Ein Ziel, eine Fahrkarte, ein Preis

VVS-Geschäftsführer Horst Stammler (ganz rechts) und Thomas Hachenberger (Mitte), der Geschäftsführer der VPE, Axel Hofsäß (2. von links), Landrat Karl Röckinger (2. von rechts) und Michael Rieger, Stellvertretender Verkehrsamtsleiter beim Landratsamt Enzkreis. Bild:Landratsamt



Ein Dauerbrenner: Die Tarifhürde zwischen den Verkehrsverbünden. Trotz mehrerer Anläufe hat sich vor allem zum Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) kaum etwas geändert. Das Thema ist nicht nur im Raum Mühlacker aktuell, sondern auch im Heckengäu. Immerhin zeichnet sich bei den Einzelfahrkarten mit dem Metropolticket eine Lösung ab: Was ich vor wenigen Tagen darüber im Blog geschrieben habe und auch in den Medien aufgegriffen wurde, gewinnt an Konturen. Nun gibt es immerhin ein Studienticket für das Metropolgebiet. Das ist nur ein erster Schritt zum eigentlichen Metropolticket.

Beim Antrittsbesuch der Geschäftsführer des VVS bei Enzkreis-Landrat Karl Röckinger (Bild) war Thema auch das Metropolticket. Das lässt sich einer Pressemitteilung des Landratsamts Pforzheim von heute entnehmen. "Metropoltarif kommt 2011", heißt es gleich in der Überschrift. Im Vordergrund des Gesprächs standen demnach verbundübergreifende Themen wie ein attraktives Metropolticket für die Europäische Metropolregion Stuttgart. Der Landrat regte dabei ein Tagesticket (MetropolPlus) an, das insbesondere eine Verbesserung für Familien mit sich bringen soll. Erste Angebote für Einzelfahrgäste und Berufstätige sollen bereits im Jahr 2011 kommen. Die Vertreter beider Verbünde waren sich zudem einig, künftig enger zusammenarbeiten zu wollen, um den ÖPNV in der Region Pforzheim-Enzkreis in Richtung Stuttgart weiter zu verbessern.

Das hört sich gut an. Allerdings zählt allein die Tat. Schon manchmal schien eine Lösung ganz nahe und dann scheiterte sie doch wieder. Trotzdem: Optimismus ist angesagt.

Heute Abend hatten wir von der CDU-Kreistagsfraktion eine kleine Gesprächsrunde in Friolzheim zum selben Thema mit unserem Landtagsabgeordneten Winfried Scheuermann, Bürgermeister Michael Seiss, Kreisrätin Christa Pfisterer, VCD-Landes- und Kreisvorsitzender Matthias Lieb sowie Gemeinderat Ferry Kohlmann von der Jungen Union. Grundlage war das Papier der Jungen Union Nordbaden zum Abbau von Tarifhürden: „Eine Fahrkarte in ganz Baden Württemberg und sinkende Preise für Pendler als Ziel“.

Wir bleiben am Ball.

Nur zentral oder auch dezentral - offene Jugendarbeit in Mühlacker

Die zunächst kontrovers geführte Diskussion um den Standort für einen Jugendtreff in Enzberg endete inzwischen mit einer einvernehmlichen Lösung: Der Fußballverein FC Viktoria Enzberg empfahl ein Gelände beim Bolzplatz und somit in der Nähe des neuen Fußballgeländes. Jetzt muss die Stadt diese Entscheidung zügig umsetzen.

Doch diese Debatte macht deutlich, dass in Mühlacker das zentrale Jugendhaus Pro Zwo nicht mehr die gesamten Formen offener Jugendarbeit abdecken kann. Seit 25 Jahren existiert im Stadtteil Großglattbach ein Jugendraum in Selbstverwaltung. Zunehmend kamen Forderungen nach Jugendtreffs auch in anderen Teilen der Stadt: In Enzberg, in Eckenweiher/Heidenwäldle (dort gibt es einen Bauwagen) und in Lomersheim. Der Bauwagen und der Jugendtreff Enzberg können Modell sein auch für andere Stadtteile.

Die CDU-Gemeinderatsfraktion hat das Thema schon im Sommer 2006 in einem Antrag aufgegriffen.

Eine "erfrischend andere Debatte über die Jugendarbeit der Stadt Mühlacker" nannte Redakteur Thomas Eier gestern in Mühlacker Tagblatt eine Veranstaltung, die Junge Union Mühlacker und Jugendhaus Pro Zwo im Jugendhaus organisiert hatten und die sich auch um zentral oder dezentral drehte. Eines der Ergebnisse: Wir brauchen auch dezentrale Angebote. Zentral und dezentral schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern ergänzen sich. So wird der Jugendtreff Enzberg organisatorisch dem Jugendhausverein als Träger des Pro Zwo angegliedert.

Je mehr Jugendarbeit und je mehr Angebote, desto weniger Jugendliche treiben sich auf der Straße herum - eine Erkenntnis, die Polizeirevier-Leiter Norbert Möller formulierte und der auch die Jugendlichen zustimmen (von denen aber noch mehr hätten kommen können).

Die Konsequenzen aus dieser munteren Diskussion: Wir brauchen Klarheit über die bauliche Zukunft von Pro Zwo und einen Jugendtreff in Lomersheim.