Bahnhofs-App: Bei Mühlacker nicht ganz aktuell



Station Bahnhof Mühlacker.

Wenn einer eine Reise tut, muss er vieles planen und berücksichtigen. Mit dieser alten Erkenntnis leitet die Nahverkehrsgesellschaft Baden- Württemberg mbH eine Pressemitteilung ein. Hilfreich dabei soll die neue Stationsdatenbank-App sein, die von sofort an kostenlos in den App-Stores  für das i-Phone oder für Smartphones mit Android-Betriebssystem zum Download bereitsteht. Tut sie aber bis heute bei App-Stores noch nicht (App-Stores braucht wohl eher etwas länger als die Konkurrenz). 





Die Stationsdatenbank des 3-Löwen-Takts listet über 1.000 Bahnhöfe und Haltepunkte in Baden-Württemberg auf. Den Nutzern von öffentlichen Verkehrsmitteln im Ländle steht damit jetzt eine Datenbank im Netz zur Verfügung, die umfangreiche Informationen zu verschiedenen Service- und Angebots-leistungen an Bahnhöfen und Haltestellen bereithält, loben die Erfinder dieser App.

So unterschiedlich die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen sind, so verschieden sind die Fragestellungen, die im Zusammenhang mit der Nutzung von Bussen und Bahnen stehen. Kann ich mein Fahrrad an der Haltestelle sicher abstellen? Wo befindet sich am Zielort der Busbahnhof oder der Taxistand? Wie finde ich mich im Bahnhof zurecht? Welche Serviceeinrichtungen wie Wartebereich, Café, Kiosk oder Gepäckservice gibt es im Bahnhof? Fragen, die die Nahverkehrsgesellschaft stellt und auf die in der App Antworten gegeben werden sollen.

Das alles bietet die App - ein Überblick:

- Suche von Bahnhöfen, einschließlich Filtermöglichkeit

- Überblick über Zugänge, Barrierefreiheit, Fahrkartenverkauf, Service

- Informationen zu Fahrradabstellmöglichkeiten

- Favoritenfunktion

- Rückmeldefunktion

- Stationspläne mit allen Infos auf einen Blick

- Luftbilder aus Google-Maps mit Angabe der Lage des Bahnhofs im Ort inkl. Straßennamen.

Von der Stationsdatenbank-App kann direkt auf die Fahrplanauskunft zugegriffen werden.


Mühlacker ist mit zwei Stationen vertreten: Bahnhof Mühlacker und Rößlesweg, aber nicht mit Enzberg.


Die Probe aufs Exempel beim Bahnhof Mühlacker bringt eine Überraschung: Die erst kürzlich in Betrieb genommenen Aufzüge im Bahnhof fehlen. Die Station wird noch als "nicht barrierefrei" eingestuft. Ein Grund, gleich die Rückmeldefunktion zu nutzen. 


Eine neue App, nicht ganz auf der Höhe der Zeit? Sicherlich weiß die Nahverkehrsgesellschaft nicht, dass die Aufzüge auch nicht immer funktionieren. Aber das wiederum ist eine andere Geschichte.

Die Informations- und Verkaufssysteme am Bahnhof Mühlacker (Infovitrinen, Ankunfts- und Abfahrtspläne, Fahrkartenautomaten) werden nicht bewertet, die Zugänge auch nicht alle.  Dafür gibt es unter "Ausstattung/Service" die Zahl der Sitzgelegenheiten in der Bahnhofshalle, nämlich sechs, sowie den Hinweis auf den Kiosk 81) und auf Cafe/Bäcker/Imbiss (1). In der Rubrik "Umstieg" wird unter anderem auf den barrierefreien Busbahnhof verwiesen sowie auf Fahrradboxen, aber auch auf die 282 kostenlosen und 285 gebührenpflichtigen Parkplätze rund um den Bahnhof sowie sechs Taxistände. Die App listet auch die Informationsmöglichkeiten auf dem Bahnhofsvorplätze auf (Stadtpläne, Abfahrts- und Ankunftspläne). Einen Link zum Bahnhofsgeländeplan gibt es auch: für den schnellen Überblick. 


Ein Serviceangebot, das sich sehen lassen kann. Und die fehlenden Infos zu den Aufzügen können mit dem nächsten Update nachgeliefert werden.  


Merkel

Fundstück:


"Man kann zu Angela Merkel stehen wie man will, aber in den schwierigen letzten zwei Wochen hat sie alles richtig gemacht. In fünf  Schritten hat sie sich zu Pegida und der Islamophobie, zum islamistischen Terror und zum Islam geäußert, die zu diesen Themen ein Gesamtbild ergeben und zum Teil auch durch ihren hohen Symbolgehalt wirken", schreibt Michael Spreng in seinem Blog und kommt zum Fazit: "Daraus ergibt sich ein Gesamtkonzept der Kanzlerin, dem eine große Mehrheit der Deutschen und der in Deutschland lebenden Menschen folgen können. In diesen Fragen sind sie tatsächlich in guten Händen."


