Hingeschaut: Kernstadt und Stadtteile bei der Wahl
Eine Tagesordnung mit 17 Punkten zum Abschied: Der "alte" Gemeinderat tagt am Dienstag, 24. Juni, zum letzten Mal. Am 1. Juli tritt dann der Gemeinderat in seiner neuen Besetzung erstmals zusammen. Augenscheinliche Änderung: Es sind nur noch 32 statt bisher 36, in fünf Jahren soll dann nochmals reduziert werden auf vermutlich 26 Stadträte. Die Abschaffung der unechten Teilortswahl zum 25. Mai 2014 macht den Schrumpfungsprozess möglich. Beschlossen wurde dies schon im Oktober 2010. Bisher hatte jeder Stadtteil (und natürlich auch die Kernstadt) eine bestimmte Sitzzahl garantiert. Diese Zeiten sind nun vorbei. Befürchtet worden war, dass die Stadtteile das Nachsehen haben. Das trat nicht ein! Denn tatsächlich stellen die Stadtteile so viele Stadträte wie noch nie, obwohl in der Kernstadt einschließlich Dürrmenz 10.308 Wahlberechtigte (54,6 Prozent) wohnen, in den fünf Stadtteilen 8649 (entspricht 45,6 Prozent). Doch in der neuen Ratsrunde ist das Verhältnis umgedreht: 53,1 Prozent Stadtteile, 46,9 Prozent Kernstadt. Allerdings hat nun Großglattbach keinen Vertreter mehr - hauchdünn wegen 19 Stimmen (das kann sich also wieder ändern).
Liste | Stadträte Kernstadt 2009 |
Stadträte Stadtteile 2009 |
Stadträte Kernstadt 2014 |
Stadträte Stadtteile 2014 |
CDU | 5 | 7 | 2 | 7 |
SPD | 4 | 4 | 4 | 3 |
FW | 4 | 2 | 3 | 4 |
LMU | 3 | 3 | 3 | 3 |
FDP | 4 | 0 | 3 | 0 |
Insgesamt | 20 | 16 | 15 | 17 |
Dass sich fleißige Stimmabgabe in Mandate niederschlägt und auch Proportionen umgedreht werden können, zeigt der Vergleich bei den Wählern (einschließlich Briefwähler): Die Wähler in den Stadtteilen machten 49,8 Prozent aller Wähler in der Gesamtstadt aus, die aus der Kernstadt mit Dürrmenz bringen es auf 41,6 Prozent. Die gesamte Wahlbeteiligung lag bei 45,3 Prozent: 22,6 Prozent Kernstadt und 22,7 Prozent Stadtteile. Allerdings werden nicht nur Kandidaten aus dem eigenen Beritt mit Stimmen bedacht, aber sie haben in "ihrem" Bezirk/Stadtteil - wo man sie kennt - meist eine höhere Stimmenzahl.
Landesweit fiel die Beteiligung an den Gemeinderatswahlen um 1,6 auf 49,1 Prozent. Bei Mühlacker ging sie um 1,7 auf 45,3 Prozent zurück. Dass es in Pforzheim diesmal gerade 33 Prozent waren, ist ein schwacher Trostm muss aber alle Alarmglocken schrillen lassen. Immerhin: Die Zahl der ungültigen Stimmzettel halbierte sich in Mühlacker auf 2,5 Prozent (2009: 5,3 Prozent). Damit steigert sich die Zahl der gültigen Stimmen um 26.070 auf 234.809. Folge der Abschaffung der komplizierten unechten Teilortswahl, bei der zu viele Stimmen ungültig waren oder verschenkt wurden. Zumindest das ist erfreulich. Und alle Listen profitierten von dem Plus:
|
2009 | 2014 | Differenz |
CDU | 66.576 | 68.587 | + 2.411 |
SPD | 43.751 | 49.830 | + 6.079 |
FW | 38.057 | 48.968 | + 10.911 |
LMU | 36.257 | 41.535 | + 5.278 |
FDP | 24.098 | 25.489 | + 1.391 |
Insgesamt | 208.739 | 234.809 | + 26.070 |
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