Der Frauenkirche aufs Dach gestiegen
Dacharbeiten an der Frauenkirche in Lienzingen.
Im März 1992 sprach die Stadtverwaltung von "derzeit erkennbaren Schäden". Die Folge: Der Auftrag an einen Karlsruher Ingenieur über die Tragwerksplanung für die Frauenkirche für 27.000 Mark. Bald darauf hieß es: Die Sicherungsmaßnahmen könnten nur temporär wirksam sein und würden zu einer Atemnpause von zwei bis drei Jahren verhelfen. Am Holzwerk seien zimmermannsmäßige Reparaturen vorzunehmen. Für eine grundlegende Instandsetzung sollte das Dach vollständig abgedeckt und mit einer Folie sicher verwahrt werden. Die Schäden seien so groß, dass ein denkmalrechtliches Verfahren zur Bezuschussung in Gang gesetzt werden müsse. "Das Gebälk über dem Chorbereich ist in wesentlich besserem Zustand. Die Kehlen des Kreuzgewölbes sind jedoch stark verschüttet (Ziegelbruch, Mörtelreste, Holz, Späne). Die darin unter Umständen gespeicherte Feuchtigkeit kann Schwammbildung auslösen", stand in der Vorlage 60/34/92. Bald danach lieferte die Verwaltung eine Kostenberechnung, die mit 795.000 Mark abschloss. Damit hatte es sich auch.
Die Gelder sind nie bereitgestellt worden, stattdessen gab es einfachere Lösungen: Die Stadt setzte statt einer Generalsanierung auf die kleinen Schritte. Und diese Strategie hieß: handeln, wenn wirklicher Handlungsbedarf besteht. Damit fuhren die Stadt und die Lienzinger ganz gut. Jetzt war es eben wieder einmal soweit: Es musste gehandelt werden.
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