Das große Sammelsurium des SWR
Etwas, was sich eher zufällig beieinander findet und von unterschiedlicher Art und Qualität ist - ein buntes Sammelsurium. Sprachlich betrachtet ist das Wort ein Neutrum. Oder lassen wir Wikepedia erklären. Als Sammelsurium wird heutzutage eine ungeordnete, unsystematisch angelegte Sammlung bezeichnet. Das Wort stammt ursprünglich aus kulinarischem Kontext; das niederdeutsche sammelsur, das nach dem gleichen Muster wie swartsur gebildet wurde, bedeutet so viel wie „saures Gericht aus gesammelten Speiseresten“. Nein, Speisereste sind es nicht, die der Südwestrundfunk (SWR) in der Betriebshalle auf einer Grundfläche von 3500 Quadratmetern lagert. Bühnenelemente, Kulissen und Requisiten sorgen dort optisch für ein Durcheinander. Beim Gang durch die Halle, die die Stadt für 550.000 Euro mitsamt 7 Hektar Land, stillgelegtem Mittelwellesender und Wohngebäuden kaufen könnte, ertappe ich mich am vergangenen Dienstagabend immer wieder mit der Frage, in welcher Sendung oder in welchem Film diese Gegenstände, Tafeln, Möbel oder Behälter eingesetzt waren. Die Attraktion ist jedoch ein Modell des gesamten SWR-Areals noch mit allen drei Masten - es steht auf der Bühne.
Hier ein fotografischer Streifzug durch das ehemalige Betriebsgebäude, das sich wohl auch für Kulturveranstaltungen hätte eignen können - eine Überlegung, die eine Stadt ohne Stadthalle hätte anstellen können. Hätte. Aber zu viele im Gemeinderat wollten nicht. Bürsteten lieber gegen den Strich. Verwarfen die Lösung, ohne sich ernsthaft damit beschäftigt zu haben.
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