Doch wo VPE draufsteht, ist immer weniger VPE drin

Foto: Da war die Freude noch groß: Im September 2017 startete mit lokaler Prominenz das MoBiz. (Foto: Günter Bächle)

Mobilität hat einen neuen Namen: VPE-Mobilitätszentrale (MoBiz), hieß es im September 2017, als Landrat, Oberbürgermeister und Vertreter des Verkehrsverbundes Pforzheim/Enzkreis (VPE) sowie der Bahn AG das vormalige Reisezentrum im Bahnhof Mühlacker neu eröffneten, erinnerte jetzt die CDU-Fraktion im Kreistag des Enzkreises. Doch wo VPE draufsteht, ist offenbar immer weniger VPE drin.  Eine wachsende Zahl von Beschwerden, die in Leitungsreduzierungen durch andere gipfeln.

Fahrkarten würden in Mühlacker nur online per E-Mail papierlos verkauft. Und dann fahre der Zug nicht. Zitat aus Kundenbeschwerden. Eine Fahrkarte zum Sparpreis inklusiv Bahncard sei auch am Automaten nicht mehr erhältlich. Er habe zwei Möglichkeiten: Reisezentrum Pforzheim oder Reisezentrum Stuttgart.  Da es sich in Mühlacker um einen SWEG-Schalter handelt, bekomme man da auch keine Fahrkarten mehr in die Schweiz. Den Reisebüros seien die Verträge gekündigt worden. Er habe im Januar am Automaten eine Fahrkarte gekauft nach Zürich und weiter für 29,65 Euro.  Der neue Preis: Von Mühlacker nach Stuttgart, dann mit dem TGV nach Karlsruhe, von dort nach Basel und dann nach Zürich und weiter - für 110,30 Euro

Müsste das Thema nicht grundsätzlich angegangen werden? Oder, umgekehrt gefragt, welche Leistungen sind gesichert, wie hat sich die Leistungsumfang seit der Einrichtung des MoBiz geändert. Wie die zuständige Dezernentin des Enzkreises, Vize-Landrätin Dr. Hilde Neidhardt in ihrer Antwort schreibt, bestehe aktuell ein Vertrag zwischen der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) als Nachfolgerin von Abellio sowie dem VPE über den Betrieb der MoBiz.

Sofern sich der Enzkreis in Richtung Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) bewege, also Anschluss des VPE an den KVV, wäre es ihrer Meinung nach notwendig und eine gute Gelegenheit, sich über die Form des weiteren Betriebes Gedanken zu machen.
Bis dahin wirkt der VPE darauf hin, auch mit der SWEG einen bestmöglichen Service anbieten zu können. Viele Aspekte liegen aber leider nicht in der Hand des jeweiligen Betreibers, sondern werden von der Deutschen Bahn (DB) vorgegeben. Zumindest die Nutzerzahlen sind mit zirka 300 pro Woche nicht schlecht, so Hilde Neidhardt.

Was den Kauf von Fahrkarten mit Sparpreis + Bahncard betreffe, seien sowohl der SWEG als auch dem VPE die Hände gebunden, da es sich hier um die aktuelle Firmenpolitik der DB handle, den größtmöglichen Teil der Fahrtenverkäufe auf Onlinevertrieb umzustellen.  Ein Fahrkartenverkauf in die Schweiz ist laut Aussage des SWEG aber möglich.

Die Finanzierung des MoBiz: Der Enzkreises bezahlt für das Jahr 2024 Ausgaben in Höhe von zirka 67.000 Euro für Personal-, Raumgestellungs- und Umbaukosten. Die Stadt Mühlacker übernimmt einen Anteil von 42.000 Euro.

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