Neues von den Pferchäckern

Die Stadtverwaltung legt sich noch nicht fest, wann mit der Offenlage für die Öffentlichkeit der nächste Schritt im Bebauungsplanverfahren für das Wohngebiet Pferchäcker in Lienzingen getan wird. Das hänge von der Einigung mit den Grundstückseigentümern ab, so Oberbürgermeister Frank Schneider in einer Antwort auf meine Anfrage im Gemeinderat. In einer früheren Antwort nannte die Verwaltung den Herbst 2023 als Beginn der Erschließungsarbeiten.
Zu einer Verzögerung kam es durch Kritik zweier Eigentümer an der unterschiedlichen Ausrichtung von Baufenstern auf dem Grundstück. Hier gebe es kein pauschales richtig oder falsch, so die Verwaltung. Insbesondere gebe es aber keinen wie auch immer gearteten Anspruch darauf, dass alle Baufenster eines Baugebiets in eine Himmelsrichtung angeordnet sind. Der OB: Im Rahmen der kommunalen Planungshoheit gibt es keinen Anspruch auf Gleichbehandlung in dem Sinne, dass auf jedem Grundstück eines Baugebiets dieselben Rahmenbedingungen gelten müsste.

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Straßen und Radwege: Landesprojekte in Mühlacker und ihr aktueller Stand

Geplant: Radweg entlang der Osttangente in Mühlacker.
Radfahrer-Querung in Großglattbach, fehlender Radweg entlang der Osttangente in Mühlacker, Landesstraße zwischen Lienzingen und Zaisersweiher – allesamt Projekte, für die das Land Baden-Württemberg zuständig ist. Zum jeweiligen Sachstand erkundigte ich mich in einem Schreiben an die Karlsruher Regierungspräsidentin, Sylvia M. Felder. Jetzt liegt die Antwort vor. Sie bringt Neues, macht aber auch ein Nachhaken nötig.  "Straßen und Radwege: Landesprojekte in Mühlacker und ihr aktueller Stand" vollständig lesen

Der Sündenfall vom Juli 1971: Nach zwei Wochen platzte in der dritten Lesung doch noch der Traum vom Großkreis Pforzheim/Vaihingen

Der Enzkreis feiert Geburtstag. Steht heute in der Zeitung. Den Fünfzigsten. Die Kreisverwaltung kündigt 52 Fest-Wochen im Jahr 2023 an unter dem originellen Motto Der Kreis mit schönen Ecken. In petto Serien von Podcasts, Videos, Texten – und ein Actionfilm! Was genau lässt sich nur raten, erahnen, vermuten … Jedenfalls fiel mir beim Lesen mein persönliches Jubiläumsstück ein: etwa 12 auf 18 auf 5 Zentimeter,  Schatulle, Deckel ganz abzunehmen, aus Keramik, lasiert, im Laufe der Jahre leicht an Glanz verloren. Darauf eingebrannt: Das Wappen des Landkreises Vaihingen/Enz, im oberen Teil der rote Vaihinger Löwe, unten das Mühlrad aus dem Mühlacker Wappen, dazwischen der Maulbronner Schachbalken.

Zum Abschied vor 50 Jahren: Keramik-Schatulle mit dem Wappen des am 31. Dezember 1972 aufgelösten Landkreises Vaihingen

Da steckt Symbolik, aber auch die Tragik dieses Kreises drin.   Denn die Rivalität zwischen Mühlacker und Vaihingen erleichterte der Landespolitik, diesen Landkreis 1971 zu zerschlagen, zwischen Pforzheim und Ludwigsburg (und ein bisschen Karlsruhe) aufzuteilen. Das dazu beschlossene Gesetz wirkt seit dem 1. Januar 1973.

