Suche Die Suche nach "Sonnenstunden" ergab 7 Treffer:

Wetter-Bilanz: Von Tropennächten und Sonnenstunden, von Hitze, Frost und Eis im lieblichen Tal der Schmie

Thermometer zur Messung der Lufttemperatur müssen strahlungsgeschützt sein, gleichzeitig aber guten Kontakt mit der Außenluft haben. Für die Messungen in 2 Meter Höhe erfüllt die Wetterschutzhüte LAM 630 beide Zwecke. In der Wetterhütte befinden sich zwei Widerstandsthermometer sowie zwei Sensoren zur Messung der Luftfeuchte. © Alexander Heimann / DWD
Lienzingen als der von der Sonne verwöhnte Ort – obwohl er nicht im Badischen liegt. Das ist inzwischen kein Geheimnis mehr. Die Daten liefert eine eher unspektakuläre Anlage des Deutschen Wetterdienstes. Die Adresse dieser Station: Lienzingen, Mühlweg 28. Es ist auch das Grundstück der städtischen Kläranlage für Lienzingen und Schmie. Die Station wurde mit Beginn des Jahres 1998 als automatisch arbeitende Hauptamt-Station ("Dauerautomat") in Betrieb genommen. Die Stadt Mühlacker hat den Pachtvertrag mit dem DWD im Sommer 2017 bis 2029 verlängert. Und die Station liefert täglich Daten zuhauf. Sie werden nicht unter amtlichem Verschluss gehalten, sondern sind frei zugänglich im Netz. Wer suchet, der findet, gilt auch hier. Die Bibel hat recht.

Was in meinen Grafiken zu diesem Blog-Beitrag genutzt wird, ist nur ein Bruchteil der Messergebnisse der DWD-Station mit der Nummer 3362. Daten aus dem Tal der Schmie. Eine Station, die beim Wetterdienst nicht unter Lienzingen läuft, sondern unter Mühlacker. Wer will, kann die monatlichen Zusammenfassungen, in einen zeitlich Rahmen gestellt (1998 bis 2020), nach Indizien für den Klimawandel vor der eigenen Haustür abklopfen. Und wird dabei auf den interaktiven Grafiken fündig – einfach den Cursorger darüber bewegen und so die einzelnen Zahlen schnell ablesen. Und dann gibt es die große Bilanz für ganz Deutschland in einer am vorletzten Tag des Jahres 2020 veröffentlichten Pressemitteilung aus der DWD-Zentrale in Offenbach.

 

 

Demnach ist das Jahr 2020 in Deutschland mit einer Jahresmitteltemperatur von 10,4 Grad Celsius (°C) das zweitwärmste Jahr seit Beginn flächendeckender Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Geringfügig wärmer war nur das Jahr 2018 mit 10,5 °C gewesen. Auf den folgenden Plätzen liegen mit knappem Abstand 2019 und 2014 mit jeweils 10,3 °C. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen, darunter die in Lienzingen. Tobias Fuchs, Klima-Vorstand des DWD: Das sehr warme Jahr 2020 darf uns nicht kalt lassen. Die wissenschaftlichen Klimafakten des nationalen Wetterdienstes sind alarmierend. Klimaschutz ist das Gebot der Stunde. Wir müssen jetzt handeln.

Dies unterstrichen auch weitere Klimadaten des DWD: So seien hierzulande neun der zehn wärmsten Jahre im 21. Jahrhundert beobachtet worden, davon die vier wärmsten Jahre in der zurückliegenden Dekade 2011-2020. Diese Dekade war zugleich die wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Kennzeichnend für das vergangene Jahr war zudem: 2020 war sehr sonnenscheinreich und das Dritte zu trockene Jahr in Folge. Milder Winter und langanhaltende Hitzewelle im August.

"Wetter-Bilanz: Von Tropennächten und Sonnenstunden, von Hitze, Frost und Eis im lieblichen Tal der Schmie" vollständig lesen

Mühlacker Potpourri zum Jahresausklang: Bisschen Sonne, viel Strom und Ärger, der längst verraucht ist

