Bahnhofstraße - Mehr Platz fürs Parken schaffen
Richtig war es, dass die Stadtverwaltung mit dem Stadtbus einen wichtigen Teilbereich herausgegriffen hat, um diesen im Gemeinderat vorab zu klären.
Also: echte Einbahnstraße adieu. Was bleibt als Varianten: die unechte Einbahnstraße - das sprang die SPD gleich drauf - oder das, was die CDU vorschlug: "Luftigere" Parkplätze, damit das Ein- und Ausfahren leichter fällt und sauber geparkt werden kann, ohne Angst ums Heiligs Blechle zu haben. Zudem: Ausweichmöglichkeiten bei Gegenverkehr und spezielle Ladezonen für Kleintransporter schaffen.
Die unechte Einbahnstraße verwirrt mehr als dass sie hilft. Das zeigte sich schon bei der Beratung, aber vor allem in den Reaktionen, über die die Medien berichteten. Eine Stadtverwaltung, die nicht einmal eine Fußgängerzone in der unteren Bahnhofstraße durchsetzen kann die ihren Namen verdient (weil immer noch zu viele Autos durchfahren), tut sich schwer, auch das Einfahren von einer Seite der Bahnhofstraße zu unterbinden. Denn das ist der Kernpunkt: Es darf nur aus einer Richtung eingefahren werden. Auf der Bahnhofstraße selbst wäre der Zweirichtungsverkehr weiterhin erlaubt. Das Übel wird nicht an der Wurzel gepackt. Im Gegenteil: Es würde noch verschärft, unter anderem durch Verlagerungen in angrenzende Wohngebiete.
Was sind die Probleme?
- Vor allem in der mittleren (nicht in der oberen) Bahnhofstraße teilweise zu geringe Rangierflächen beim Ein- und Ausparken. Die Parkstände entsprechen zwar in ihrer Größe den gesetzlichen Vorgaben, doch wenn gleich daneben ein Baum oder eine Straßenlaterne steht, weicht der Autofahrer schon mal vorsichtshalber aus und lässt lieber die Seitenfront seines Wagens etwas in die Fahrbahn hinein ragen (dabei gehören die beidseitigen Pflasterstreifen zur Fahrbahn)
- Die Folge des ungenauen Einparkens: Der fließende Verkehr leidet, wenn vor allem ein Bus oder Lkw entgegenkommen. Wer will schon seinen Außenspiegel einbüßen. Da wird lieber gestoppt und gewartet, bis Bus oder Lkw vorbei sind
- Lieferfahrzeuge, die in der zweiten Reihe parken
- Das Fehlen von Ausweichstellen.
Bei der unechten Einbahnstraße bleibt das Problem der nicht sauber geparkten Fahrzeuge und der Liefertransporte. Deshalb tritt die CDU dafür ein, hier anzusetzen. Uns geht es nicht darum, dass durch die Bahnhofstraße noch schneller gefahren werden kann. Wir erinnern uns: Beim Ausbau der Bahnhofstraße gab es ein Konzept. Nur jene sollten in die Bahnhofstraße, die dort arbeiten, wohnen oder einkaufen. Doch noch immer wird diese Strecke als reine Durchfahrtsstraße betrachtet mit der Folge, dass dort mehr Fahrzeuge unterwegs sind als unbedingt notwendig. Der Umgewöhnungsprozess ist noch nicht voll gelungen. Die verlängerte Ziegeleistraße ist doch die ideale Ausweichstrecke. Sie hat noch Kapazitäten. Hier muss die Stadtverwaltung auch Öffentlichkeitsarbeit betreiben und das Konzept immer wieder einmal verdeutlichen. Und die Schwachpunkte beseitigen.
Bei der unechten Einbahnstraße bleiben die Schwachpunkte. Hier die Erfahrung eines Bürgers, der am Rand der Innenstadt wohnt:
Wenn Ihr am Kreisel Bahnhotel den Individual-Verkehr nicht mehr einfahren lässt, kümmert das die Autofahrer wenig. Die nutzen heute schon perlenkettenartig die Südumfahrung der Bahnhofstraße - also von der Lienzinger oder der Industriestraße kommend durch die vordere Hindenburgstraße, dann die Poststraße hoch und durch die Goldshaldenstraße in die Hindenburgstraße. Dort verteilt sich der Verkehr dann wieder, die einen Richtung B10/Kelter, die anderen über Berg- und Goethestraße zur B 10 Richtung Pforzheim. Als täglicher Nutzer der Relation Schuler-Gelände/Goldshaldenstraße habe ich kürzlich einen 7,5-Tonner eines Paket-Dienstes mit CW-Kennzeichen beobachtet (musste ihm die Vorfahrt von rechts einräumen), der dann auf diesem Weg schnellstens zur B 10 kam. Dass da die (wenigen deutschen) Goldshaldenstraßen-Anwohner noch nicht auf der Matte stehen, wundert mich echt.
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