Die Schatulle, über deren Schönheit sich streiten lässt, besitzt zumindest einen ideellen Wert. Es war das offizielle Abschiedsgeschenk des Landkreises Vaihingen. Landrat Erich Fuchslocher überließ mir dieses Exemplar. Trotz einer leichten Macke steht das gute Stück seit einem halben Jahrhundert bei mir in Lienzingen hinterm Glas. So gesehen lässt sich daraus eine Lienzinger Geschichte stricken, zumal die Kommune auch am Verfahren beteiligt war. Die Story sprengt jedoch den lokalen, umfasst auch den regionalen Rahmen – bis nach Ergenzingen und Stuttgart. Bringt viel Landespolitik und die Frage, wie sich zum Beispiel die Lienzinger dazu stellten. Denn ich war in den Phasen der Kreisreform journalistisch und politisch aktiv, schrieb über Wirren und Verwirrung beim Ziehen neuer Land- und Stadtkreis-Grenzen. Ein, nein, der Lienzinger Zeitzeugenbericht mit viel persönlichen Ein- und Dreinblicken.

Der letzte Landrat von Vaihingen: Erich Fuchslocher (1921-1982): 1966/1972 Landrat, 1951/66 Bürgermeister in Mühlacker, zuvor  Kirchheim/Neckar. Um Landrat zu werden, musste 1966 die Landesregierung die "Lex Fuchslocher" beschließen, denn eigentlich durften eine solche Position  nur Beamte des höheren Dienstes einnehmen, doch Fuchslocher kam aus dem gehobenen Dienst. Hürden, die bald darauf ganz gestrichen wurden. Nach seiner Landratszeit wurde der FDP-Mann Direktor beim größten Unternehmen von Oberderdingen (aus Fotosammlung Stadtarchiv Mühlacker)

Wie war das eigentlich vor 50 Jahren, als die Großkoalitionäre von CDU und SPD in Baden-Württemberg auf der Landkarte neue Grenzen der Stadt- und Landkreise zogen? Der Kreis Vaihingen war einmal, der Kreis Leonberg auch, trotz des eingängigen Slogans LEO muss bleiben. Eines der dabei entstandenen Konstrukte hieß Enzkreis. Der legt sich wie ein Kragen um den Stadtkreis Pforzheim. Zeit zum Jubiläumsjubel? Was Kreisräte bisher nicht wussten: Das Volk zwischen Neuenbürg und Illingen erwartet 2023 eine Rundum-Fünfziger-Feier. Zwölf Monate ohne Langeweile. Überrascht las ich heute eine Mitteilung aus dem Landratsamt in Pforzheim, dass jetzt die Geburtstagsmaschinerie angeworfen wird und dazu eine Extra-Internetadresse ans Netz geht.

Internet, Mail, soziale Medien – vor 50 Jahren unbekannt.  Möglicherweise blieb manche Information 1970/71 deshalb eher in der internen Runde, in den Beratungszirkeln der Fraktionen. Einflussreiche Politiker in Land und Kreis zurrten das Gesamtpaket fest, ungeplantes Öffnen ward nicht erwünscht. Der Landtag hatte einen Sonderausschuss gebildet, der Vaihinger Kreistag eine achtköpfige Sonderkommission. Just die Kommission sollte dem Sonderausschuss in Stuttgart ein Schnippchen schlagen und dessen Teilungspläne für den Landkreis Vaihingen durchkreuzen. Fast hätte es die VAI-Task Force geschafft! Fast? 

Lienzinger Geschichte(n) heute in einem größeren Zusammenhang. Denn die Lienzinger mussten vom 1. Januar 1973 an, wenn sie zum Beispiel einen Bauantrag stellten, nicht mehr nach Vaihingen, sondern nach Pforzheim. Wie nahmen sie die Kreisreform auf? Nebenbei Frage in der Blog-Serie: Was hatte unser Ort mit Ergenzingen zu tun? Persönliches verwebt mit Politischem der lokalen und regionalen sowie landespolitischen Ebene. Zusammenhänge werden hoffentlich deutlich

Das Fazit vorab: Zeitweise zweifelte seinerzeit der Betrachter doch heftig an der Fähigkeit mancher Menschen zum fairen und sachlichen Disput.  Demokratie geht anders, selbst bei einem so kontroversen Fall wie einer Kreisgebietsreform. Die Realitäten damals: Beleidigungen, Geschmacklosigkeiten, Diskussionsverweigerung, persönliche Herabsetzung vor Ort - besonders zwischen der zweiten und dritten Lesung des Gesetzes im Landtag und dem Streit darüber, ob der ganze Kreis Vaihingen zu Pforzheim geschlagen wird.  Ein politischer Prozess, bei dem nicht wenige der lokalen Meinungsführer gerade im Bereich Vaihingen versagten, sonst hätte es die politische Entgleisung mit dem Aufbau eines Galgen vor dem Landratsamt in der Vaihinger Franckstraße nicht geben dürfen. Das muss offen gesagt werden. Auch nach mehr als einem halben Jahrhundert.

