Mit der Lizenz zum Absägen
Unabhängig vom Umsägen der Lienzinger Baumprominenz: Kürzlich beklagte ein Bürger bei der Einwohnerversammlung für die Kernstadt im Uhlandbau das heftige Abholzen von Bäumen im Bereich Waldäcker. Die Stadtverwaltung vermutete dahinter die Straßenbauverwaltung des Enzkreises. Tatsächlich scheinen sich diesmal die verschiedenen Behörden bis zum letzten gesetzlich erlaubten Termin, dem 28. Februar, gegenseitig bei den "Pflegemaßnahmen" übertreffen zu wollen. Plötzlich hat man von der B10 zwischen Illingen und Vaihingen freie Sicht auf Schmiebach und Illinger Kläranlage. Ganz ungewohnt sind auch die kahl geschlagenen Ränder der B35 auf Höhe Schmie. Doch die Natur schließt wieder manche Lücke. "Mit der Lizenz zum Absägen" vollständig lesen
Die Lösung
Wir prüfen derzeit, warum Sie den Ladevorgang nicht mit dem Kurzparkerticket starten konnten. Der Großteil unserer Ladesäulen ist mit einem Barcode-Leser ausgestattet, der das ganz normale Parkticket lesen kann und daraufhin den Ladevorgang startet. Der Aufpreis für das Laden kann dann gemeinsam mit dem Parkentgelt am Kassenautomat (bar, EC, Kreditkarte) gezahlt werden. Des Weiteren sind wir derzeit gemeinsam mit der EnBW in der Umsetzung, dass EnBW-Backend an unser Ladesäulen-Backend anzuschließen. Damit können dann auch die EnBW-Kunden, sowie alle Hubject-Kunden, die Ladesäule nutzen. Sobald dies umgesetzt ist, werden wir dann auch die entsprechende Beschilderung veranlassen. Wir nehmen aber gerne Ihre Anregungen auf und werden vorläufig zumindest die 24h-Hotline-Nummer unserer Leitstelle anbringen. Unsere Leitstelle kann dann per Remote die Ladesäule bei Problemen freischalten bzw. den Ladevorgang starten. Dies werden wir in den nächsten Tagen veranlassen.
So kommen wir bei der E-Mobilität voran!
Das Rätsel um die Ladekarte
Die Stromautos und die dazu notwendige Infrastruktur: Inzwischen sind vier Ladestationen mit je 22 Kilowatt Leistung in der Mühlacker Rathaus-Tiefgarage in Betrieb - einfach reinstecken! Im März trifft sich ein gemeinderätlicher Arbeitskreis, um mit Fachleuten zu schauen, was noch getan werden kann, um Mühlacker zur Stadt der E-Mobilität auszubauen. Da kommt eine gute Nachricht aus Brüssel zur rechten Zeit. Die EU-Kommission hat am 13. Februar 2017 das 300-Millionen-Euro-Förderprogramm des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) genehmigt. Vom 1. März 2017 an können private Investoren, Städte und Gemeinden Förderanträge stellen. Um Geld aus Berlin zu erhalten, sind Auflagen zu erfüllen - unter anderem müssen die Ladesäulen öffentlich zugänglich sein und mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden.
Die Stromer auf der Überholspur? Das Thema kommt in den Regionen an. Heilbronn-Franken zu einer Modell-Region der Elektromobilität zu machen, das ist das Ziel des neuen Vereins, in dem sich jetzt alle dafür wichtigen Akteure zusammengefunden haben. Künftig sollen hier die elektromobilen Kompetenzen der Region aus Forschung, Entwicklung, Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Medien und Öffentlichkeit gebündelt werden, um einen wesentlichen Beitrag zu einem öffentlich breit akzeptierten System Elektromobilität zu leisten.
Ein dichtes lokales Netz: Etwa 200 E-Tankstellen mit je 22 Kilowatt Leistung und 360 Ladepunkten gibt es in Stuttgart, in der Region darum herum sind es 50 weitere mit 100 Anschlüssen. Doch der Teufel steckt im Detail. Als wir vergangenen Sonntag die Schwaben-Ausstellung im Alten Schloss besuchten, bot sich das Parkhaus der Staatsgalerie als Abstellmöglichkeit für meinen Leaf an. Just an diesem Tag löste die Landeshauptstadt wieder Feinstaubalarm aus. Da mit dem E-Mobil in der Landeshauptstadt unterwegs zu sein, lässt das eigene Gewissen ruhig sein. Perfekt! Das Parkhaus schmücken - was ist zufällig entdecke - zwei Ladeplätze einer E-Tankstelle, sie sind auch ganz prominent platziert und bei meiner Ankunft frei. Also: Ladekabel stecken, zuerst am Auto, danach an der Zapfstation. Klappt auch vorzüglich. Dann fordert der blaue Kasten eine Ladekarte - und daran scheitert, den Strom in den Akku meines Leaf fließen zu lassen. Denn welcher Art Karte verrät der Kasten nicht, es fehlt auch jegliches Hinweisschild. Und dies ausgerechnet in einer Garage, die von der Parkraumgesellschaft des Landes Baden-Württemberg mbH betrieben wird.
