Enzkreis mit Nachholbedarf: Jetzt drei zusätzliche Impfstationen und mehr - Mühlackers 7-Tage-Inzidenz leicht gesunkern, aber immer noch viel zu hoch

Gemeinsam machen wir das - schrieb heute Landrat Bastian Rosenau den Mitgliedern des Enz-Kreistags. Städte und Gemeinden haben zusammen mit dem Kreis frühzeitig und innerhalb kürzester Zeit ein flächendeckendes Impfangebot für unsere Einwohner/innen entwickelt, klopfte der Verwaltungschef rhetorisch allen auf die Schultern. Er informierte im Mail-Anhang über das kreisweite Impfkonzept (inklusiv Stadt Pforzheim) via Pressemitteilung. Alle Beteiligten haben eine hervorragende Arbeit geleistet, das Ergebnis kann sich m.E. auch im Vergleich mehr als sehen lassen (Rosenau).

Wie wäre es mit der Überschrift? Einer, der rasch dauzulernte. Denn noch zu Beginn des Monats bezeichnete der Landrat in seiner Antwort auf meine Forderung - als Kreisrat - nach einem kleinen Impfzentum für Mühlacker sich und den Kreis als nicht zutändig, was formal auch stimmt. Doch dann legte er den Schalter um. Zum Glück!
Sie an, es geht. Enzkreis und Pforzheim müssen aufholen:

Drei neue Impfstützpunkte – zahlreiche Impfaktionen in Pforzheim und in den Kreisgemeinden: Den Menschen möglichst wohnortnahe Impfangebote zu machen – das ist auch das Ziel eines kreisweiten Impfkonzeptes, das der Enzkreis mit den Städten und Gemeinden auf den Weg gebracht hat. Demnach sollen neben der Ärztlichen Impfambulanz in der Bahnhofstraße in Pforzheim, die schon seit Mitte Oktober läuft, und dem Impfstützpunkt in der Enztalsporthalle Mühlacker, der am 29. November regulär öffnet, im Dezember drei weitere Impfstützpunkte starten - in Remchingen, in Birkenfeld und einer im Heckengäu. Es ist aber eine Mitteilung ohne Adressenangabe der wohl noch im Aufbau befindlichen Stationen.

Rückgrat des Konzepts sind mehrere Mobile Impfteams (MIT), die derzeit im Aufbau befindlich sind und voraussichtlich weiterhin am Klinikum in Karlsruhe angedockt sein werden. Von dort werden sie auch den Impfstoff beziehen. Das Land hat zugesagt, anfallende Kosten unter anderem für Mieten und das Verwaltungspersonal zu übernehmen. Die Impfärzte rechnen ihre Leistungen direkt mit der Kassenärztlichen Vereinigung ab.

Aufgrund des anhaltend großen Andrangs an der Pforzheimer Impfambulanz wurden dort die Öffnungszeiten bereits ausgeweitet: auf täglich (Montag bis Samstag) von 9 bis 19 Uhr. Impfangebote sind zudem seitens Helios-Klinikum und Siloah St. Trudpert Klinikum und eventuell auch am Pforzheimer Messplatz geplant. In der Stadt Pforzheim ist derzeit zudem ein weiteres stationäres Angebot in Planung.

Seit Anfang dieser Woche führt ein MIT zudem wieder verstärkt Pop-up-Impfaktionen in Kreisgemeinden und in Pforzheim durch, die das jeweilige Rathaus organisiert. Die Teams waren beispielsweise schon in Straubenhardt, Niefern-Öschelbronn und Mühlacker und kommen die nächsten Tage noch nach Maulbronn, in die Gebiete Ispringen/Eisingen/Kämpfelbach sowie Wurmberg/Wimsheim/Mönsheim/Friolzheim, nach    Neuhausen und in weitere Alten- und Pflegeheime. Der Plan ist, dass bis Weihnachten möglichst in jeder Kreiskommune eine Pop-up-Impfaktion stattgefunden hat. Auch zwischen Weihnachten und Neujahr machen die Impfteams keine Pause.  

