor, wie es geht. Mühlacker ist auch jetzt wieder dabei.

Schnelles Internet: Start im Oktober 2012 in Lienzingen. Die Stadtwerke Mühlacker machten seinerzeit dem Internet schnelle Beine - als klarer Pionier. Vorbereitet worden war dies mit von einem interfraktionellen Arbeitskreis des Mühlacker Gemeinderats. Ich wra dabei, nachdem uns die Telekom versetzt hatte

Zwar steht in der Bibel, du sollst dein Licht nicht unter den Scheffel stellen – aber die kommunale GmbH neigt dazu, vieles eher im Stillen abzuwickeln. Die Aufsichtsräte tagen fast durchweg nicht öffentlich. Ein Strukturproblem, das ich in meiner Zeit als Redakteur im Kreis Ludwigsburg regelmäßig kritisiert hatte. Denn das löst ein Informationsdefizit aus. Selbiges kann auch selbst in der kommunalen Familie zu Irritationen führen. Information ist hier eine Bringschuld.

Zumal es Mühlacker mit Öffentlichkeitsarbeit nicht so hat. Aber das soll sich nun ändern.

Heute jedenfalls schrieb Hansjörg Teply, Bürgermeister in Wurmberg, mein Kreistagskollege, hier als Vorsitzender des Zweckverbandes auf meine Bitte, die Ausbaukarte aussagekräftiger in puncto Mühlacker (und auch Wiernsheim, ebenfalls nicht im Zweckverband) zu machen:  Da es sich ja um eine Ausbaukarte für das Zweckverbandsgebiet und nicht für den ganzen Enzkreis handelt, werden wir die Darstellung entsprechend korrigieren.

Der Eintrag in de Legende ist nun ganz neutral und verweist darauf, dass Mühlacker dem Zweckverband nicht angehört. Den Satz mit dem Gigabitausbau mag für den Zweckverband dann doch zuviel Wiedergutmachung gewesen sein. 

Apropos Information: Im Haushaltsplan 2022 der Stadt Mühlacker ist eine halbe Million Euro bereitgestellt zur Erhöhung des Eigenkapitals der Stadtwerke. Dass dies geschieht als erste Rate zur Finanzierung des Eigenanteils der Stadtwerke für den Ausbau des Glasfasernetzes, doch das wird leider an keiner Stelle vermerkt. Dabei sind solche Signale wichtig.

Ansonsten: Unser Gebiet als Gesamtstadt ist größer, wir haben schon heute eine größere Zahl von Anbietern, zudem unterschiedliche Datenübertragungsraten, allein die Erhebung braucht mehr Zeit. Ansonsten ist alles fast so wie in den anderen Kreisgemeinden auch, die dem Zweckverband angehören: Nur wenn wir die Förderung von Bund und Land erhalten, ist das Projekt machbar. Auch hier unterscheiden wir uns nicht von anderen Kommunen. Für Mühlacker hätte die Weiße-Flecken-Förderung (bis 30 MB/sec.) nichts gebracht, dagegen schon die Öffnung zur Grauen-Flecken-Förderung.

Einen Pluspunkt hat die Marke SWM aber doch. In Straßen, in denen die Stadtwerke aufgraben etwa wegen des Abbaues der Dachständer und anschließender Verlegung der Stromleitungen in der Erde, liefern die Stadtwerke ein Rundum-Paket mit einem direkten Glasfaseranschluss für alle Haushalte und Betriebe, die das wünschen. Auf einer solchen Insel der Übertragungsraten-Glückseligen lebt schon jetzt fast halb Lienzingen, Straßen im Bannholz oder sonst noch wo. Unser Wohngebiet Gaiern-Neuwiesen steht nicht auf dieser Liste. Wir hatten keine Dachständer. Leider!

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