Eigentlich nicht zuständig fürs Impfen? Das aber ist gerade das Problem!

Einerseits nicht zuständig - eine Aussage des Enzkreis-Landrats in Antwortschreiben an Menschen im Landkreis, die ihn brieflich zu mehr Impfangeboten aufforderten, um Corona zu bekämpfen. Einer davon meinte in einem Kommentar: Ich fand die Antwortmail Rosenaus schon bezeichnend, wenn er darin formuliert, eigentlich nicht zuständig für das Thema zu sein. Das aber ist gerade das Problem: Deutschlandweit stehen wir vor einem enormen Problem, die einzig generelle Lösung auf allen Ebenen scheint mir das Prinzip Hoffnung zu sein, die bekanntlich zuletzt stirbt.

Impfambulanz in der Pforzheimer Bahnhofstraße (Foto: Jürgen Hörstmann, enz)

Andererseits - in den nächsten Tagen und Wochen wird das Impfangebot in der Region konsequent weiter ausgebaut, teilt das Landratsamt mit, bei dem auch das für die Stadt Pforzheim und den Enzkreis zuständige Gesundheitsamt angesiedelt ist. Zum einen wird ab nächster Woche ein zusätzliches Mobiles Impfteam (MIT) des Landes vom Standort Karlsruhe in der Region unterwegs sein; am 23. November fährt es zunächst zwei Alten- und Pflegeheime in Pforzheim an, bevor es dann am 24. November in Niefern-Öschelbronn, am 25. in Straubenhardt, am 26. in Mühlacker und am 27. in Maulbronn Impfaktionen für die jeweiligen Einwohnerinnen und Einwohner anbietet.

Weitere Gemeinden und andere Einrichtungen, die Bedarf haben, folgen in den nächsten Wochen, versichert die Kreisverwaltung. In Mühlacker als größter Kommune im Enzkreis soll in Kürze zudem an einem zentralen Standort ein Impf-Stützpunkt an den Start gehen, ähnlich der Ärztlichen Impfambulanz im ehemaligen Aposto in der Bahnhofstraße 28 in Pforzheim - angeblich die Räume der ehemaligen Uhlandapotheke in der mittleren Bahnhofstraße.

Eine irgendwie zähe Sache: Oder?

Enzkreis hat Nachholbedarf (Stand 16.11.2021

Dort, in der Impfambulanz, werden aufgrund - laut Landratsamtsmitteilung - des anhaltend großen Andrangs von sofort an die Öffnungszeiten nochmals ausgeweitet. Damit können sich Impfwillige in dieser Woche am Mittwoch (17.11.) und Donnerstag (18.11.) von 12 bis 19 Uhr ohne vorherige Terminvereinbarung den schützenden Piks holen; am Freitag (19.11.) ist die Ambulanz von 9 bis 19 Uhr und am Samstag (20.11.) von 10 bis 16 Uhr geöffnet. In der kommenden Woche wird nochmals erweitert: montags bis freitags öffnet die Ambulanz bereits um 9 Uhr, geschlossen wird um 19 Uhr, nur am Samstag, 27. November, ist ausnahmsweise von 11 bis 15 Uhr geöffnet. Die Impfungen werden zum Teil über ein MIT und zum anderen Teil von niedergelassenen Ärzten abgedeckt. Obwohl die Ambulanz länger offen haben wird, werden sich auch künftig Wartezeiten nicht vermeiden lassen, kündigt die Behörde an.

Eine Stimme aus Mühlacker dazu: Zielführend im Sinne einer Pandemiebekämpfung kann es nur sein, dauerhafte Impfangebote zu machen. Vom Überangebot der Impfmöglichkeiten im Sommer sind wir nun im Herbst zu einem Unterangebot gekommen. Das wirkt sich jetzt schon dramatisch aus.  Wie immer liegt in der Mitte die Lösung. Die Kliniken leisten derzeit sehr viel. Aber es muss in ihrem Interesse sein, die Intensivbettenüberlastung mit Covidpatienten durch Impfen zu reduzieren, besonders dann, wenn die Allgemeinmediziner nicht mehr wollen oder können.

Wie ist die Situation in Mühlacker und was geschieht nun konkret? Hier die heutige Antwort von Dr. Felix Mayer, Regionaldirektor der Regionalen Kliniken Holding (RKI), unter deren Dach auch die Enzkreis-Kliniken (EKK) sind:

- Das Medizinische Versorgungszentrum der EKK (MVZ) impft weiterhin sehr engagiert im Rahmen der regulären Sprechstundentätigkeit im Krankenhaus in Mühlacker. Darüber hinaus unterstützen wir im Rahmen der Impfambulanz in Pforzheim.

- Seit dieser Woche wurde das Impfangebot in Mühlacker weiter erhöht.

- Zusätzlich ist Frau Pannwitz als unsere ärztliche Leiterin im MVZ im Austausch mit der Stadt Mühlacker  und auf meine Bitte hin nun auch mit Frau Dr. Neidhardt, Vize-Landrätin des Enzkreises, um weitere Impfmöglichkeiten zu schaffen und die verfügbaren Ressourcen zusammen zu bringen. Hier gibt es bereits konkrete Überlegungen (siehe unten), die sich räumlich ggf. besser anbieten als auf dem Klinikgelände (z.B. Parkplätze begrenzt) und einen leichteren Zugang ermöglichen.

Und noch eine Ankündigung, diesmal von Susanne Pannwitz (MVZ):

Mittlerweile hat sich die Stadt Mühlacker gemeldet und würde uns bei einer Impfaktion am 27.November unterstützen und wäre an weiteren Impfterminen in den Räumlichkeiten der alten Uhlandapotheke interessiert. Um die niedergelassenen Kollegen für den Samstag 27.11. ins Boot holen zu können, brauche ich eine Zusage Ihrerseits, dass wir diesen Termin annehmen, auch wenn wir, wenn es schlecht läuft, die gesamte Aktion als RKH Kliniken alleine durchziehen müssen. Angedacht ist an einem Tag pro Woche in der Stadt ein Impfangebot zu geben, zunächst bis in die Woche vor Weihnachten.
Was denken Sie darüber? Es werden zusätzliche Personalkosten entstehen.


Hans-Joachim Fischer von HELLO Lomersheim meldet sich am Nachmittag:

Inzwischen wurde Hello gebeten, die Aktion am 26. November 2021 von 8 bis18 Uhr zu unterstützen. Wir werden vom 22. November bis 25.  November 2021 die Terminplanung mit acht Helfer/ - innen am Telefon aktiv unterstützen. Am 26. November werden vier Helfer/- innen von Hello die Anmeldungen übernehmen. Am 26.11.2021 stehen insgesamt bis jetzt 5 Fahrer zur Verfügung, die Impfwillige zur Impfung fahren werden. Diese Helfer wurden innerhalb von 3 Stunden gewonnen.
Es tut sich also etwas.

Auf HELLO ist eben Verlass! Praktische Nächstenhilfe.

 

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