Noch 'ne Statistik: Bei der Heiratslust hält der Enzkreis baden-württembergischen Rekord

Noch'n Gedicht, kündigte Heinz Erhardt immer an. Heute heißt's hier im Blog: noch 'ne Statistik. Diesmal zum Veheiratetsein. Die überraschende Erkenntnis: Bei der Heiratslust hält der Enzkreis den baden-württembergischen Rekord. Weshalb der Drang aufs Standesamt bei uns stärker ist, sagen die Daten-Menschen allerdings nicht.

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 08/2021

Während in einigen Landkreisen immerhin annähernd 60 Prozent der Erwachsenen verheiratet sind – Spitzenreiter sind der Enzkreis und der Alb-Donau-Kreis mit jeweils 58 Prozent –, sind es im universitär geprägten Stadtkreis Heidelberg lediglich 38 Prozent.

Wenig erstaunlich ist, schreibt das Statistische Landesamt, dass die Kur- und Bäderstadt Baden-Baden, die von den 44 Stadt- und Landkreisen des Landes die mit Abstand älteste Bevölkerung aufweist, den höchsten Verwitwetenanteil hat (9 Prozent). Aber auch der Anteil Geschiedener ist mit 11 Prozent landesweit der höchste. Die wenigsten Verwitweten gibt es in Heidelberg und in Freiburg im Breisgau.

In Baden-Württemberg gab es Ende 2020 rund 4,9 Millionen  verheirateter Frauen und Männer. Das sind 53 Prozent, zehn Prozent weniger als 1980. Das Heiratsalter stieg nach Feststellung der Statistiker an. Zudem gingen weniger Paare zum Standesamt. So hatten Ende 2020 nur gut 42 Prozent der 30- bis unter 35-Jährigen einen aktellen Trauschein, 1980 lag dieser Anteil noch bei 75 Prozent. Mehr Paare als vor 20 Jahren hatten als letzte Station ihrer Ehe das Scheidungsgericht.

Ende 2020 lebten 2,9 Millionen ledige Erwachsene in Baden-Württemberg, 1980 waren es dagegen weniger als 1,7 Millionen. Der Anteil der Ledigen hat damit in den vergangenen Jahrzehnten – spiegelbildlich zum Rückgang des Verheiratetenanteils – stetig zugenommen und zwar von knapp 24 Prozent im Jahr 1980 auf gut 31 Prozent im Jahr 2020.

Und die Ursachen? Da ist das Statistische Landesamt meist zurückhaltend. Die Behörde liefert Daten, vergleicht sie, zeigt Entwicklungen auf. Folgerungen müssen andere ziehen, zum Beispiel in Kommunen diese: Familien brauchen mehr bezahlbaren und ausreichenden Wohnraum, der muss passend sein.

 

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