Die Station mit der Nummer 3362

Die Station mit der Nummer 3362 liegt auf 244 Meter Höhe und zirka 850 Meter West-Südwest des zur Stadt Mühlacker gehörenden Teilortes Lienzingen, so die Standortbeschreibung des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Somit stimmt es: Das Wetter kommt aus Lienzingen – von der Kläranlage im Tal der Schmie. Niederschlagsmenge und -intensität werden gemessen. Und die Zahl der Sonnenstunden. Wer will, kann die Datensammlung im Internet studieren. Anfang des Novembers wurden noch 22,2 Grad als Höchsttemperatur gemessen. Ende desselben Monats gab es dann mit -8,6 Grad den kältesten Wert des ganzen Jahres. Über diese DWD-Anlage habe ich schon mehrmals gebloggt. Das Herz geht einem Lokalpatrioten auf, wenn er dann einen großen Aufmacher darüber in einer badischen Tageszeitung liest. 2162 Sonnenstunden seien dieses Jahr an der Station in Mühlacker gemessen worden. Der insgesamt sonnigste Monat war aber der Juli mit 316 Sonnenstunden. Damit ist Mühlacker ein Sonnen-Hotspot. Nun, die von der (württembergischen) Sonne verwöhnten Lienzinger teilen diesen Platz gerne mit der gesamten Stadt.  Das Jahr 2020 verabschiedet sich aber keineswegs sonnig. Mager fiel die Beute heute aus: 1,6 Sonnenstunden. Dagegen betrug die Regenhäufigkeit 36 Prozent.

Mühlacker am 11. November 1930 in den kommunalen Adelsstand erhoben

Ein Schmankerl in der Lokalgeschichte: Vor 90 Jahren verlieh die württembergische Regierung der Gemeinde Dürrmenz-Mühlacker das Recht, künftig als Stadt Mühlacker zu firmieren – sehr zum Verdruss von Tailfingen auf der Schwäbischen Alb. Denn dieselbe Regierung lehnte den Antrag des durch die Trikotindustrie wirtschaftlich prosperierenden und einwohnermäßig mächtig gewachsenen Albdorfs ab, sich Stadt nennen zu dürfen. Bekannt wurde der Konkurrenzkampf zweier Kommunen dieser Tage durch einen Artikel von Benjamin Roth im Schwarzwälder Boten. Er beleuchtete die Vorgeschichte der dann doch noch – zum 19. November 1930 – erfolgten Stadterhebung von Tailfingen. 1927 war ein erster Versuch gescheitert. Als im Oktober 1930 dann aber bekannt wurde, dass Mühlacker zur Stadt erhoben wird, brach beim Tailfinger Bürgermeister ein Sturm der Entrüstung los. Mühlacker könne bei Bevölkerungszahlen und Gewerbesteuern nicht mithalten, so der Schultheiß.

"Mühlacker Potpourri zum Jahresausklang: Bisschen Sonne, viel Strom und Ärger, der längst verraucht ist " vollständig lesen

Es ist jedesmal wie neu, dieses alte Kemper - Aus dem Bretonen-Land (12)

Die Gassen führen auf die Kathedrale zu

Notizen aus der Bretagne finden sich in diesem Blog, entstanden vor einem Jahr, gesplittet in zehn Teile. Diesmal angereichert mit der Gemeinde, die die Straßenleuchten ausknipsen lässt, wenn es Nacht wird. Heute liefere ich Spezielles zu Quimper, dessen Altstadt mit der Kathedrale im Zentrum wie ein Magnet wirkt und alltäglich viele Besucher, Betrachter, Kunden anzieht. Da ist Leben in der City, heimelig wirkende Einkaufsläden, von Leerständen fast keine Spur, Cafés, Gastronomie. Menschen, viele Menschen. Urbanität. In jedem Urlaub steht eine Fahrt dorthin meist mehrmals auf dem Urlaubsprogramm. 

Heimelige Ladengeschäfte

Die eigenen kleinen Schrulligkeiten sind es, die dazu gehören. Zum Beispiel: Der Hutladen meines Vertrauens, in einem der kleinen Gassen. Jedesmal die Suche nach einer Kopfdeckung in passender (Groß-)Größe, jedesmal nach intensiver Suche augenzwinkernd fündig geworden. Diesmal wieder ein Versuch – obwohl ich eigentlich über genügend Mützen und Hüte verfüge. Pech für den ewig selben Verkäufer: Diesmal passte nix. So zog ich ohne neue Kappe wieder ab. Zu großkopfet. Beim nächsten Mal neuer Anlauf.

