Zwischenstand Mühlehof

Heute berichteten beide Lokalzeitungen über die Sitzung des Projektsteams "Mühlehof" im Rathaus Mühlacker. Ich zitiere aus der gestern herausgegebenen Mitteilung von Oberbürgermeister Frank Schneider:
Es wurden ausführlich die Anforderungen an eine neue Stadt- und Kulturhalle diskutiert. Grundlage waren die in vielen vom städtischen Dr. Rainer Vögele mit unterschiedlichsten Nutzern geführten Gesprächen ermittelten Basiszahlen, zum Beispiel Sitzplätze, Technik und vor allem die Variabilität der einzelnen Räume für unterschiedlichste Nutzungen. Im Ergebnis war sich das Projektteam einig, was die Anforderungen angeht. Diese Zahlen sind nun die Grundlage für das weitere Vorgehen und die zu erfolgende Berechnung eventueller Kosten. Ebenso wurden verschiedene Varianten hinsichtlich der möglichen Lage der Stadt- und Kulturhalle gesprochen. Die bevorzugte Lage ist im südlichen Teil des heutigen Mühlehofareals. Auch diese Variante soll nun die Grundlage weitere Berechnungen sein. Davon ausgehend verbleiben mindestens noch 2500 Quadratmeter Grundfläche für eine weitere Nutzung durch Private. Diese Fläche könnte zum Beispiel mit zwei weiteren unabhängigen und separaten Gebäuden bebaut werden (Dienstleistung, Handel, Gastronomie, o.ä.).
Nach seinen Gesprächen mit Vertretern von Vereinen und Gruppen sowie anderen interessierten Bürgern, Veranstaltern und Stadträten schlägt Vögele einen großen Saal mit 480 Plätzen vor, einen kleinen mit 256, wobei zwischen großem und kleinem Saal die mobile Trennwand geöffnet werden kann. Auf der Empore würden nochmals 240 Besucher Platz finden. Die Säle hätten Tageslicht. 
Wichtig ist, mit konkreten Vorgaben in den Wettbewerb zu starten, um realisierbare Planungsentwürfe für das jetzige Mühlehofgelände zu erhalten. Mir geht zwar das Verfahren nicht rasch genug, weil wir eigentlich noch vor der Sommerpause die Ergebnisse eines städtebaulichen und Investorenwettbewerbs wollten. Dieser ursprüngliche Zeitplan ist inzwischen absolet. Manches spricht doch dafür, sich vorher etwas mehr Zeit zu nehmen, um den Bedarf zu erheben und mit konkreten Eckwerten in den Wettbewerb zu starten. Erst wenn die Wettbewerbsergebnisse vorliegen, haben wir eine Basis für eine breite Diskussion in der Bürgerschaft. Dann wird klar, was auf dem jetzigen Mühlehofgelände gebaut werden könnte und es lässt sich auch über Kosten sowie Zeitplan diskutieren. Viele, die für einen Abriss des jetzigen Mühlehof-Koloss sind, wollen zurecht keinen Blankoscheck ausstellen: Sie möchten wissen, wie eine neue Bebauung aussehen kann.
Schon jetzt ist klar: Wenn nur der große und kleine Saal im Mühlehof zu sanieren wäre, würden wir das liebendgern tun - leider gehören zum jetzigen Komplex einige Tausend Quadratmeter zusätzlicher Fläche, die für den Kulturbetrieb nicht notwendig sind.

Mühlehof: Wer ein Ziel hat, muss sich auch einmal auf den Weg machen



Der Mühlehof überragt wortstatistisch alles


Ob nun tatsächlich das ungeklärte Schicksal des Mühehofs eine Rolle spielte bei der schon jetzt erfolgten Absage der Magie im Mühlehof 2013, lasse ich dahingestellt sein. Jedenfalls steht im Januar kommenden Jahres das Gebäude noch - wer will, kann die Räume mieten. Ob nun für Zauberei, für Kultur oder für anderes Spektakel. Die Magie abzublasen wäre also nicht notwendig gewesen. Zumindest nicht aus Raumgründen. Allerdings ist eine gewisse Unsicherheit wegen der ungeklärten Zukunft des ansehnlichen Mühlacker Kultur-Tempels mit (leerem) Gewerbeflächenanhang nicht abzustreiten. Deshalb brauchen wir dringend Klarheit. Die Stadt kann sich keine Hängepartie erlauben, wenn die Kultur in Mühlacker und damit ein Alleinstellungsmerkmal nicht in die Binsen gehen soll. In den vergangenen Tagen rückte der geplante Wettbewerb für eine Neuordnung des Mühlehof-Areals in den lokalen Medien wieder in den Mittelpunkt. Nächsten Dienstag soll mit einer Auftragsvergabe der Einstieg erfolgen. Die Bürger wollen wissen, wie eine Neubebauung unter anderem mit einer neuen Kulturhalle aussehen kann, was sie kostet und in welcher Zeit sie zu verwirklichen wäre. Erst wenn das alles klar ist, kann endgültig entschieden werden - nach einer intensiven Bürgerbeteiligung. Eigentlich dachten wir im Gemeinderat, die Ergebnisse könnten bis vor der Sommerpause 2012 vorliegen. Doch die Suche nach einem Wettbewerbsbetreuer hat sich verzögert, letztlich wird es Ende 2012 oder Anfang 2013. Vorausgesetzt, der Gemeinderat ist entscheidungsfreudig und beginnt nicht immer wieder bei Adam und Eva. Hoffen wir das Beste, liebe Leserinnen und Leser!
Wer ein Ziel hat, muss sich auch einmal auf den Weg machen und darf dabei nicht immer nur rasten.  

