Die Preisfrage: Pauschale oder Nicht-Pauschale

Quelle: BVI

Mal wieder E-Mobilität im Blog. Zunächst lokal: Jetzt steht eine zweite vom Bund geförderte Schnellladestation an der Sankt-Andreas-Straße in Dürrmenz. Die erste, an der oberen Bahnhofstraße, könnte jedoch stärker frequentiert sein, aber der Pauschalpreis der Stadtwerke Mühlacker (SWM) schreckt all jene ab, die nur nachladen wollen, weil ihr Akku immerhin noch 70 oder 55 Prozent anzeigt. Dafür ist dort der Strom zu teuer. Für eine faire Abrechnung kilowattscharf und damit nach echtem Verbrauch sehen die SWM ein rechtliches Problem - die noch fehlende eichrechtskonforme Messung der elektrischen Energie an AC- und DC-Ladepunkten. Manche wie die EnBW lassen sich davon nicht ins Boxhorn jagen, ganz peniblen Menschen dagegen treibt es aber den Angstschweiß auf die Stirn, zumal dann, wenn der Bund in seinen Förderbedingungen für E-Tankstellen eine exakte Handhabung fordert, wie die SWM sagen. Da lässt sich ein ganzes Merkblatt füllen. Auch andere schwören auf die Pauschale. Doch zum 1. April 2019 soll sich die Lage entspannen.

Warten wir ab und schauen einmal auf die Palette der E-Mobile, die derzeit international auf dem Markt sind: Der ADAC liefert eine Übersicht und nimmt sich liebevoll eines Details an, der Lebenserwartung der Batterie. Greifen wir einen heraus: den Nissan Leaf, das neue Modell mit einem 40-kWh-Akku (ich fahre seit März 2016 einen mit 30 kWh-Speicher). Acht Monate Lieferzeit wegen Engpässen in der Batterieherstellung. Ich muss mich beeilen, denn im März 2019 läuft nach drei Jahren mein Leasingvertrag ab. Rund 320.000 Stück hat der japanische Autobauer vom Leaf der ersten Generation verkauft. Wenn schon, denn schon: Ein Video über einen Opel Ampera e, der eine deutlich längere Reichweite hat als der jetzige Leaf.

Apropos Reichweite: von Lienzingen bis zur Landesgartenschau Lahr 2018 (LGS) sind es gut 130 Kilometer. Die Kapazität meines Leaf reicht gut für die Hinfahrt. Aber ich will auch retour. Doch auf der Homepage der Gartenschaugesellschaft findet sich kein Hinweis auf eine E-Tankstelle, bei den fünf angewählten Telefonnummern meldet sich immer nur ein Anrufbeantworter. Offenbar sind alle in einer Konferenz. Lahr verfügt über Ladestationen, wie der Blick auf going.electric.de zeigt: Doch welche steht in der Nähe des LGS-Geländes? Der Planungs- und Suchaufwand nervt. Die LGS-Website könnte einem die Suche erleichtern. Übrigens: An der LGS-GmbH ist auch das Land Baden-Württemberg beteiligt, dessen Regierung den Ausbau der E-Mobilität propagiert. Aber das haben offenbar noch nicht alle im eigenen Laden gemerkt. Bei der LGS Bad Schwalbach hat man dagegen die Zeichen der Zeit erkannt.

Derweilen lässt das Land via EnBW eines erproben: Was passiert, wenn es mehrere Elektrofahrzeuge in einer Straße gibt und alle laden wollen? Dieses Szenario testet Netze BW jetzt mit zehn Familien in Ostfildern. Während des Tests will Netze BW verschiedene Strategien erproben, möglichen Engpässen im Netz entgegenzuwirken. Die aktuelle Stromdarbietung in Wohngebieten ist ein wichtiges Thema.

Weitere Nachrichten:

Lust auf Stromer: Stadtwerke und Stadt Dorfen wollen Elektromobilität voranbringen. Die Stadtwerke testen auch deshalb jetzt einen Elektrotransporter.

E-Autos legen zu:  Auch der deutsche Markt wuchs deutlich um 51 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 auf 33.917 neue zugelassene Elektrofahrzeuge. Der Marktanteil stieg von 1,3 auf "im globalen Vergleich durchschnittliche" 1,8 Prozent. Reine Elektroautos legten mit einem Plus von 69 Prozent stärker zu als Plug-in-Hybride (plus 36 Prozent). Doch China und Norwegen sind im ersten Halbjahr 2018 weltweit die wichtigsten Treiber der Elektromobilität geblieben - aber auch auf anderen Märkten nehmen E-Autos Fahrt auf.

Gewinner: Der französische Autobauer Renault hat in der ersten Jahreshälfte so viele Elektrofahrzeuge auf dem deutschen Markt abgesetzt wie noch nie.

Geht doch! Wenn auch manchmal erst im zweiten Anlauf wie bei den Bau-Bloggern aus Mühlacker. Entscheidung: Wir kaufen jetzt einen Benziner-Jahreswagen als Cabrio, um Erfahrungen mit dem Smartfahren an sich zu sammeln. Und dann, wenn sich die Ladetechnik etc. verbessert, können wir immer noch auf einen Elektro-Smart umsteigen. Der Händler würde den Benziner dann zurücknehmen.

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