Hut an Hut und nichts hat gepasst

In Quimpers Zentrum pulsiert das Stadt-Leben. Da fallen mir Diskussionen in deutschen Klein- und Mittelstädte über tröge und leere Fußgängerzonen ein. Freilich, alles Übel kommt aus dem Vergleich. Schließlich steht nicht in allen Stadtzentren ein mächtiges, altes und historisch bedeutsames Gebäude wie die Kathedrale Saint-Corentin. 1239 erbaut, ist sie die Kathedrale des römisch-katholischen  Bistums Quimper. Gegenüber im Café zu sitzen, vor sich hin zu träumen, die vorbei schlendernden oder eilenden Menschen zu beobachten, selbst seine Ruhe zu genießen – das ist wieder ein Stück dieser Attraktivität, die Lebensfreude ausstrahlt. Sehr schöne Stadt steht auf der Whats-App des Pastors der FEG in Mühlacker, der erstmals mit seiner Familie in der Bretagne urlaubte  und auch Quimper besuchte. Ein Lob mit drei Ausrufezeichen!

Musiker gehören zum Straßenbild

Der Steckbrief der Stadt: Quimper, bretonisch Kemper, Sitz der Präfektur des Départements Finistère. Einwohner werden auf französisch quimpérois und auf bretonisch kemperiz genannt. Das weiß Wikipedia. Und die kommunale Webseite ergänzt mit Superlativen und dem Motto der Stadt: unanimet e vimp kreñv (vereint werden wir stark sein). Sowie weitere Daten: 48 Bauernhöfe.  63.405 (2016) Bevölkerungsdichte: 752,1 Einwohner / km² (2014), Fläche: 84 km², Anzahl Sonnenstunden / Jahr: 1634 (zum Vergleich: Mühlacker 1749,5 Stunden), Anzahl Niederschlagstage: 154, durchschnittliche Mindesttemperatur: 8,1 ° C  und durchschnittliche Höchsttemperatur: 15 ° C.

Ländliche Idylle in der Stadt

Als Hauptstadt von Cornouaille - eine historische Landschaft, die im Mittelalter ein Königreich war - reicht der Einfluss von Quimper über seinen Status als mittelgroße Stadt hinaus. Von der historischen Cornouaille bis zur wirtschaftlichen Cornouaille zeichnet sich dieses riesige Gebiet im Süden von Finistère durch seine Dynamik und seinen Initiativgeist aus. So lobt sich die Kommune ganz in der Art der Bretonen, in allem irgendwie einzigartig zu sein. Kultur, Gemeinschaftsleben, Freizeit, Umwelt, Wirtschaft - die Quimper-Agglomeration sei ein attraktives Aktivitätszentrum. 15 Kilometer von der Atlantikküste entfernt.

Cafés zum Träumen und Schauen
"Es ist jedesmal wie neu, dieses alte Kemper - Aus dem Bretonen-Land (12)" vollständig lesen

Mühlacker wieder Sonnenstadt: Siebter auf der Liste der Top 10

Siebter Platz in der bundesweiten Sonnen-Hitliste. Mühlacker ....
Das sonnige Mühlacker in Konkurrenz zu Rügen, Usedom, Kap Arkona, Fehmarn, Traunstein? Im ersten Moment ist ob dieser Nachricht der Leser höchst irritiert und zweifelt heftig die Sache und den Wahrheitsgehalt an. Doch es ist kein Fake. Sie alle (und einige mehr) wetteifern seit einigen Jahren um den Platz 1 in der Hitliste der Orte Deutschlands, in denen die Sonne am längsten scheint. Der  Deutsche Wetterdienst wertete seine, seit 30 Jahren gesammelten Daten unter Einbeziehung der Stundenzahlen von 2019 aus, als Auftragsarbeit von Trevelbooks, einem Reisemagazin. Das passt.

Was ist die Sonnenscheindauer?  Sie iwird definiert als die tatsächliche Dauer der direkten Sonneneinstrahlung an einem bestimmten Ort innerhalb eines bestimmten Zeitraumes. Sie gibt also an, wie lange die Sonne tatsächlich scheint, erläutert die Diplom-Meterologin Rebkka Krampitz in einem Blog. Eine solche Statistik für 2019 legte der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor. Mühlacker verteidigte seinen siebten Platz in Folge der Orte in Deutschland mit der längsten Sonnenschein-Dauer.

