Noten für die Stadt oder Statistiker und der Demografie-Spiegel

Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg will den Gemeinden im Land den Demografie-Spiegel vorhalten. Die Daten für Mühlacker sehen nicht allzu rosig aus: Die Bevölkerungszahl ging seit 2001 deutlich zurück (jeder Einwohner weniger bedeutet für die Kommune einen Einnahmeverlust von 600 bis 1000 Euro pro Jahr), mit dem Geburtensaldo liegen wir durchaus im Rahmen, wir mussten im Gegensatz zu Kreis und Land Wanderungsverluste hinnehmen, wir haben mehr junge und alte Menschen, wir verfügen in der Gesamtbetrachtung über eine geringere Steuer- und Kaufkraft, eine unterdurchschnittliche Akademikerquote, sind aber günstig beim Arbeitsplatzangebot, die Einstufung "ungünstig" wählen die Statistiker für den familiengerechten Wohnungsbau und sprechen beim Einfamilienhausangebot von "mittelmäßig".

Und wie sieht es in der Nachbarschaft aus? Wir schauen immer nach Vaihingen, mit dem Mühlacker seit Jahrzehnten konkurriert. Die Eckwerte: deutliches Plus bei der Bevölkerungsentwicklung, gleiche Geburtenwerte wie Mühlacker, deutlich mehr Zuzüge als Wegzüge, deutlicher Vorsprung bei den 6- bis 18-Jährigen, ordentliche Werte bei ausgewählten Indikatoren.

Zu allem gehören die Hinweise zur Nutzung und Methode des Demografie-Spiegels.

Mühlacker hat sich in den vergangenen Jahren mit der Ausweisung von Bauland zurückgehalten. Wir waren immer sparsam. Mühlacker hat auch nicht die Werbetrommel gerührt, damit mehr Menschen zuziehen. Das wirkt sich nun in der Bevölkerungsstatistik aus: Die Statistiker schreiben die gehabten Entwicklungen einfach fort. Das belegt auch der Vergleich mit Vaihingen - eine Stadt, die nach dem Bau des neuen Bahnhofes in den achtziger Jahren eine aktive Siedlungspolitik betrieb, ohne dass die ideologischen Debatten um Landschaftsverbrauch entstanden, die in Mühlacker gang und gäbe sind und die Entwicklung behindern. Wir hatten unter OB Klaus Schönfeld in Mühlacker 2000/2001 ein Stadtentwicklungsprogramm erarbeitet und beschlossen, das in einen neuen Flächennutzungsplanung (FNP) münden sollte. Unter OB Arno Schütterle ging lange nichts mehr - die FNP-Planung dümpelt dahin. Seit Mitte 2006 gibt es gerade mal einen Vorentwurf. Vaihingen hat auch einen, aber nach gut zwei Jahren Vorbereitungszeit.

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