Lesens- und auch des Nachdenkens wert, finde ich.                                                                                                                                                         

Mediale Fundstücke II

Der Antisemitismus- und Rassismusforscher Wolfgang Benz hat vor einiger Zeit entdeckt, Astrid Lindgrens Buch sei »mit Ressentiments befrachtet« und von »Kolonialrassismus« gezeichnet. Zu doof, um Pippi zu verstehen? Der Negerkönig bei Pippi Langstrumpf heißt jetzt Südseekönig: Das verlangt „pc“, zu deutsch politische Korrektheit.

Ein Scheinthema bewegt seit der Niedersachsen-Wahl Politik und Medien: die Mehrheit der SPD-geführten Länder im Bundesrat. Niedersachsen wurde in Bad Salzdetfurth vergeigt

Lokales:

Bluesfrühling startet -Kulturofferte der Stadt Mühlacker 

Und GKS

Mediale Fundstücke

 Ein Skandal der anderen Art? Nach den Großprojekten von Berlin (Flughafen), Stuttgart (Hauptbahnhof), Hamburg (Elb-Philharmonie) und München (S-Bahnhof) sehen sich die Verantwortlichen von Bund, Ländern und Gemeinden plötzlich mit einem völlig unvorhersehbaren Problem konfrontiert: der Einhaltung von Termin- und Kostenplan. Zu diesem fiktiven Projekt bloggt Die Achse des Guten. Ein Fundstück.

Und hier folgt der nächste Skandal: die Müslikrise. 

Die andere Seite im heutigen Mühlacker Tagblatt: (Zitate) Gleichzeitig kritisierte Maulbronns Bürgermeister Andreas Felchle eine Lebenseinstellung, die immer weniger gibt, immer mehr fordert und dabei jedwede Verantwortung auf andere schiebt. Um die Auswirkungen der „Überindividualisierung“ der Gesellschaft zu beschreiben, muss Felchle gar nicht weit gehen. Da sei beispielsweise das traurige Schicksal des Weinbergmäuerchens auf dem Ötisheimer Kreisverkehr, das per Verordnung von einer Zierde zum Verkehrshindernis wurde und abgebaut werden musste. „Es ist wahnartig zu glauben, dass wir es allen recht machen können. In dem Versuch, jedes Lebensrisiko auszuräumen, entmündigen wir uns selbst.“ Er warnt: „Wir haben eine Generation an jungen Erwachsenen, die es zunehmend verlernt hat, für sich selbst verantwortlich zu sein.“ Dabei überrasche ihn, wie viel Staat sich manch ein Bürger wünscht. „Es gibt junge Eltern, die wirklich glauben, dass die Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder nicht bei ihnen, sondern beim Staat liegt und mir das genau so sagen.“

Vom papierlosen Büro bis zur Stadt-App



Beispiel Wernigerode

Digitale Zukunft: Vom papierlosen Büro bis zur Stadt-App - nachstehend einige Punkte aus einer Veröffentlichung über die Fachmesse Public IT in der Messe Stuttgart, die auch für Mühlacker einige Anregungen gebracht hat. Was ist möglich, was ist sinnvoll, was kann umgesetzt werden? Ein Thema für unsere Verwaltung und die Kommunikation auch der Kommunalpolitik mit den Bürgern. Hier die Pressemitteilung der Veranstalter:

Neue Reichweiten und Rollen für Verwaltungsmitarbeiter durch Social Media

Viele Städte und Gemeinden nutzen heutzutage Social Media wie Facebook, Twitter oder auch eigene Internet-Plattformen, um mit Bürgern und Touristen zu kommunizieren. Rund 300 Städte und Gemeinden seien in Facebook aktiv, bestätigte Franz-Reinhard Habbel vom Deutschen Städte- und Gemeindebund. Gerade die kleineren Gemeinden seien in diesem Bereich oft Vorreiter. Aber man dürfe den Blick nicht nur auf die Gemeinden richten, sondern auch und vor allem auf die Bürger. „Facebook ist in erster Linie nicht dafür da, zu informieren, sondern um einen Dialog zu führen! Und auf diesen muss man sich einlassen“, beschrieb Habbel die Verständigungsform über Social Media. Rechtsanwalt Dr. Carsten Ulbricht, der sich bereits 2007 auf die rechtlichen Implikationen von Facebook und Co. spezialisiert hat, unterstrich die Rolle der Mitarbeiter: Diese hätten eine neue Verantwortung, da ihr Handeln in Sozialen Netzwerken über eine ganz andere Reichweite verfüge. Dies müsse man ihnen bewusst machen; Aufklärung, Leitplanken und Regeln seien deshalb essentiell.  Übrigens: Unser Nachbar Vaihingen macht es bei Facecook vor.