An durchschnittlich 1749,5 Stunden schien voriges Jahr die Sonne über die Senderstadt - genausoviel wie im Jahr zuvor. Und bei der Präsentation auf  Travelbooks Webseiten steht als Platzhalter für Mühlacker ein Bild mit dem  Fachwerkhaus-Ensembles in der Knittlinger Straße in Lienzingen - nicht von ungefähr, denn die DWD-Messstation mit der ID-Nummer 3362 arbeitet auf 244,0 Metern Höhe überm Meer bei der Kläranlage Lienzingen. Wo Mühlacker drauf steht, ist Lienzinger Wetter drin. Pluspunkte der Stadt laut Travelbooks: Urlauber können die Umgebung, etwa den Naturpark Stromberg, zum Wandern oder Radfahren nutzen. Und: Einen tollen Blick über das naheliegende Enztal gibt’s von der Burgruine Löffelstelz.

Platz 1 im 2019er-Ranking hält Zinnowitz, die Gemeinde auf Usedom, mit durchschnittlich 1917,5 Sonnenstunden im Jahr. Den zehnten und zumindest in dieser Liste letzten Rang schaffte eine weitere Gemeinde aus Baden-Württemberg: Oberrotweil in Südbaden mit  1739,3 Stunden.

Am meisten Sonnenstunden haben 2019 dabei der Nordosten, insbesondere Usedom und Rügen. Laut dem Diplom-Meteorologen Gerhard Lux vom Deutschen Wetterdienst hängt das vor allem damit zusammen, dass es dort in den Sommermonaten, wenn die Sonne im Norden steht, auch recht trocken ist. Es bilden sich daher vergleichsweise wenige Wolken oder Nebel. Bedingt durch den meist offenen Horizont, können zusätzlich auch frühmorgens und spätabends noch einige Sonnenstunden registriert werden.

Überhaupt: Über Deutschland scheint immer länger die Sonne. Aber dies ist eine andere Geschichte, die hier steht.

... gemessen auf der DWD-Wetterstation an der Kläranlage Lienzingen.

Die höchste Gutes-Wetter-Wahrscheinlichkeit - das neueste Ranking

  • 1. Zinnowitz, Gemeinde auf Usedom, 1917,5 Sonnenstunden im Jahr
  • 2. Greifswalder Oie, Ostseeinsel, 1826,4 Sonnenstunden im Jahr
  • 3. Kap Arkona, Steilküste im Norden Rügens, 1805,3 Sonnenstunden im Jahr
  • 4. Traunstein mit den Ortsteilen Axdorf, Sparz und Geissing, 1776 bzw. 1766,1 bzw. 1744,6 Sonnenstunden im Jahr
  • 5. Wieck, Ortsteil der Stadt Greifswald, 1767 Sonnenstunden im Jahr
  • 6. Herlazhofen, Ortsteil von Leutkirch im Allgäu, 1755 Sonnenstunden im Jahr
  • 7. Mühlacker, 1749,5 Sonnenstunden im Jahr
  • 8. Fürstenzell, Marktgemeinde in Niederbayern, 1741 Sonnenstunden im Jahr
  • 9. Fehmarn, Ostseeinsel in Schleswig-Holstein, 1740,7 Sonnenstunden im Jahr
  • 10. Oberrotweil, Ortsteil der Stadt Vogtsburg in Südbaden, 1739,3 Sonnenstunden im Jahr.

Was Mühlacker hat: Viele Sonnentage, kein Fahrverbot , doch mehr CO2-Emissionen

Im grünen Bereich: Zweimal den Daumen hoch für Mühlacker (Grafik: Verkehrsministerium Baden-Württemberg, 2020)

Die Nachricht ging lokal zwar unter, trotzdem: Ich finde sie wuchtig, schön und gut (schlechte gibt es tagtäglich genügend). Der bundesweit  dritte Platz der  sonnigsten Regionen geht an Mühlacker mit 2085 Stunden - nach dem  Hochrhein, 2126 wurden in Rheinfelden gemessen, und Stuttgart mit 2098 Stunden. Mehr als 2000 Sonnenstunden ermittelten die Fachleute um Diplom-Meteorologe Jürgen Schmidt  von Wetter-Kontor in Ingelheim zum Beispiel auch für Berlin, München, Nürnberg, Dresden, am Bodensee oder in Potsdam.

Positive Nachricht Nummer zwei: Sie schickte die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) auf die Reise durch die Nachrichtenwelt. Mühlacker blieb 2019 nach den vorläufigen Berechnungen unterhalb der Grenzwerte bei Stickstoffdioxid und Feinstaub.  Der zulässige Grenzwert für die Belastung mit Stickstoffdioxid (NO2) liegt bei 40 µg/m³ im Jahresmittel. Im Vergleich der Messergebnisse der Jahre 2018 zu 2019 konnte laut LUBW die Belastung mit Stickstoffdioxid an den verkehrsnahen Messstellen in Baden-Württemberg im Jahresmittel durchschnittlich um etwa 13 Prozent beziehungsweise etwa 5,9 µg/m³ reduziert werden. Das Verkehrsministerium jubelt.

