Mobile Jugendarbeit in Mühlacker - Wir brauchen ein Gesamtkonzept

Nachdem die städtische Streetworkerin nicht bereit ist, ihre Stelle von 75 auf 100 Prozent aufzustocken, überlegt die Stadtverwaltung, ob zusätzlich eine 50-Prozent-Stelle speziell für die mobile Jugendarbeit geschaffen werden kann. Dies teilte die Stadtverwaltung auf meine Anfrage mit, die ich für die CDU-Gemeinderatsfraktion am 29. September 2009 gestellt hatte. Das Amt für Bildung und Kultur schrieb die Antwort am 21. November, sie blieb dann beim OB liegen und das Bürgermeisteramt brachte sie erst am 18. Dezember auf den Postweg an mich.

Hintergrund der Anfrage der CDU-Fraktion war, dass die Streetworkerin angeblich keine freien Kapazitäten habe, um konkreten Hinweisen auf weitere Jugendcliquen nachzugehen und durch aufsuchende Sozialarbeit sich dieser jungen Menschen anzunehmen.

Ausgehend von den Arbeitsformen der mobilen Jugendarbeit nehme der Bereich der individuellen Beratung und Unterstützung einen großen Anteil der 75-Prozent-Stelle von Andrea Knoll ein. Im Jahr 2007 seien von ihr 63 männliche Jugendliche (davon 56 mit Migrationshintergrund) und 29 weibliche Jugendliche (davon 15 mit Migrationshintergrund) über eine zum Teil sehr aufwändige Einzelfallhilfe betreut worden. Diese starke Inanspruchnahme gehe zwangsläufig zu Lasten anderer Wirkungsbereiche der mobilen Jugendarbeit beziehungsweise sei bisher nur durch eine hohe Zahl von Überstunden teilweise leistbar. Inwieweit die neu geschaffenen Stellen im Bereich der Schulsozialarbeit sowie der Job- und Azubi-Coaches zu einer Entlastung im Bereich der Einzelfallhilfe führen, müsse noch beobachtet werden. Dennoch sei darüber nachzudenken, inwieweit seitens der Stadt neben der 75-Prozent-Stelle von Knoll (sie wolle nicht auf 100 Prozent aufstocken) eine 50-Prozent-Stelle für das Spektrum der mobilen Jugendarbeit - der Enzkreis übernehme bisher 40 Prozent der verbleibenden Personalkosten nach Abzug des Landeszuschusses - mitfinanziert werden könnte. Die Verwaltung werde zu gegebener Zeit dem Verwaltungsausschuss konkrete Vorschläge hierzu vorlegen.

In diesem Zusammenhang ist die Forderung der CDU-Fraktion zu erneuern, zusammen mit dem Kreisjugendamt ein Gesamtkonzept für mobile Jugendarbeit in allen Facetten zu erarbeiten, auch um Doppelstrukturen zu vermeiden. Nachdrücklich bekennt sich die Fraktion zu einer bedarfsgerechten Sozialarbeit mit jungen Menschen in Mühlacker und erwartet hier Fortschritte im neuen Jahr.

Mehr zur Antwort der Stadtverwaltung hier MobileJugendarbeit2.pdf

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