Mehrere Impf-Initiativen von Gemeinden und der lokalen Ärzteschaft stehen ebenfalls auf der Agenda. Sobald weitere Kapazitäten zur Verfügung stehen, werden wir diese Aktivitäten weiter verstärken, die Öffnungszeiten in Mühlacker ausweiten und die Pforzheimer Ortsteile in den Blick nehmen, so ist von der Behörde zu hören:

https://www.dranbleiben-bw.de/

Es war ein Fehler, dass das Land die Kreisimpfzentren geschlossen hat. Mit den bislang vom Enzkreis, den Städten und Gemeinden, dem Klinikum Karlsruhe und den niedergelassenen Ärzten organisierten Aktivitäten können laut Lanratsamt bis Ende des Jahres in der Region rund 25.000 zusätzliche Impfungen realisiert werden; bei einer erneuten Ausweitung bestehender Angebote und der Umsetzung weiterer Optionen könnten es sogar bis zu 35.000 werden, heißt es in der Pressemitteilung.

Alle bereits feststehenden Impfangebote sowie impfende Arztpraxen finden sich auf der Homepage des Enzkreises unter www.enzkreis.de/coronaimpfung. Dort steht auch, wo man vorher einen Termin vereinbaren muss und wo nicht. Die Liste wird fortlaufend ergänzt, sichern die Verwaltgungen zu.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Landes unter www.dranbleiben-bw.de, auf der unter anderem alle Sonderimpfaktionen beziehungsweise Aktionen der niedergelassenen Ärzteschaft eingetragen sind.

Impfen, impfen, impfen gegen Corona!

So die Devise der Tage und Wochen. Denn die explodierende Zahl de Covid-19-Patienten in den Kliniken lässt diese an die Grenzen stoßen. 22 sind es derzeitt im Krankenhaus Mühlacker, fünf müssen beatmet weden. Mir antwortete der Regionaldirektor der Enzkreis-Kliniken in der RKH für das Krankenhaus Mühlacker, Dr. Felix Mayer:

"In der ersten Welle waren, abhängig von der jeweiligen Personalsituation in den Intensivbereichen, gleich viele Intensivbetten verfügbar. Dies bspw. auch durch eine Erhöhung des Personals in den Intensivbereichen durch Personal der Anästhesiepflege aus den OP-Bereichen (Ausfall/Verschieben planbarer Eingriffe) oder temporär auch vom Standort in Neuenbürg nach Mühlacker (insb. 3. Welle).

Allerdings wurde die Behandlung von Covid-Patienten innerhalb der RKH in der ersten Welle anders organisiert. Intensiv- bzw. beatmungspflichtige Patienten wurden primär in den beiden Covid-Zentren der RKH - in Bruchsal (Zentrum West) und Ludwigsburg (Zentrum Ost) - behandelt; Patienten aus Mühlacker somit primär zentral am Standort in Bruchsal.

Personal für die Covid-Zentren wurde bspw. aus der OKM (für Ludwigsburg) rekrutiert. In der Fläche standen deutlich mehr Intensivbetten zur Verfügung. Durch Austritte und Reduzierungen des Stellenumfangs beim Intensivpflegepersonal ist diese Zahl deutlich gesunken und sinkt weiter. Die Pandemie hinterlässt hier deutliche Spuren, so auch in den EKK.

In Mühlacker stehen zur Zeit 6 Intensivbetten zur Verfügung. Wir betreiben im Moment 7 Betten. 2 davon sind mit Covid Patienten belegt.

Zwischenzeitlich hatten wir auch schon 4 Covid-Patienten. Sollte die "normale" Patientenversorgung insb. der operativen Abteilungen weiter reduziert werden (müssen), kann diese Zahl auf max. 9 erhöht werden".

 

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