Grenzen des Anstandes wurden mit der Aufstellung des Galgen gegenüber dem Landratsamt verletzt.
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Infolgedessen herrscht des Öfteren übler Geruch in der Lehrer Küchen - Dem Schultheiß stank's - Schülerabtritt-Streit nach 35 Jahren beigelegt

Anrüchiges als Stoff für einen langwierigen Streit zwischen Behörden: die Schülerabtritte. Er entwickelte sich zur (fast) unendlichen Geschichte. Denn die 1870 verschärften, vor allem der Gesundheit der jungen Menschen dienenden Vorschriften durch die königliche Regierung in Stuttgart  entsprachen dem gewachsenen Interesse des Staates an guter Bildung für gesunde Kinder – und das ging über die reinen Rahmenbedingungen für den Unterricht in den Volksschulen hinaus wie zum Beispiel der Klassenteiler.

1912 verschickte Ansichtskarte mit der Lienzinger Schule. Vorderseite. Heute Kirchenburggasse 15, aus der Sammlung Walter Appenzeller, Keltern

Da erwies sich plötzlich die angeblich nicht zumutbare Toilette im Schulgebäude als kritischer Punkt. Das lokale Fallbeispiel aus der Akte StAL FL 20-18_Bü 503 des Landesarchives Baden-Württemberg sowie der des Stadtarchivs Mühlacker Li A 79/745, eingebettet in eine Landesbeschreibung von 1916 unter anderem über das Volksschulwesen in Württemberg. Denn die Gemeinde Lienzingen trafen die Folgen erstmals 1889, ausgerechnet an dem erst 1867 errichteten Schulgebäude (heute Kirchenburggasse 15).

Der Konflikt zwischen Kommune und Staat um das, was heutzutage in der politischen Debatte mit der Frage umschrieben wird: Wie hoch darf der Standard sein? Und wer bezahlt ihn – der ihn vorgegeben, demnach bestellt hat, oder die, denen er verordnet wurde?

Hand-Skizze zum Baugesuch der Gemeinde Lienzingen betreffend die Erstellung eines Schülerabtrittschuppen auf Parzelle Nummer 16 hinter dem Schulgebäude Nummer 77und 78. Anerkannt: Lienzingen, 13.Juli 1925, für die Gemeinde Schultheiß Brodbeck, seit 1920 in Lienzingen im Amt (alle Dokumente und Pläne zum Bauantrag für den WC-Schuppen: Stadtarchiv Mühlacker, Bauakte, Li A 79/45)

Aufschluss über den gerade losgetretenen Streit ergibt sich aus dem Protokoll der Gemeinderatssitzung in Verwaltungssachen vom 6. April 1889. Demnach sollten die Schüler-Toiletten vergrößert oder womöglich außerhalb des Hauses verlegt werden. Doch die Kommune sträubte sich heftig dagegen. Kein Argument war ihr zu schade oder zu wundersam, um die Forderung abzubiegen. Die 170 bis 180 Kinder könnten doch in der Pause heim aufs Klo – sie taten dies offensichtlich teilweise auch. Es wird wohl schon seinen Grund gehabt haben, warum die vorhandenen Abtritte kaum genutzt wurden. Erst 1925 war es soweit – 36 Jahre nach der ersten Beanstandung. Es entstand der Schülerabtrittschuppen auf Parzelle Nummer 16 hinter dem Schulgebäude Nummer 77 und 78, so steht es in der Baugenehmigung, geplant vom Mühlacker Ortsbaumeister Aeckerle. Eine Konstruktion aus Bretterwänden, mit Ziegeln eingedeckt, links acht abgeteilte Plätze für Mädchen, rechts drei Schüsselplätze und ein Pissoir für die Jungen.

Ein Beispiel, wie Fürsorge der Schulbehörden für die Mädchen und Jungen zum kommunalpolitischen Zankapfel im Königreich Württemberg werden konnte.