Die Wort-Wolken zeigt: Der Mühlehof dominiert auch hier. Es sind die Texte, die in den vergangenenTagen in den lokalen Medien zu dem Thema erschienen und so quasi statistisch aufgearbeitet worden sind. Wer nachlesen will: 

Berater empfiehlt der Stadt „H. H. H.“ 

Mühlehof: Veranstalter sind verunsichert 

Mühlehof-Wettbewerb: Nächster Schritt am Dienstag? 

Absage der Zauber-Show kommt für Mühlacker wie aus heiterem Himmel 

Zauber-Show abgesagt: Im Mühlehof fehlt 2013 Magie 

Auch Künstler können ihr Thema verfehlen



Sehen so Zombies aus? - Gut zu wissen

Das hat der Mühlehof nicht verdient. Ihn zum Zombie zu erklären und gleichzeitig zum Untoten. Sechs Künstler aus dem Kreis Ludwigsburg und aus Stuttgart tun  dies und stellen ihre Arbeiten noch bis zum 4. Januar im Rathaus Mühlacker aus. Weshalb eigentlich im Rathaus und nicht im Objekt der künstlertischen Begierde? Werner Christof, Lisa Schulz, Henry Schulz, Johannes Biedert, Michael Knör und Peter Schmidt zeigen ihre Sicht auf den 1982 eröffneten Mühlehof, den Peter Schmidt im Modelleisenbahnmaßstab 1:87 nachgebaut hat. Das Kupfer-Koloss soll Gegenstand von Kapitalismuskritik sein. Ein doch überzogener Ansatz. Und einer, der den kulturellen Teil des Gebäudes schlichtweg ignoriert. Zelebriert werden in düsteren Fotos die leerstehenden gewerblichen Flächen. Schockierend wirkt, was abgelichtet worden ist: Blutrünstige Szenen, die überall hätten gestellt werden können. Den Magen dreht es dem Betrachter um. Was soll das? Die Vergänglichkeit eines früheren Konsumtempels so zu dokumentieren, ist ein fehlgeschlagener Versuch, sich dem Mühlehof zu nähern. Auch wenn die Szenen mit den reichtlich rot angemalten Personen im ehemaligen Kühlhaus des früheren Lebensmittelmarktes im Untergeschoss gestellt worden sind - sie sind geschmacklos. Ein Ort des Verfalls, der Korrosion und der Dunkelheit - diese Bewertung geht auch einem Abriss-Befürworter zu weit. Die Arbeiten vorzeitig abzuhängen, wie es ein Gemeinderatskollege gestern Abend in der Ratssitzung gefordert hat, ginge aber ebenfalls zu weit. Besser wäre es gewesen, die Ausstellung im Mühlehof zu zeigen, als Anschauungsbeispiel, wie auch Künstler ihr Thema verfehlen können. Für ein Geistergebäude ist der Mühlehof doch noch zu belebt. Über den Abriss wird nur deshalb diskutiert, weil die Sanierungskosten deutlich höher sind als die für eine neue Kulturhalle. Nicht, weil wir den Mühlehof für einen Zombie halten. "Auch Künstler können ihr Thema verfehlen" vollständig lesen

Mühlehof wegen Kabelbrand geräumt

Das Jahreskonzert des Musikvereins Mühlacker musste heute Abend im Mühlehof -Mühlackers Kupfer-Koloss - unter- und später gänzlich abgebrochen werden. Schon während des Programmauftakts mit der Flötengruppe flackerten Teile der Beleuchtung merkbar. Gerade als der Auftritt des Akkordeonorchesters von Moderator Manfred Teply angekündigt werden sollte, bat Vereinsvorsitzender Markus Rößle die etwa 350 Besucher, den Saal zu verlassen und im Foyer zu warten. Bald darauf musste das Publikum ins untere Foyer und schließlich ganz vors Haus. Inzwischen war die Feuerwehr eingetroffen und die Nachricht von einem Kabelbrand im Deckenbereich des großen Saales machte die Runde. Fest steht eines: Da ein Kabel hinter einer Deckenlampe Feuer gefangen hatte, entwickelte sich in der Zwischendecke des großen Saales ein Brand. Rauch entwickelte sich, die Feuerwehr rückte mit Atemschutzgeräten an. Wegen Unsicherheiten über den Zustand der Elektronik sagte der Verein in Übereinstimmung mit Feuerwehr und OB Frank Schneider die Veranstaltung ab. Bedauerlich für den Musikverein ist dieses vorzeitige überraschende Ende eines Musikabends, der sich zurecht großer Beliebtheit erfreut.  

