Ein See, der wieder See werden muss

Bei konkreten Anliegen vor Ort möchte ich weiterhin Unterstützung geben, sagt der Bundestagsabgeordnete des Enzkreises, Gunther Krichbaum, und nennt dabei als Beispiel den Bau eines Brunnens am Wullesee, um künftig zu verhindern, dass der See in Dürrmenz im Sommer austrocknet. Jetzt informiert sich der CDU-Politiker wieder einmal vor Ort über den Stand des Projektes des Angelsportvereins Mühlacker. Sein Ziel sei, das schon weit gediehene, aber noch nicht fertige Vorhaben erfolgreich abzuschließen: Dafür engagiere ich mich nochmals. Gunther Krichbaum will sich auch um weitere finanzielle Hilfen für den Angelsportverein Mühlacker kümmern. Dessen Ehrenvorsitzender Hermann Fasching schildert auf der Terrasse des Vereinsheimes mit einem Blick zum Wullesee die immer noch unbefriedigende Lage. Mit dabei sind auch Bürgermeister Winfried Abicht, ich als Vorsitzender der CDU-Gemeinderatsfraktion, Kreisrat Dr. Peter Napiwotzky als Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes und Johannes Bächle, jüngstes Mitglied des Mühlacker Gemeinderats.

 

Lokaltermin am Wullesee (im Hintergrund). Von rechts Kreisrat Dr. Peter Napiwotzky, Fraktionsvorsitzender Günter Bächle, Ehrenvorsitzender Hermann Fasching, Bundestagsabgeordneter Gunther Krichbaum, Bürgermeister Winfried Abicht und Stadtrat Johannes Bächle.

Im Juli 2019 wurde mit der Bohrung eines Brunnens begonnen. Schon kurz danach machte Krichbaum eine Stippvisite bei der Baustelle nahe Dürrmenz.

Zwei Jahre zuvor hatte der Abgeordnete im Rahmen einer Sommeraktion der CDU Mühlacker seinen Parteikollegen, den baden-württembergischen Landwirtschaftsminister Peter Hauk an die trockene Wullewiese gelotst, um für eine finanzielle Unterstützung des Landes zu werben. Aus der Wiese solle wieder ein See werden. Wochen später war klar: Hauk löste seine Zusage auf Hilfe ein. Das Land unterstützte den Angelsportverein Mühlacker mit 60.000 Euro bei der Revitalisierung dieses Sees. Der Gemeinderat beschloss, 20.000 Euro draufzulegen. Doch die ursprünglich genannten Kosten von 80.000 Euro reichen nicht, eher sind 120.000 Euro notwendig, ergibt das Gespräch. Genau aus diesem Grund hatte ich im Juli 2018 beantragt, die finanzielle Hilfestellung bei Bedarf auch über den vorgesehenen Betrag on 20.000 Euro hinaus zu gewähren – und breite Zustimmung für diesen Vorschlag geerntet.

Zwar ist die rund 100 Meter tief reichende Pumpe fertig, doch seit drei Wochen wartet Fasching auf ein Update der Anlage, damit sie wieder anspringt. Inzwischen sei schon gepumpt worden, jedoch das Wasser versickere, denn der Boden des rund einen Hektar großen Sees zeige Risse, sagt Fasching beim Gespräch über den Fast-noch-See. Nun werde noch im August mit einem Fachmann des Landesverbandes der Angler und dem planenden Fachbüro vor Ort beraten unter anderem über die Beseitigung dieser Risse. Krichbaum sichert Hilfe zu, so sie denn notwendig ist. Fasching macht deutlich, dass immer neue Ausgaben den Verein finanziell belasten. Während der Abgeordnete am Montag mit Minister Hauk sprechen will, sagt die Sparkasse Pforzheim Calw eine Spende von 5000 Euro zu, für die sich der Bundestagsabgeordnete eingesetzt hatte.

Anglerteich, Laichgewässer, lokalhistorisches Zeugnis der einstigen Dürrmenzer Brauerei Leo, später Wulle, einstmals im Winter fürs Schlittschuhfahren genutzt: Das verbindet, weshalb Krichbaum eine bürgerschaftliche Spendenaktion anregt. Ich glaube, dass eine weitere finanzielle Beteiligung der Stadt durchaus eine Mehrheit im Gemeinderat finden könnte, um die weitere Entwicklung vom See zur Wiese zu stoppen und zu korrigieren. Stadtrat Johannes Bächle und Krichbaum plädieren unisono dafür, nicht auf halber Strecke stehen zu bleiben. Die ganze Anlage mit ihren Vereinsheimen, dem Wasser und den Grünflächen ist ein schönes Refugium.

Bürgermeister Abicht sagt, der Wullesee sei ein Identifikationsobjekt für Mühlacker, zudem ein Kleinod, jedoch auch ein sehr wichtiges Amphibiengewässer in der Region. Durch den gesetzlichen Artenschutz bestehe für die Stadt und die im Gebiet ansässigen Vereine die Verpflichtung zum Schutz der hier lebenden Amphibienpopulationen. Ein vor gut sechs Jahren dem Gemeinderat vorgestelltes Konzept lasse sich erst wieder aufgreifen, wenn der See wieder See sei.

 

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