Immer wieder Ärger an der Drehscheibe
Offenbar kümmert sich der inzwischen (dänische) Eigentümer der Drehscheibe nicht darum. Das ist aus einer Mail zu schließen, die ich von Oberbürgermeister Frank Schneider erhielt, den ich mit der Bitte informiert habe, man möge überlegen, wie sich die Situation auf dem oberen Parkplatz der Drehscheibe verändern lasse. Er schrieb mir: "Der geschilderte Vorfall an der Drehscheibe wird selbstverständlich auch von mir missbilligt."
Der Vorfall passierte, so der OB, zu den Öffnungszeiten der Drehscheibe und wurde möglicherweise vom Hausmeister nicht bemerkt, der in solchen Fällen in der Regel tätig wird und die Jugendlichen zum Verlassen des Parkdecks auffordert. Zudem beschäftigt die Hausverwaltung auch einen Sicherheitsdienst.
Die Stadtverwaltung habe in der Vergangenheit bereits Gespräche mit der Hausverwaltung der Drehscheibe geführt. Dabei seien Vorschläge zur Beleuchtung, zur Absperrung des Parkdecks und zur Gestaltung der Mauer auf dem Parkdeck gemacht worden. Schneider: "Leider wurden diese Vorschläge von dem Eigentümer der Immobilie nicht aufgegriffen und umgesetzt." Streetwork Mühlacker sei regelmäßig am Erich-Fuchslocher-Platz und im Umfeld der Drehscheibe vor Ort, um Kontakt mit den Jugendlichen aufzunehmen, um solche Vorfälle präventiv zu verhindern.
Die KA Immo Management in Karlsruhe gibt die Drehscheibe im Internet als eines ihrer Referenzobjekte an. Sie müsste auch ein Interesse haben, dass der Parkplatz nicht weiter immer wieder Konfliktfeld ist. Aber die Hausverwaltung bekommt nicht einmal hin, dass der Aufzug in der 2001 errichteten Drehscheibe regelmäßig ausfällt, wie meine frühere Gemeinderatskollegin Marga Kucher dieser Tage in einem Leserbrief beklagte. Sehr zum Ärger älterer Menschen.
Die Schilderungen über die Jugendlichen dürfen sicherlich nicht verallgemeinert werden. Wenn aber diese, für die die Drehscheibe Treffpunkt ist, dann auf die alte Eisenbahnbrücke ausweichen und die Fahrbahn dort vermüllen, wird dies zum allgemeinen Ärgernis. Immer wieder kommt es zu Klagen auch von Bewohnern der Ulmer Schanz über nächtlichen Lärm. Ob es besser geworden ist? Jedenfalls gab es in jüngster Zeit weniger Klagen und den Müll hatten die Brücken-Nutzer auch in den einzigen Müllbehälter entsorgt. Ein gutes Zeichen?
Streetwork Mühlacker ist weiter mit den orangenen Sesseln unterwegs. "Diese Aktion war und ist unserer Meinung nach ein voller Erfolg", so Elena Schwegler, Teamleiterin Mobile Jugendarbeit und Migration vom Verein Miteinander leben e.V. "Wir erreichen damit eine Zielgruppe, die nicht unbedingt abends zu finden ist, sich jedoch auch im öffentlichen Raum aufhält. Anfangs waren die Jugendlichen eher etwas skeptisch und haben uns einfach nur beobachtet. Mittlerweile sind einige neue und intensivere Kontakte entstanden. Es freut uns, dass sich die Aktion etabliert hat. Ich habe an einem Donnerstag auch gleich die Chance genutzt, mich mit dem Kinobesitzer zu unterhalten, der sich über eine Personengruppe beschwert hat, die mir bekannt war. Am selben Tag hatte ich noch die Möglichkeit, mit diesen Jugendlichen ins Gespräch zu gehen. Wir hoffen, dass es noch weitere gute Gespräche mit den Jugendlichen und den Passanten gibt."
Das gibt Hoffnung.
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