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Das kleine Weihnachtssammelsurium

Weihnachtsgrüße ganz lokal – aus dem Christbaumständermuseum im alten Rathaus Lienzingen, Friedenstraße 10. Mein geschenkter Tipp für die Festtage: Geöffnet sonntags von 14.00 bis 17.00 Uhr, auch am 1. Weihnachtsfeiertag und am Neujahrstag.

Zur Einstimmung aus dem Luxemburger Wort  und druckfrisch aus der PZ.

Der Weihnachtsmann als Staffage für den Baumhalter (MuseumLienzingen, Fotos: Günter Bächle)

Alle Jahre wieder - gute Wünsche zum Fest und zum neuen Jahr. Mühe machen sich die Menschen, schreiben, fotografieren, mailen. Und was tun die Adressaten? Freude, ein Die ist aber schön - dann jedoch die immer gleiche Frage: Wohin damit? Eigentlich zu schade zum Entsorgen. 

Angeschaut und weggeklickt oder in  die Ablage Papierkorb? Die eine oder andere Karte steht für einige Zeit in der guten Stube auf einem Fensterbrett, dem Kachelofen oder an der Wand. Bis zum Großputz...

Eigentlich schade für den gesamten Aufwand. Deshalb sammle ich wenigstens die Sinnsprüche auf den Karten: Zitate, Volksweisheiten, Bibelstellen, Ideensplitter und blogge dazu wie schon voriges Jahr und im Jahr zuvor jetzt wieder mit Freude: Das kleine Weihnachtssammelsurium fürs Netz. Und weil auch das hübsche Museum im alten Rathaus Lienzingen in der Nach-Corona-Zeit wieder regelmäßig geöffnet hat, gibt es dafür einen Werbeblock. Kürzlich sprach mich ein Ehepaar in der Mühlacker Bahnhofstraße an, schwärmte vom Museum mit den  Christbaumständern, war nach einer Führung ganz begeistert. Werbung dafür machen, so mein Ratschlag. Obschon zunächst belächelt, der Welt einziges Christbaumständermuseum, wird Besuchern rasch klar: Die Geschichte des eisernen Baumhalters ist weitaus interessanter als gedacht.

 

350 Exponate sind in der Ausstellung zu sehen: Historisches Gebäude mit einem rückwärtigen barrierefreien Eingang.

Und nun zu dem, was der Postbote brachte (oder auf elektronischem Weg sein Ziel erreichte).

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Zweite Lehrerstelle bringt Gemeinde mächtig unter Druck

Wie lässt sich ein zweiter Schulmeister unterbringen? Die Geschichte über ein Raumproblem im Jahr 1873 und seine Folgen. Der Streit um die Kosten bis hinter die Kommastellen: Wie hoch darf der Standard bei den Lehrerwohnungen sein? Ein rebellischer Gemeinderat, der sich letztlich den Kirchenoberen in Stuttgart beugen muss. Und dazu Statistik - die Entwicklung der Schülerzahlen  in 180 Jahren.

Platzprobleme im Jahr 1837 gebauten Lienzinger Schulhaus sorgen für eine nicht unbedingt fieberhafte Suche nach Lösungen. Aber kein räumlicher Engpass wegen steigender Schülerzahlen, sondern weil das Dorf einen zweiten Schulmeister erhalten sollte. Der Wohnraummangel löste einen Gutachter-Streit aus um die Kosten des Einbaues einer weiteren Wohnung im Schulgebäude (heute Kirchenburggasse 15). Die Realisierung verzögerte sich deutlich. Druck machte das Königlich gemeinschaftliche Oberamt Maulbronn/Knittlingen. Im Brief an die Gemeinde vom 4. Februar 1875:

Blatt 124: Mahnschreiben des Königlichen evangelischen Consitoriums vom 19. Juli 1875. (StAL FL 20-18 Bü 503) an das K[öniglich] gem[einschaftliche] Oberamt Maulbronn / Knittlingen. Das Consistorium weist auf die “Aeußerungen des Bauraths Stahl“ hin, die er zu den vorgelegten Bauplan (Erstellung einer 2. Lehrerwohnung) gemacht hat, und bittet um „sorgfältige Beachtung der drin niedergelegten Bemerkungen. Außerdem soll zum 15.9. über den Stand des Projekts berichtet werden. Diese Info und Aufforderung soll weitergegeben werden an die Ortsschul- und Gemeindebehörde Lienzingen. Unterzeichnet: Stuttgart 19.7.1875 „für den Präsidenten“, Schickhardt

