Handlungsdruck für die Stadt oder Wo kann künftig Gewerbe siedeln?

Im Gewerbe- und Industriegebiet "Waldäcker" wird es eng. Die Nachfrage von Firmen nach Bauland hält unvermindert an. Wo können sich künftig Betriebe ansiedeln? Im Gemeinderat haben wird uns darauf verständigt, den Gewerbepark um 12,5 Hektar nach Osten zu erweitern und zusätzlich 5,4 Hektar Wald abzuholzen, damit nicht nur die Landwirtschaft den Preis für die Weiterentwicklung der Stadt durch Flächen-Abgabe bezahlen muss. Mit dieser Ausweitung stoßen wir buchstäblich an unsere Grenzen - an die Markungsgrenze zu Illingen.

Doch wegen den 12,5 Hektar muss im Regionalplan Nordschwarzwald die Grünzäsur um 270 Meter reduziert werden. Dann wären nur noch 600 Meter zwischen Illingen und Mühlacker von jeglicher Bebauung freizuhalten. Am nächsten Mittwoch steht der Antrag der Stadt Mühlacker, den Regionalplan entsprechend zu ändern, auf der Tagesordnung des Planungsausschusses des Regionalverbandes Nordschwarzwald. Bis jetzt gibt es noch keine Signale aus den Fraktionen, wie sie sich entscheiden werden. Auch die Vertreter der CDU-Fraktion treffen sich erst eine Stunde vor dem Beginn der Ausschuss-Sitzung zum Vorgespräch.

Spannend wird es. Denn die Verbandsverwaltung will, dass die Änderung des Regionalplanes abgelehnt wird. Die Grünzäsur ist wegen den "Waldäckern" schon einmal zurückgenommen worden. Sie soll das Zusammenwachsen von Siedlungen verhindern. Die Argumentation der Verbandsspitze ist durchaus nachvollziehbar: fast 18 Hektar sind keine langfristige Lösung. Denn der Regionalplan hält südlich der Bundesstraße 10 - also gegenüber den "Waldäckern" - eine Fläche von 29 Hektar für Gewerbe offen. Das war 2001 auch der Sachstand als Ergebnis der Stadtentwicklungsplanung (STEP 2020), die nach Diskussionen in Bürgerversammlungen vom Gemeinderat beschlossen worden war. Daran hat sich der Regionalverband bei der Aufstellung seines Regionalplanes gehalten.

Doch dann wuchs dem Gemeinderat ein anderer Kopf. Die Mehrheit für den Sprung nach Süd bröckelte, weil sich Widerstand vor allem im Stadtteil Lomersheim abzeichnete. Die Landwirtschaft macht dagegen mobil - übrigens: auch gegen die Erweiterung nach Osten.

Die Erweiterung nach Osten war dagegen der kleinste gemeinsame Nenner, für den es im Gemeinderat eine breite Mehrheit gibt. Noch?

Jetzt ist die Region am Zug. Ja, es wird spannend. Übrigens: Der Regionalverband verweist noch dezent darauf, dass Wald im Verdichtungsraum nicht abgeholzt werden darf. Und Mühlacker liegt im Verdichtungsraum. Man rät, doch zuerst zu erklären, ob dieser Teil der Rechnung überhaupt aufgeht . . .

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