Open Data: Daten für jedermann

Vom digitalen Dokument zur offen zugänglichen Datenplattform: Welche Chancen und Barrieren offene Verwaltungsdaten bieten, präsentierte Jens Klessmann, Mitarbeiter am Kompetenzzentrum Electronic Government beim Fraunhofer-Institut FOKUS. Beim Ansatz „Open Government Data“ gehe es darum, Datenschätze der Verwaltungen zu öffnen, in maschinenlesbarer Form bereitzustellen und für Dritte verfügbar zu machen. Unternehmen könnten diese Rohdaten in der Entwicklung eigener Softwareanwendungen einsetzen, die dann von den Bürgern genutzt werden könnten –  ein Wertschöpfungsnetzwerk aus Verwaltung, Unternehmen und Bürgern entstehe.

Vorreiter zu diesem Thema sei in Deutschland die Stadt Berlin, dort sei bereits vor zwei Jahren der Open Data Prozess angestoßen worden. Eine Umfrage, welche Daten zivilgesellschaftliche Akteure benötigten, ergab, dass ein besonders hohes Interesse an Daten zur Stadtplanung, zu Verwaltung und zur Umwelt bestehe. Zudem wurde ein App-Wettbewerb ausgeschrieben, der hohes Interesse hervorrief. Wichtig sei ein politisches Bekenntnis und ein Paradigmenwechsel hin zu offenen Daten, so Klessmann. Dann könnten Unternehmen Daten für die Bürger auf eine Weise aufbereiten und nutzbar machen, wie Kommunen es selbst nicht leisten könnten.

Mit Geo-Daten und Apps zusammen Städte planen

Viele neue Möglichkeiten für die Nutzung solcher Daten durch Bürger, aber auch für die Stadtplanung stellte Dr.-Ing Peter Zeile vor. Der Wissenschaftliche Mitarbeiter im Fachgebiet CPE an der TU Kaiserslautern beschäftigte sich in seinem Vortrag mit den Nutzungsmöglichkeiten von Geo-Daten für unterschiedliche Apps sowie den Chancen mobiler Datenerfassung für die Stadtplanung.

Über die App des deutschen Projektes Wheelmap.org etwa könne jedermann rollstuhlgerechte Orte – dazu zählen auch Zugänge zu Haltestellen im ÖPNV, Verwaltungsgebäude, Cafés oder Geschäfte – im virtuellen Stadtplan seiner Stadt eintragen. So könnten sich Rollstuhlfahrer vorab ein Bild von einer Stadt und ihren Einrichtungen machen und ihre Routen besser planen. Planer erhielten zudem Anregungen für Verbesserungen bei der Zugänglichkeit. Ideen und Visionen für die Weiterentwicklung ihrer Stadt könnten Bürger der Hansestadt Hamburg in der Community Nexthamburg in einen virtuellen Stadtplan eintragen und miteinander diskutieren. Ziel des Projektes sei es zu helfen, dass vielversprechende Lösungen der Bürger ihren Weg in die Umsetzung finden.

Stadt-App: Mobile Informationssysteme im Einsatz

„Immer mehr Kommunen bieten Dienstleistungen im Internet an, gleichzeitig steigt die Nachfrage nach ortsunabhängig verfügbaren Informationen“, erklärte Benjamin Strozinsky von der brain-SCC GmbH. Er stellte die Möglichkeiten der Stadt-Apps von Halberstadt und Wernigerode vor, die sowohl Informationen für Bürger und Touristen als auch für Investoren bereithalten. Die Städte nutzten die Apps etwa, um Sehenswürdigkeiten zu präsentieren, auf Veranstaltungen hinzuweisen sowie Übernachtungsmöglichkeiten und gastronomische Angebote zu präsentieren. Zudem gebe es Funktionalitäten eines virtuellen Rathauses, Bürger könnten hier etwa Terminanfragen im Bürgerbüro stellen und Adressen sowie Öffnungszeiten unterschiedlicher Behörden erfahren. Darüber hinaus könnten Investoren Hinweise zu Gewerbemöglichkeiten, -gebieten, Fördermöglichkeiten sowie ein Firmenverzeichnis abrufen.




(Quelle: Nachbericht zur Fachmesse Public IT 2012. www.messe.org)

Anonymität im Netz

 Surfen auf der Empörungswelle - heute im Deutschlandfunk: der Hintergrund.


Ach ja, das hier passt auch zum Thema und ist lesenswert. Cicero: Wo die Piraten selbst Tyrannen sind. Autorin Petra Sorge: Gelten die Regeln des guten Diskurses – der laut dem Philosoph Jürgen Habermas von Rationalität, Authentizität und der Freiheit von Herrschaft gekennzeichnet ist – im Internet etwa nicht? 

Neue Lern- und Denkweise

„Wahrheit, Verkündigung und Authentizität des Lebens im digitalen Zeitalter“ - Benedikt XVI zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel. "Die neuen Technologien ändern nicht nur die Art und Weise, wie man miteinander kommuniziert, sondern die Kommunikation an sich; man kann daher sagen, dass wir vor einem umfassenden kulturellen Wandel stehen. Mit dieser neuen Weise, Information und Wissen zu verbreiten, entsteht eine neue Lern- und Denkweise mit neuartigen Möglichkeiten, Beziehungen zu knüpfen und Gemeinschaft zu schaffen.“