Der Originaltext:

Die Lehrer und ihre Familien wohnten einst unterm Dach des 1837 erbauten Schulhauses, das heutzutage ausschließlich Wohnzwecken dient (Foto: Günter Bächle 11/2022)

Aus dem Bericht des Bez[irks] Schulinspektors vom 8. Januar, betreffend die Erledigung der ersten Schulstelle in Lienzingen, hat die Oberschulbehörde ersehen, daß die alsbaldige Wiederbesetzung dieser Stelle darum nicht möglich ist, weil es an einer disponiblen Mietwohnung für den zweiten Lehrer fehlt, und die Gemeinde im Frühjahr diesem Mangel durch Aufsetzen eines zweiten Stoks auf das Schulhaus abhelfen will. Das gem[einschaftliche] Oberamt wird daher beauftragt, dafür Sorge zu tragen, daß die nöthige Einleitung zu diesem Bauwesen von der Gemeindebehörde sofort getroffen und spätestens bis zum 1. Aprild[ieses] J[ahres] ein Riß über die herzustellende zweite Lehrerwohnung nebst den Beschlüssen der Gemeindebehörde hierher vorgelegt werde.

Schon 1873 hätte der zweite Lehrer an der Volksschule seinen Dienst antreten sollen. Doch die Stelle wurde erst drei Jahre später besetzt, denn erst nach dieser Wartezeit war die Wohnungsfrage gelöst.

Zwei Pädagogen, das war über Jahrzehnte Lienzinger Standard. Jedoch in Kriegszeiten weniger: 1915 und somit im Ersten Weltkrieg gab es nur einen – der unständige Lehrer Schwarz musste 160 Kinder unterrichten. Während des Zweiten Weltkriegs versorgten zeitweise die Pädagogen aus Mühlacker die Schule in Lienzingen mit, weil diese sonst lehrerlos geblieben wäre.

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Tonis Treffer: Schnappschüsse aus dem Salmen

Nachklapp, ein eher persönlicher Nachklapp, zur Verleihung des Landespreises für Heimatforschung digital 2022 vom Landesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Eingerahmt von Fotos, die meine Tochter Anthonia schoss - Bilder, die den ganzen, bewegten und sich bewegenden Menschen einfangen, sein aktuelles (Nicht-)Wohlbefinden zeigen und die wechselnde Mimik.

Vor Tonis Offenburger Fotogalerie das Ergebnis von dreieinhalb Stunden vorangegangener Aufnahmearbeit. Ein Resultat in 3,26 Minuten: Tim Richter und Christian Steinbrenner von Grasshopper Kreativ aus Tübingen setzten mich für einen Filmbeitrag in Szene, zuhause, in der Kirchenburg, in der Hinteren Gasse, im Stadtarchiv. Ein schönes Projekt, das allen Beteiligtenn auch Spaß machte. Rote Hosenträger als Markenzeichen? Bei der Preisverleihung im Salmen in Offenburg musste ich dann doch klarstellen, dass ich ein Schwarzer bin. Vor allem aber ein Lienzinger.

Ich gebe zu: Sich selbst zu sehen, sich zu hören, sich gestikulierend erkennend - das ist im ersten Moment eher verunsichernd. Authentisch sei ich in dem Video. sagen sie, die mir schrieben. Meinen herzlichen Glückwunsch zu dieser Auszeichnung. Es ist sehr interessant, die Lienzinger Geschichte(n) zu lesen. Für eine kurze Zeit durfte ich auch Lienzinger sein Einen Gruß aus Texas - Steffen.

Eine frühere Kollegin aus Stuttgart schickte mir ein WhatsApp, die mich berührte: Erstmal: nochmal herzlichen Glückwunsch zum (verdienten) Preis! Sehr schöner Film! Die roten Hosenträger sind klasse! Die Szenen im Arbeitszimmer: viel Atmosphäre! Die Sprache: genau das richtige Maß an Dialekt. Und bei dem Satz auf'm Bänkle "Lienzingen ist nicht die Welt...." sind mir ja glatt die Tränen gekommen.

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