Vor dem Hintergrund der Debatte um die Sanierungsbedürftigkeit des Mühlehofs gewinnt dieser Zwischenfall eine besondere Bedeutung. Das ist ein weiterer Beweis für die Notwendigkeit, rasch zu handeln. Die Weichenstellungen stehen auf Abbruch und anschließendem Neubau. Doch seit der entscheidenden Gemeinderatssitzung sind schon wieder eineinhalb Monate vergangen. Zuerst sollte im Dezember ein Wettbewerb über die Neugestaltung des Areals auf den Weg gebracht werden, jetzt ist das Thema auf Januar - hoffentlich 2012 - verschoben worden. Was heute, erstmals seit der Einweihung des Mühlehofs vor rund 30 Jahren, passierte, muss als Signal verstanden werden, nun entschieden zu handeln. Und jene sollten in sich gehen, die die Problemlösung - Sanierung oder Neubau - auf die Zeit nach der Gartenschau 2015 verschieben wollen. Die Besucher machten sich jedenfalls heute Abend einen eigenen Reim auf den Vorgang, auch wenn der OB beschwichtigte.

Der Mühlehof, eine graue Fläche und ein positives Echo



Abgehängte Werbetafeln - die Fläche kann doch genutzt werden, bis der Mühlehof abgerissen wird. Oder?


Die Werbetafeln am Mühlehof in Mühlacker sind abmontiert. Zurück blieb eine hellgraue Fläche, die die vormalige Verwendung erahnen lässt. Dies ausgerechnet auf der Fassadenseite zur Bundesstraße 10 hin. Der Abriss lässt grüßen. Aber der kommt nicht von einem auf den anderen Tag. Zuerst wird in einem städtebaulichen Wettbewerb - vielleicht auch schon ein Realisierungswettbewerb - die künftige Nutzung des Areals geklärt. Der Gemeinderat hat diese Woche fast einstimmig den Weg für einen Wettbewerb freigemacht und gleichzeitig festgelegt, dass auf einem Teil des Geländes eine neue Kulturhalle entstehen soll. Mit dieser Verbindlichkeit baute der Gemeinderat eine Brücke zu jenen, die ungern auf den großen Kultursaal im bestehenden Mühlehof als Teil der Innenstadt verzichten wollen. Zumindest möchten sie - zurecht! - wissen, was an seine Stelle treten soll. Die Entscheidung der Stadträte für einen Wettbewerb und damit das Signal für eine Neubebauung ist ein Zeichen des Aufbruchs auch in der Stadtmitte, selbst wenn noch weitere zahlreiche Beschlüsse gefasst werden müssen.

Es war der Einstieg in den Ausstieg Mühlehof. Die Reaktionen in den vergangenen Tagen zeigen, dass die Ratsentscheidung von vielen Menschen mitgetragen und positiv gewertet wird. Natürlich müssen wir den Mühlehof betriebsbereit halten, auch wenn wir an eine Neubebauung denken. Der Wettbewerb soll einen Zeitplan für eine Realisierung der Neubebauung bringen. Erst wenn dieser vorliegt, lässt sich fixieren, was wann geschieht. So lange bleibt der Mühlehof stehen und kann genutzt werden. So auch diese graue Fläche an der Fassade zur B 10. Am Samstag meinte ein Mitbürger zu mir, man könne diese doch verwenden und so ein bisschen Farbe auf die düstere Kupferfront zu bringen, bis das Gebäude abgebrochen wird. Zum Beispiel mit einer Werbung für die Gartenschau 2015. Ich habe den Vorschlag inzwischen an den OB gegeben. Man soll schließlicht nichts verkommen lassen - auch keine graue Fläche. Insoweit sind wir doch ganz und gar schwäbisches Gebiet, wenn auch hart an der Grenze zu Baden. 

Heute Abend Mühlehof-Entscheidung



Mühlehof - sanieren oder abbrechen?


