Sanierungen: Und immer wieder neue Überraschungen

Obwohl der Gemeinderat in den vergangenen Jahren die Gelder für die Sanierung städtischer Gebäude kräftig aufgestockt hat, erreichen uns immer wieder neue Hiobsbotschaften: Plötzlich zeigt sich, dass die Haustechnik in der Mörike-Turnhalle so marode ist, dass sie für mehr als 400.000 Euro erneuert werden müsste. In der Prioritätenliste, die der Gemeinderat 2003 verabschiedet hat, stehen für dieses Objekt jährlich 10.000 Euro. Natürlich taucht immer einmal wieder bei Immobilien ein Sanierungsbedarf auf, mit dem ursprünglich nicht gerechnet worden war. Aber wir werden zu häufig mit solchen Nachrichten überrascht.

Die Beträge für Ersatzgebäude oder Generalsanierungen, die bisher schon bekannt waren (Käppele-Turnhalle, Gemeindehalle Lomersheim) und für jene, mit denen nicht in den Ausmaßen nicht gerechnet worden war (Gemeindehalle Lienzingen, Mörike-Turnhalle) sowie für jene, für es noch gar keine Untersuchungen gibt (Gemeindehalle Enzberg, Enztalsporthalle) summieren sich, ohne dass klar wird, wie das alles - neben den sonstigen Maßnahmen zum Beispiel in den Schulen - in den nächsten Jahren zu finanzieren ist. Vor allem dann, wenn es wieder einen wirtschaftlichen Abschwung gibt.

Besser wäre eine Werterhaltung der Gebäude durch eine laufende Instandsetzung. Mühlacker wartet oft zu lange damit und kommt dann an einer Generalsanierung nicht vorbei. Dass die Stadtverwaltung zu allem Überfluss hin für das Rathaus Großglattbach, wie gestern geschehen, teure Umbauten plant (643.000 Euro), obwohl Instandsetzungen im Bestand reichen (290.000 Euro) zeigt, dass die Prioritäten im Rathaus immer noch nicht richtig gesetzt werden. Aber der Gemeinderat hat das gestern Abend korrigiert und sich für die kleine Lösung entschieden. Denn die anderen Aufgaben warten auch auf Erledigung.