Der Frauenkirche aufs Dach gestiegen



Dacharbeiten an der Frauenkirche in Lienzingen.

Dacharbeiten an der 520 Jahre alten Frauenkirche in Lienzingen, die der Stadt Mühlacker gehört. Im Winter war festgestellt worden, dass es nasse Stellen im Chor gibt. Daraufhin wurde der Dachstuhl überprüft und einige Schäden im Tragwerk, zum Beispiel an Gratsparren, und defekte Firstpfannen festgestellt. Diese Schäden werden derzeit durch eine Fachfirma aus Illingen behoben. Fertig sind die Arbeiten über dem Chorbereich zum Ort hin, momentan wird auf der Seite zur B 35 hin gearbeitet. Die Stadt achtet darauf, dass das historische Bauwerk - einst zum Kloster Maulbronn gehörende Wallfahrtskirche - in Schuss bleibt. In den vergangenen Jahren ist es ruhig geworden um eventuelle Schäden am Gebäude. Das war schon anders. 1992/93 hatte sich der Gemeinderat mehrmals mit dem Thema beschäftigen müssen.
Im März 1992 sprach die Stadtverwaltung von "derzeit erkennbaren Schäden". Die Folge: Der Auftrag an einen Karlsruher Ingenieur über die Tragwerksplanung für die Frauenkirche für 27.000 Mark. Bald darauf hieß es: Die Sicherungsmaßnahmen könnten nur temporär wirksam sein und würden zu einer Atemnpause von zwei bis drei Jahren verhelfen. Am Holzwerk seien zimmermannsmäßige Reparaturen vorzunehmen. Für eine grundlegende Instandsetzung sollte das Dach vollständig abgedeckt und mit einer Folie sicher verwahrt werden. Die Schäden seien so groß, dass ein denkmalrechtliches Verfahren zur Bezuschussung in Gang gesetzt werden müsse. "Das Gebälk über dem Chorbereich ist in wesentlich besserem Zustand. Die Kehlen des Kreuzgewölbes sind jedoch stark verschüttet (Ziegelbruch, Mörtelreste, Holz, Späne). Die darin unter Umständen gespeicherte Feuchtigkeit kann Schwammbildung auslösen", stand in der Vorlage 60/34/92. Bald danach lieferte die Verwaltung eine Kostenberechnung, die mit 795.000 Mark abschloss. Damit hatte es sich auch.
Die Gelder sind nie bereitgestellt worden, stattdessen gab es einfachere Lösungen: Die Stadt setzte statt einer Generalsanierung auf die kleinen Schritte. Und diese Strategie hieß: handeln, wenn wirklicher Handlungsbedarf besteht. Damit fuhren die Stadt und die Lienzinger ganz gut. Jetzt war es eben wieder einmal soweit: Es musste gehandelt werden.

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