Im Grünen und doch inmitten der Stadt



Das DRK-Pflegeheim im Erlenbachtal

Immer älter wird die Bevölkerung Mühlackers - wir liegen damit im Trend des demografischen Wandels. Der Anteil der älteren, aber auch der hochbetagten Menschen steigt weiter. Dass wir als Kommune frühzeitig darauf reagiert haben, zeigte sich erneut heute beim Jubiläum des DRK-Seniorenzentrums im Erlenbachtal. Das ehemals Schöpf'sche Areal (dort stand das Sägewerk Schöpf) sollte einmal Stadtpark werden, dann war es als Standort einer Kindertagesstätte im Gespräch, inzwischen ziehen sich entlang der Talauen das Pflegeheim des DRK, altenbetreute Wohnungen des DRK und Wohngruppen der Lebenshilfe für behinderte Menschen. Ein Seniorenzentrum im Grünen und doch inmitten der Stadt. Damit sind wir gut aufgestellt, zumal auf der anderen Seite der Talauen das Pflegeheim Sankt Franziskus steht und dahinter die betreuten Altenwohnungen an der Erlenbachstraße, die einst die ersten ihrer Art in Mühlacker waren.
Zu Beginn des Jahres sind die 37 betreuten Altenwohnungen am Katzenbuckel und damit an der mittleren Bahnhofstraße eingeweiht worden. Das wird nicht alles sein: Auf dem Kanne-Schuler-Areal im Herzen von Dürrmenz sind auch betreute Altenwohnungen geplant - der städtebauliche Wettbewerb läuft derzeit, am 22. November sollen Ergebnisse den Preisrichtern im Rathaus vorgestellt werden. Wir werden auch überlegen müssen, zumindest in den größeren Stadtteilen altenbetreute Domizile zu schaffen.
Zurück zum heutigen Jubiläum im DRK-Seniorenzentrum: Dass die Einrichtung beste Noten vom medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) bekam, lässt sich nachlesen. Mit einer glatten Eins fiel die Note sogar noch besser aus als der Landesdurchschnitt von 1,2 aller stationären Einrichtungen der Pflege in Baden-Württemberg (genauso wie bei Sankt Franziskus). 

Berthold Denzel vom Landesverband des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) beleuchtete  im Festvortrag - nachdem OB Frank Schneider die Grüße der Stadt überbrachte hatte - die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Pflege. Bundesweit steige nach den Statistiker-Zahlen die Anzahl pflegebedürftiger Menschen von 2,25 Millionen (2007) auf 3,4 Millionen (2030). Gleichzeitig nehmen die Möglichkeiten, Angehörige in der Familie zu pflegen ab (Singlehaushalte, berufliche Mobilität der Kinder), zudem klettern die Ausgaben und dies bei sinkenden Beitragszahlungen. Die Zahl der schwerstbehinderten Unfallopfer sowie chronisch Kranken nimmt genauso zu wie die der Demenzkranken. Dass Pflegequalität gefragt und geboten wird, erfordert Transparenz in der Pflege: Dazu dienen die Pflegeberichte, die auch ins Internet gestellt werden. Wie Denzel weiter ausführte, werden in den nächsten zehn Jahren allein für die stationäre Pflege zusätzlich gut 176.000 Pflegekräfte (derzeit 504.000) notwendig sein. Das erfordert auch Wertschätzung, Anerkennung und Respekt für die Pflegekräfte. Oder wie es Denzel sagte: Pflegekräfte müssen gepflegt werden. Weniger optimistisch fielen seine Worte über die schwierige Finanzlage der Sozialkassen und Kommunen aus.

Wir sind also als Stadt und Kreis gefordert. Sowohl die ambulante als auch die stationäre Pflege werden noch stärker einer der Schwerpunkte auch der kommunalen Sozialpolitik sein. 

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