Ich versuche es mit meiner Jahreskarte der Stadtwerke Ludwigsburg. Vergeblich. So sind es eben die kleinen Pannen des täglichen Stromer-Alltags, sozusagen die Rätsel, die ärgerlich sind und all die Zweifler an der Ausgereiftheit des aktuellen Systems bestärken. Eine Google-Suche fördert die Info zu Tage: Notwendig gewesen wäre eine EnBW-Ladekarte. Aber diese muss man in diesem Moment erst haben, was erneut belegt, dass ein bundeseinheitliches Zugangsverfahren notwendig ist. Weil meine Batterien noch zu 70 Prozent gefüllt waren, reicht die Energie locker für die Heimfahrt nach Lienzingen. Aber wenn der Akku fast leer gewesen wäre?
An den Säulen an der Autobahn kann mit Kredit- oder EC-Karte bezahlt werden. Geht doch, wenn man will!
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Der Fall Friedenslinde und seine Folgen
Dreizehn war ich, als diese Partie der heutigen Knittlinger Straße in Lienzingen 1963 fotografiert wurde. Nur einen Steinwurf davon entfernt wohnten meine Eltern und ich in der Herzenbühlgasse. Generationen von Lienzinger wuchsen im Schatten des Pracht-Baumes auf. Das verhindet. Dass die Stadtverwaltung die nach Ende des deutsch-französischen Krieges 1871/72 gepflanzte Friedenslinde am Dienstag Nachmittag klammheimlich fällen ließ, ist seitdem das Aufregerthema nicht nur in unserem Dorf. Emotionen hängen an dem lokalgeschichtlichen Objekt. Wenigstens den in mehrere Teile zerlegten Stamm ließ OB Frank Schneider gestern sichern, denn sonst überlässt die Stadt jener Firma, die auf ihre Order hin einen Baum fällt, das Holz zur Verwertung. Die Lienzinger Holzbildhauerin Susanne Bosselmann zeigte Interesse. Das Holz der Lienzinger Friedenslinde hat Qualität, ist weder verfault noch hohl. Weshalb stand das Prachtstück dann auf der Abholzliste der Stadtverwaltung? Kaum jemand kann sich einen Reim darauf machen. Umso größer die Wut über die überstürzte Aktion der Stadt. Unabhängig voneinander waren meine Gemeinderatskollegen Klemens Köberle und Dr. Ulrike Fuchs (beide LMU) am "Tatort". Beide konnten nicht verstehen, warum diese Linde gefällt werden musste. Nach deren Aussagen (immerhin beides Biologen) hätte die Linde durchaus noch viele Jahre bis Jahrzehnte stehen könnnen, da lediglich im Kern kleine Beschädigungen vorhanden sind (Durchmesser circa 12 Zentimeter und auch nicht durchgehend). Meine Ratsfraktion begrüßte heute die Ankündigung des OB, den Fall im zuständigen Gemeinderatsausschuss aufzuarbeiten. Dabei muss auch offengelegt werden, wer die Verantwortung für den Auftrag an eine Fachfirma zum Absägen gegeben hat und auf welchen Grundlagen. Wir wollen auch wissen, ob vor der Aktion der rechtlich verankerte Ensembleschutz für den historischen Ortskern des Etterdorfes geprüft worden ist und wie es sich mit dem Denkmalschutz verhält: Gilt der nur für Private? Mit Blick auf die Zukunft muss der Gemeinderat eine Reglung treffen, um solche klammheimlichen Abholzaktionen prägnanter Bäume künftig zu verhindern. Jedenfalls muss vorher in den Gremien beraten und die Öffentlichkeit beteiligt werden. Aber Fingerspitzengefühl kann man nicht vorschreiben, das müssen die Verantwortlichen einfach haben. Daran hat es im Fall Lienzingen vollkommen gefehlt.
