Kanäle, Accounts, Apps: Mühlacker legt zu

Eine Portion Mediales, bittschön - lokal, regional, national.

Offizielle Seite der Stadt Mühlacker

Mühlacker holt bei der Öffentlichkeitsarbeit auf, nachdem man jahrelang auf der Stelle trat (der erste Antrag zur Nutzung der sozialen Medien lag im Frühjahr 2013 vor, eingebracht von der CDU-Fraktion – es erfolgte Kenntnisnahme, eine milde Form der Ablage, deshalb von der Union neu aufgelegt im Mai 2016).

Immerhin: Nach erstem Zögern ist die Stadt jetzt auch auf Instagram aktiv. Der OB an die Stadträte:  Wir wollen diesen Account künftig nutzen, um besonders auch jüngere Personen zu erreichen. Während Twitter für unsere Verwaltung noch kein Medium ist, das sie nutzen will, präsentiert sich Mühlacker auf Facebook schon seit 2013 als junge Stadt (2200 Follower)Noch ist die Zahl der Beiträge und die der Follower bei Instagram auf niedrigem Niveau, der Trend zeigt jedoch nach oben. Momentan bespielen besonders Stadtbücherei und Volkshochschule diesen Kanal.

Apropos Kanal: Stadt Mühlacker heißt einer auf Youtube mit derzeit 37 Abonnenten und zahlenmäßiger schmaler Videokost.

Mit ihren Social-Media-Auftritten ist sie fit, auch wenn der Datenschutzbeauftragte des Landes sich zurückhaltend über ein kommunales Engagement auf diesen Plattformen äußert. Der Vorschlag, wie Pforzheim aktuell aus den Gemeinderatssitzungen zu berichten, konnte nicht begeistern, schon deshalb, weil Kommunen den Medienunternehmen rechtlich nicht ins Gehege kommen sollen – keine wettbewerbsverzerrende Konkurrenz nennt sich diese Vorgabe.

Auch auf dem App-Markt ist die Senderstadt unterwegs. Mit der Stadt-App und ihrem von der Ratsmehrheit erzwungenen Schmalkost-Angebot: Homepage-Inhalt und Mängelmelder (etwa 350 aktive Nutzer, 2021) und die enzJoy-App von Stadtwerken, MT und anderen - mit deutlich höheren Nutzer-Zahl, da sie auch thematisch breiter aufgestellt ist und noch mehr Inhalte plant (zum Beispiel: Herzenssache Lienzingen interessiert sich, ihr Datenmaterial über den Stadtteil so online zu verwerten).

Das alles macht sich nicht von allein oder nachts durch fleißige Heinzelmännchen von Mühlacker.  Die Stadt Pforzheim hat insgesamt zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit (ÖA). Die Senderstadt bleibt deutlich hinter der Eins vor dem Komma zurück.

Bei der Bürgerbefragung 2016 fanden sich in den Ergebnissen zur Informationsbeschaffung über kommunale Belange die beiden Tageszeitungen als die klassischen Medien (zwei sind ein Glücksfall für Mühlacker, andere haben teilweise gar keine oder nur ein Monopol-Blatt) mit 81 Prozent an der Spitze, gefolgt von Internet mit 48 Prozent, dem Ortsnachrichtenblatt mit 35 Prozent. Statt von den Chancen, schrieb seinerzeit die Verwaltung mehr von den rechtlichen Grenzen (Vorlage 297/2016). Wohlgemerkt: Zahlen von 2016.

Schneller Weg zur Seite

Bringschuld? Holschuld? Vor sechs Jahren listete die Verwaltung ihre Instrumente der ÖA auf: die klassische Pressemitteilung (Motto: Sporadisch und knapp in den Informationen), Homepage, Veranstaltungskalender, Facebook und Plattform zur Bürgerbeteiligung – fünf von möglichen zwölf Instrumenten, die damals denkbar waren.  Wie erreichen wir stärker unsere Bürgerinnen und Bürger? Eine zentrale Frage von Kommunen besonders unserer Größe. Mein Ziel: Informierte Leute durch zusätzliche Kommunikationswege, ohne die herkömmlichen zu vergessen. Beide Pfade müssen gepflegt werden. Das ist in einer demokratischen Gesellschaft wichtig. Deshalb kämpfe ich mit meiner Fraktion seit einem Jahrzehnt für eine notwendige personelle (Mindest-)Ausstattung auf diesem Gebiet bei der Stadtverwaltung. Ein langer Atem war notwendig. Erstmals im Stellenplan 2022 findet sich eine solche 1,0-Position.  Wann sie wohl ausgeschrieben wird?

Ein seit 2021 bestehender Arbeitskreis ÖA des Gemeinderats hat sich als Diskussionsebene zur Vorbereitung von Entscheidungen bewährt. Nach einem Meinungsaustausch mit dem Geschäftsführenden Verleger der Pforzheimer Zeitung, Thomas Satinsky und dem Mühlacker Redaktionsleiter Christoph Stäbler steht morgen ein Besuch beim Mühlacker Tagblatt auf dem Programm – offen für alle Ratsmitglieder.

Jetzt ist auch mein Blog dabei

Gut 500 Suchtreffer beim Stichwort Mühlacker und das bei rund 40 Millionen Medieneinheiten listet der Rechner der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) blitzschnell auf - bei Lienzingen sind es zehn, darunter das Ortsbuch von 2016. Seit 1913 zentrale Archivbibliothek für alle Medienwerke in deutscher Sprache aus dem In- und Ausland und das nationalbibliografische Zentrum Deutschlands, erfüllt die DNB an ihren beiden Standorten Leipzig und Frankfurt am Main (ehemals Deutsche Bibliothek) ihre vordringlichsten Aufgaben:  zu sammeln, zu verzeichnen und die Medienwerke der Öffentlichkeit zur freien Verfügung zu stellen. Sie ist die größte Bibliothek der Bundesrepublik Deutschland und im deutschen Sprachraum sowie eine der größten Bibliotheken der Welt. Darunter jetzt auch meinen Blog.

Zwei Pflichtexemplare sind Pflicht bei gedruckten Medien – sie müssen bei der DNB abgeliefert werden. Doch es gibt auch unkörperliche Medienwerke, so genannte Netzpublikationen. Das 2006 in Kraft getretene Gesetz über die Deutsche Nationalbibliothek und seit 2018 das Urheberrechts-Wissensgesellschafts-Gesetz erlauben der DNB das Sammeln von Inhalten auch durch Webharvesting.

Im Internet veröffentlichte E-Books, elektronische Zeitschriften und -zeitungen, Hochschulschriften, Noten, Hörbücher und Digitalisate müssen bei der deutschen Nationalbibliothek abgeliefert werden. Dagegen werden Webseiten seit 2012 selektiv per Webharvesting, einem automatisierten Erfassen von Internetdokumenten zum Zwecke der Archivierung, gesammelt. Die Auswahl der Webseiten erfolgt nach Themenkategorien und Ereignissen. Im Februar 2021 umfasste die Sammlung über 5.000 Webseiten. Da Webseiten dynamisch sind, kann immer nur eine Momentaufnahme gespeichert werden.

Das Such-Resultat

Jetzt ist dort auch mein Blog gelistet, was mich schon etwas stolz machte, als ich die Mitteilung aus Leipzig las. Seit 2005 etwa 2200 Einträge. Aus urheberrechtlichen Gründen kann nur aus den Lesesälen auf gesammelte Webseiten zugegriffen werden.

 

 

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