Knapp unterm Limit

Der Jahresmittelwert in der Umweltzone Mühlacker mit der Messstelle an der Stuttgarter Straße "litt" 2018  unterm geringeren Verkehrsaufkommen wegen monatelanger Vollsperrung der B10 in diesem Bereich als Folge von Leitungs- und Fahrbahnarbeiten. Der Ergebnis: 33 µg/m³ im Jahresmittel, damit sieben µg/m³ unterm Limit. 2019 rollte der Verkehr wieder wie eh und je. Spannende Frage: Blieb die Belastung trotzdem unter dem von der EU vorgegebenen Grenzwert?  Ja, knapp darunter, sagt die LUBW und gibt 38 µg/m³ für 2019 an. Also im grünen Bereich. Anders sah es noch 2017 und 2016 aus: Mit 47 beziehungsweise 49 µg/m³  standen die Zahlen seinerzeit auf rot. Mit der neuen Entwicklung ist die Gefahr von Fahrverboten gebannt. Wenn es keinen Rückfall gibt. Dazu passt diese Übersicht: 200102_Grafik_Uberschreitungstage_in_BW_2017.pdf

Punkt drei: Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg präsentierte im Dezember 2019 die kommunalen CO2-Bilanzen für 2017. Eine  Wissenschaft für sich, denn die Statistiker unterscheiden zwischen quellenbezogener und verursacherbezogenen Kohlendioxid (CO2)-Emissionsdichte. Sie geben die Zahlen in Tonnen je Einwohner an. Im Vergleich zu 1990 konnten die Pro-Kopf-Emissionen um 17,4 Prozent reduziert werden. Gegenüber dem Vorjahr sind landesweit die CO2-Emissionen pro Kopf nur leicht gesunken (0,4?%), so das Landesamt in seiner Mitteilung. Für Mühlacker melden sie jedoch ein kleines Plus. Ein Jahr zuvor sah es noch etwas besser aus.

"Was Mühlacker hat: Viele Sonnentage, kein Fahrverbot , doch mehr CO2-Emissionen" vollständig lesen

Gold-Awards statt Goldener Leoparden

Steckbrief Enzkreis

Erfolgsquote: 81,3 Prozent. Punkte: 269,2 von 331,2 möglichen. Das sind die entscheidenden Daten, die dem Enzkreis zum zweiten Mal den European Energy Award (EEA) in Gold einbrachte. Den holte eine siebenköpfige Delegation in Locarno im Tessin ab. Mitarbeiter der Kreisverwaltung und Vertreter von Kreistagsfraktionen reisten mit der Bahn nach Süden - zum Super-Sparpreis (DB) von nicht mal 50 Euro pro Person hin und zurück. Für sie hieß es: 24 Stunden Locarno, denn anderntags ging es gleich wieder retour.

Dort, wo sonst beim Festival Filme laufen und sich Cineasten treffen, im Palazzo del Cinema, - offiziell PalaCinema Locarno – trafen sich Vertreter von mehr als hundert Kommunen aus einem halben Dutzend Ländern.  In dem Kinosaal mit samtenen Wänden und steil ansteigenden Sitzplatz-Reihen (500 rote Sitze) gab es nicht die Goldenen Leoparden, die Auszeichnungen für die besten Filmemacher, sondern den Award in Gold, mit dem die EEA die erfolgreichen Klima-Schoner belohnt. Seit 2010 macht der Enzkreis mit, ließ sich in den vergangenen vier Jahren (re)zertifizieren und schaffte damit zum zweiten Mal Gold. Rauf auf die Bühne, Händeschütteln, voran Landrat Bastian Rosenau, der Award und Urkunde in Empfang nimmt, zwei EEA-Mitarbeiterinnen greifen hinter sich und überraschen mit einem ordentlichen Stück Schokolade, in Goldpapier gewickelt. Dann das obligatorische Foto und zurück auf die Plätze. Ich will abkürzen, verschätze mich in der Höhe, hüpfe von der einen halben Meter hohen Brüstung und da liege ich nun. Immerhin: Keine Verletzung, kein blauer Fleck, maximal ein kurzer Schreck.