"Der Fall Friedenslinde und seine Folgen" vollständig lesenFriedenslinde: Und es war doch die Stadt
Brüssel erhöht den Druck auf die Behörden
Dicke Luft? Mühlacker taucht in der neuesten Jahresstatistik - für 2015 - der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) über die Belastung durch Stickstoffdioxid (NO2) an der Bundesstraße 10 negativ auf. Demnach sind außer in Stuttgart die NO2-Belastungen im Jahresmittelwert unter anderem auch in Reutlingen mit 70 Mikrogramm, Heilbronn (64), Ludwigsburg (58), Mühlacker (54), Herrenberg (52), Pleidelsheim (49), Leonberg (47), Tübingen (45), Markgröningen mit 44 und Pforzheim mit 42 Mikrogramm zu heftig. Der Grenzwert beträgt 40 Mikrogramm. Was heißt das nun? Die Messungen von Stickstoffdioxid an der Stuttgarter Straße wurden auf Wunsch der Stadt Mühlacker zu Jahresbeginn 2017 um fünf weitere Passivsammler von der Landesanstalt ausgeweitet, um zu klären, wie sich die Stickstoffdioxidbelastung an anderen Punkten der Stuttgarter Straße verhält. Wie sehr sich die Behörden schwer tun mit ihrem Anti-NO2-Kampf zeigt sich in der Landeshauptstadt - trotz 87 Mikrogramm. 2016 gab es wohl in Mühlacker mit 49 Mikrogramm pro Kubikmeter laut MT keine Entwarnung.
Hilft Brüssel? Jedenfalls erhöht die Europäische Union (EU) den Druck auf Deutschland und stärkt damit auch die Position von Mühlacker. Die Europäische Kommission hat heute ein letztes Mahnschreiben an Deutschland und vier andere Länder versandt, weil sie es versäumt haben, die wiederholte Überschreitung der Grenzwerte durch Stickstoffdioxid in der Luft zu beenden. In Deutschland wird - so die Mittelung der Kommission - in 28 Regionen anhaltend gegen die NO2-Grenzwerte verstoßen. Dazu gehören Berlin, München, Hamburg, Köln, Hagen, Münster, Wuppertal sowie die Ballungsräume Mannheim/Heidelberg, Kassel und Rhein-Main. Im nächsten Schritt droht im Rahmen des EU-Vertragsverletzungsverfahrens eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof. Von der NO2-Belastung geht ein ernst zu nehmendes Gesundheitsrisiko aus. Der Großteil dieser Emissionen wird durch den Straßenverkehr verursacht, diagnostiziert Brüssel.
Was hat uns die Mühlacker Umweltzone gebracht? Die Situation an der mit täglich 18.000 Fahrzeugen belasteten Stuttgarter Straße beschäftigt auch das Regierungspräsidium Karlsruhe, das seine Luftreinhalte- und Aktionspläne 2012 nochmals verschärft hatte. Durch die Umweltzonen in Mühlacker dürfen seit 2013 nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette rollen, während auf der Ortsdurchfahrt seit 2006 ein nächtliches Verbot für den Lkw-Durchgangsverkehr gilt. Doch wer kontrolliert das Verbot? Überwachung ist wohl eine der Schwachstellen. Wenn ich daran denke, wie mit großen Luftreinhalte- und Lärmbekämpfungsplänen gestartet und mit minimalen Ergebnissen gelandet wurde, so ist der verstärkte Druck durch die von manchen so geschmähte EU richtig gut. Jetzt will die Karlsruher Behörde die Wirksamkeit der Mühlacker Umweltzone untersuchen lassen. Nun ja, zumindest Indizien dafür, dass die Luft nicht so rein ist wie erhofft, gibt es dank LUBW. Die deutschen Verkehrsminister setzen auf umweltfreundliche Autos. Jetzt sollten die Vertreter der Behörden im Gemeinderat Rede und Antwort stehen.
Anwohner treibt die Sorge um ihre Gesundheit um. In einer Mail heißt es: Was tun Land und Stadt dagegen ? Werden der Verkehr, fast hälftig aus Laster, Sattelzüge usw. zum Großteil aus Litauen-Polen-Tschechien usw.,auch mal kontrolliert, was Abkürzungen usw. anbetreffen? (...) Da wir nun auch die Feuerwache in die unmittelbare Nähe bekommen, wird`s ja auch nicht weniger NO2 - geschweige,wenn der Mühlehof fällt.