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Wo bleiben denn die Leserbriefschlachten?



Beton, Stahl und Kupfer - ein Bau seiner Zeit, der Mühlehof

Ja, was nun? Wo bleiben die Leserbriefschlachten in den beiden örtlichen Zeitungen zum Schicksal des Kupfer-Kolosses in der Innenstadt? Schließlich sind die 30 Millionen Euro Sanierungsbedarf schon seit mehr als einer Woche bekannt. Was wird aus dem Mühlehof? Das muss doch die Menschen in unserer Stadt (und auch im Umland) umtreiben. 183 Menschen machten mit bei der Online-Abstimmung der PZ Mühlacker. Eine Mehrheit für den Abriss - immerhin.  Beim Brötchenholen am Samstag entwickelte sich eine gute Debatte mit einem engagierten Lienzinger vor der Bäckerei Schmid. Mein Gesprächspartner will das Bauprojekt aus dem Jahr 1982 erhalten, schwärmt vom großen Saal, bezweifelt die Ernsthaftigkeit des Gutachtens zu den Sanierungskosten der Immobilie mit ihrem gut gehenden Kulturbereich und den leer stehenden gewerblichen Räumen. Dazwischen hält sich das Bürgerbüro des Finanzamtes Mühlacker. Zwei Abende zuvor gab es eine Mühlehof-Debatte in der Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbandes. Mein Kollege Wolfgang Schreiber und ich standen Rede und Antwort einer Runde, die durchaus hätte größer sein können. Ich blendete auch zurück auf die Vorgeschichte des prägnanten Gebäudes zwischen Rathaus und B 10: Die Union war Ende der siebziger Jahre, als die Baupläne für hitzige Diskussionen im Gemeinderat sorgten, nicht für die Lösung: oben Kultur, unten Käse, wie es der damalige Fraktionsvorsitzende Joseph Mayer so anschaulich formulierte.  


Daran scheiden sich immer wieder die Geister: am Mühlehof. Damals und auch jetzt. Doch wann reicht es über die Streitgespräche im privaten Kreis hinaus? Diesmal spielt sich wenig in der Öffentlichkeit ab. Leider! Dabei brauchen wir diesen öffentlichen Diskurs in einer so wichtigen kommunalpolitischen Frage. Schließlich geht es nicht um den eventuellen Abriss eines Hasenstalls. Aber was nicht ist, kann noch werden. Die Stadtverwaltung bereitet derzeit den Termin für die Bürgerversammlung vor: Donnerstag, 30. Juni, Montag, 4. Juli oder Mittwoch, 27. Juli. Hoffentlich wird der Saal voll und sagen die Menschen auch, was sie bewegt. Wie meinte der Lienzinger? Wir können auch Wutbürger werden. Er sagte es freundlich, lächelnd und überzeugt davon, mit seiner Meinung nicht allein zu stehen. Ich empfahl ihm, doch die beiden Gutachten auf meiner Internetseite herunterzuladen und zu lesen. Er will's tun. Und er wäre nicht der erste, wie meine Abrufstatistik zeigt. Leider hat es die Stadtverwaltung bis jetzt - trotz Zusage im Gemeinderat - nicht geschafft, die beiden Gutachten auf ihrer Seite ins Netz zu stellen. Aber was nicht ist, kann bald noch werden.


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Mühlehof - Die große Debatte kann beginnen




Mühlehof - der Kupfer-Koloss an der B 10.


Es war die große Überraschung: Knapp 30 Millionen Euro kostet die Generalsanierung des Mühlehofs. Eine kolossale Summe für einen Koloss. Kürzlich hatten Vertreter von Drees & Sommer GmbH (Stuttgart) die Ergebnisse ihrer Untersuchung vorgelegt. Die Summe machten nicht nur übliche Erneuerungsmaßnahmen aus, sondern auch die Einhaltung der Energieeinsparverordnung, der Versammlungsstättenverordnung, der Behindertengerechtigkeit, Fluchtwege und Brandschutz. Gleichzeitig präsentierten die Experten eine Berechnung für eine Neubauvariante, die mit 7,2 Millionen Euro abschließt. Schon Anfang Mai ist die Studie nicht öffentlich dem Gemeinderat vorgelegt worden; allerdings litten die Ausführungen der beiden Mitarbeiter von Drees & Sommer unter Zeitdruck, weil Zuhörer schon vor der Türe auf den öffentlichen Teil der Sitzung warteten.

Die Studie lässt sich am Schluss dieses Beitrags herunterladen. 


Am Dienstag, 7.Juni, gibt es keinen Zeitdruck . Dort steht das Thema als erster Punkt auf der Tagesordnung des öffentlichen Teils der Gemeinderats im großen Ratssaal (Beginn 18:30 Uhr). Nachdem heute die beiden Tageszeitungen aus der Arbeit zitiert haben - Mühlacker Tagblatt und Pforzheimer Zeitung - und damit die öffentliche Debatte eröffneten, wird es nun spannend. Letztlich konzentriert sich alles auf die Frage: Soll der Mühlehof abgerissen und durch eine neue Kulturhalle ersetzt werden? Eine Kulturhalle an einem neuen Standort und ein Einkaufszentrum am jetzigen Mühlehof-Platz? Das Konzept soll bei einer Bürgerversammlung vorgestellt und diskutiert werden.


Aufgabe wird es sein, die Expertise auf ihre Tauglichkeit hin abzuklopfen, kritische Fragen zu stellen zu dem doch überraschend gewaltigen Sanierungsbedarf (bisher ist man fürs Gesamtgebäude von nicht einmal der Hälfte ausgegangen) und zu der angeblich nicht möglichen schrittweisen Sanierung genauso wie zu den Kosten einer neuen Kulturhalle, die ich für zu tief angesetzt halte.


Die Fachleute sehen bei einer Generalsanierung die Notwendigkeit, alles herauszunehmen bis auf den Kern, das Stahlbeton-Skelett, und dann alles zu erneuern. 26 Seiten dick ist die Untersuchung zum Sanierungsbedarf des Mühlehofs, 13 Seiten zu einem eventuellen Kulturhallen-Ersatz. Schon jetzt lassen sich Stimmen aus der Bürgerschaft vernehmen, die strikt dagegen sind, den Mühlehof dem Erdboden gleichzumachen. Andererseits gab es schon 2005, beim Verkauf an die Firma Echo GmbH (Berlin), Plädoyers für einen Abbruch. Seit 1. Juni 2011 gehört der Gesamtkomplex (teilweise wieder) der Stadt.


Wir werden die öffentliche Debatte ergebnisoffen führen. Ich weiß im Moment nur eines: 30 Millionen Euro sind genau das, was uns in der städtischen Kasse fehlt.


Der Kupfer-Koloss zwischen Rathaus und B 10 hatte nie eine große Fan-Gemeinde, der einmalige Kultursaal dagegen schon. Und er hat sie auch jetzt noch. Nicht die Gewerbeflächen machten den Gebäudekomplex attraktiv für Besucher, sondern die Kultur. Mühlacker hat mit seinem Kultur- und Theaterangebot ein Alleinstellungsmerkmal zwischen Pforzheim und Ludwigsburg. Wollen wir darauf verzichten? Was ist uns die Kultur wert? Heißt es in der Innenstadt künftig Kommerz vor Kultur?


Die Stadtverwaltung schlägt dem Gemeinderat eine breit angelegte Bürgerbeteiligung vor. Der richtige Weg. Hier ist die Sitzungsvorlage nachzulesen: 1027Ed01.pdf

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