Seit 2012 ist der Enzkreis beim EEA dabei und erfüllt nun 81,3 Prozent der geforderten Kriterien. „Wir stehen damit im europäischen Vergleich in der Spitzengruppe der Kommunen, die eine kontinuierliche Klimaschutz- und Energiepolitik betreiben“, sagt der Landrat. Insgesamt 48 Kommunen aus Luxemburg, Frankreich, Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz freuten sich über Gold - dafür müssen mindestens 75 Prozent erreicht werden. 14 Kommunen schafften mehr als der Enzkreis-Wert. 

"Gold-Awards statt Goldener Leoparden" vollständig lesen

Lienzinger Wetterstation beschert Mühlacker bundesweit den siebten Sonnentage-Platz

An diesen 18 Orten in Deutschland scheint die Sonne am meisten! Diese vor Weihnachten ins Netz gestellte Hitliste 2017 der Orte mit den häufigsten Sonnenstunden in Deutschland ging  unter in der täglichen Nachrichten-Flut. Dabei hat sie zumindest aus lokalpatriotischen Gründen Aufmerksamkeit verdient. Denn mit 1749,5 Stunden liegt Mühlacker bundesweit auf Platz 7 - und als Foto dafür findet sich die Fachwerkmeile in der Knittlinger Straße in Lienzingen auf der Internetseite. Für "Travelbook" hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) dieses Ranking mit den Orten erstellt, wo es gemessen an den Sonnenstunden die höchste Gut-Wetter-Wahrscheinlichkeit gibt. Gerhard Lux vom Deutschen Wetterdienst erläuterte: Da die Werte immer von dem Ort stammen, an dem die Messgeräte aufgestellt sind, tauchen in den Listen zum Beispiel auch Berge wie die Zugspitze oder Wetterstationen in Klippeneck und der Flughafen Stuttgart-Echterdingen auf. "Bei den Top-18 haben wir diese aber unbeachtet gelassen und nur die Orte aufgenommen, an denen man tatsächlich seinen Urlaub verbringen kann", so der Diplom-Meteorologe. 
Und wo steht die DWD-Station in Mühlacker? In Lienzingen! Ergo: Lienzingen bringt Mühlacker auf die Sonnenseite. Nicht zum erstenmal sonnen wir uns in solchen Nachrichten. Zum Beispiel Ende März 2014: Mühlacker, die Sun-City Europas. Wärmer als in Athen und Madrid. Wenigstens für einen Tag. Sven Plöger verkündete dies seinerzeit  im Wetterbericht der Tagesthemen.  Und im Juli 2016 belegte die Senderstadt mit 266 Stunden (113 Prozent) den Rang 1 der besonders sonnenscheinreichsten Orte - die Auswertung der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland über die wärmsten, trockensten und sonnigsten Orte bracht es an den sonnigen Tag.  Mit 276 Stunden war Mühlacker auch im August 2016 die Nummer eins. In der Bilanz für den gesamten Sommer 2016 rutschte Mühlacker mit 727 Stunden (110 Prozent) auf die dritte Stelle ab, nach Kap Arkona (Rügen) und Greifswalder Oie (Ostsee). 

Lienzingen als der von der Sonne verwöhnte Ort. Denn die Adresse der DWD-Station lautet:  Mühlweg 28. Das Grundstück der städtischen Kläranlage für Lienzingen und Schmie. Die Station wurde mit Beginn des Jahres 1998 als automatisch arbeitende Hauptamtstation ("Dauerautomat") in Betrieb genommen. Die Stadt Mühlacker hat den Pachtvertrag mit dem DWD im Sommer 2017 bis 2029 verlängert. Die Werte vor allem in der kalten Jahreszeit führten auch schon zu Diskussionen in Internet-Foren, denn  Lienzingen schaffte vor Jahren an einem Tag den Kälte-Rekord in Baden-Württemberg. 
Sind die Mühlackerer besonders glücklich? Denn die Sonne macht glücklich, das bestätigen zahlreiche Studien. Nicht umsonst werden die Menschen der sonnenreichsten Länder zu den glücklichsten der Welt gezählt, sagen Experten. "Dass der Gemütszustand und die Anzahl der Sonnentage etwas miteinander zu tun haben kommt nicht von ungefähr: Die Haut erzeugt durch die Sonnenstrahlen das Glückshormon Endorphin."

 

"Lienzinger Wetterstation beschert Mühlacker bundesweit den siebten Sonnentage-Platz" vollständig lesen