Heute Abend (18:30 Uhr, Rathaus Mühlacker, großer Saal) beschäftigt sich der Gemeinderat nun endlich konkret mit der Zukunft des Mühlehofs. Die Verwaltung beantragt einen städtebaulichen Wettbewerb für eine neue Nutzung des Areals zwischen unterer Bahnhofstraße und B 10, auf dem der Kupfer-Koloss steht. Damit wird zurecht signalisiert, dass der Mühlehof abgerissen und durch zwei neue Gebäude ersetzt werden soll: einen neuen Kultursaal sowie ein Gebäude mit gewerblichen Nutzungen. Alles schön getrennt, damit sich das Durcheinander von kulturellen und gewerblichen Nutzungen nicht wiederholt. Im  Vorfeld wurde ausgelotet, ob eine breite Mehrheit des Gemeinderats diesen Weg unterstützt. Danach sieht es aus - wenn sich gestern Abend bei den Fraktionssitzungen nicht unerwartete Hürden eingestellt haben. Die CDU hat auch getagt, wir unterstützen den Verwaltungsantrag, der mit dem Kern unseres Antrages identisch ist. Wir wollen aber noch einen ergänzenden Zeitplan für einen Wettbewerb, damit auch der Öffentlichkeit die Termine deutlich werden. Es liegt an der Stadtverwaltung, wenn der Gemeinderat heute Abend grünes Licht gibt, die Entscheidung auch rasch umzusetzen. Darauf verlassen wir uns.


 

Die Verwaltung hat alle Varianten und Argumente für die Mühlehof-Debatte gut aufgearbeitet.  

Hier die Vorlagen für heute zu, Herunterladen: AntragMuehlehof_pdf.pdf  und   Muehlehof_anlagen.pdf

Mühlehof: CDU-Fraktion bekennt Farbe



Dauerthema Mühlehof vor der Entscheidung?

Ob nun noch im Oktober oder aber im November 2011: Die Entscheidung über die Zukunft des Mühlehofs rückt näher. Wenn es im Gemeinderat zum Schwur kommt, wird sich zeigen, ob in der Sache entschieden oder nur vertagt wird bis zum Jahr 2016. Die CDU-Gemeinderatsfraktion hat jetzt die Vorlagen der Verwaltung, die Anregungen aus dem Bürgerforum im Internet, die Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern ausgewertet, Pro und Contra abgewogen und sich auf eine gemeinsame Linie verständigt. Diese kommt in einem Antrag zum Ausdruck, den ich für die Fraktion gestern Abend im Gemeinderat mündlich eingebracht und heute schriftlich nachgereicht habe. Damit bekennen wir Farbe:


1. Die Stadtverwaltung wird beauftragt, einen städtebaulichen Wettbewerb für das Gelände des jetzigen Mühlehofs vorzubereiten und dem Gemeinderat zum Beschluss vorzulegen. Dabei ist davon auszugehen, dass die Stadt bereit ist, das Mühlehof-Gebäude zur Disposition zu stellen.

2. Das Gelände soll teilweise genutzt werden für eine neue bedarfsgerechte Kulturhalle. Auf der dafür nicht benötigten Fläche soll ein gesondertes Bauwerk vorgesehen werden für Gastronomie, Dienstleistungen und gewerbliche Nutzung.

3. Erst wenn die Nachfolgenutzung feststeht und vom Gemeinderat verbindlich beschlossen ist, wird das Mühlehofgebäude abgerissen.

4. Die Tiefgarage bleibt erhalten und wird saniert.

5. Die Stadtverwaltung hat einen Zeitplan zur Umsetzung des Beschlusses nach
1 - 4 vorzulegen.



Uns ist wichtig, dass nicht zuerst der Abriss beschlossen und danach erst die Folgenutzung geklärt wird. Der Weg muss sein: zuerst die Folgenutzung klären und sichern.

Der Gemeinderat hat gestern Abend den Antrag für ein Sanierungsprogramm "Kernstadt II" für die Bereiche Gartenschaugelände, Waldenserstraße, Dammweg, Jörgenwaag und Enzstraße sowie für das Mühlehof-Areal und den früheren Badischen Bahnhof in der oberen Bahnhofstraße (das Sanierungsgebiet ist nicht am Stück) genehmigt. Wir brauchen Landesmittel aus dem Sanierungsprogramm wegen Dürrmenz, Jugendhaus, Gartenschau, Badischem Bahnhof und Mühlehof. Die beantragten Mittel für den Mühlehof können für den Abriss, aber auch für die Generalsanierung eingesetzt werden. Aber es wäre nicht überzeugend, jetzt Mittel zu beantragen und gleichzeitig zu sagen, wir vertagen die Entscheidung in der Sache bis 2016.


Deshalb hat die CDU-Fraktion ihre Position formuliert. Wir sind aber offen auch für Varianten, wenn sie den Kern unserer Haltung nicht beeinträchtigen, aber breiten Mehrheiten in dieser wichtigen Sache dienlich sind.