Bahnhof Mühlacker oder Morgendliche Öffnungszeiten bleiben

Immer einmal wieder versucht die Deutsche Bahn AG, die Öffungszeiten ihres Reisezentrums im Bahnhof Mühlacker zu reduzieren. Auch jetzt wieder. Der CDU-Landtagsabgeordnete Winfried Scheuermann hatte sich deshalb an den baden-württembergischen Innenminister Heribert Rech (CDU) gewandt. Hier die Antwort an Scheuermann, die zeigt, dass das Innenministerium den größten Teil der Bahn-Pläne verhindern konnte:

Öffnungszeiten des Reisezentrums im Bahnhof Mühlacker


Im Vertrag des Landes mit der DB Regio AG über die Leistungen des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) sind auch Regelungen über die Vertriebswege enthalten. Denn das Land hat natürlich ein Interesse daran, dass die Bahn den personenbedienten Verkauf nicht in einer Weise ausdünnt, die den vom Land bestellten SPNV schwächt. Die DB Regio AG ist allerdings für den Vertrieb nicht selbst zuständig; dieser Bereich wird von einer anderen Gesellschaft innerhalb des DB-Konzerns verantwortet. Hinsichtlich der sog. „personenbedienten Verkaufsstellen“ konnten daher keine einzelfallspezifischen Vorgaben vereinbart werden. In dem Vertrag wurden allerdings Kriterien definiert, anhand derer die Bahn ihre Vertriebsstrukturen überprüft und gegebenenfalls anpasst. Der Argumentation der Bahn, dass die Aufrechterhaltung eines personenbedienten Verkaufs auch betriebswirtschaftlich vertretbar sein muss, konnte und wollte sich das Land dabei nicht verschließen. Dass die Bahn als Unternehmen versuchen muss, ihre Kosten zu senken, ist Folge der auch von Baden-Württemberg unterstützten Bahnreform. Die Überprüfung der Vertriebsstrukturen und ggf. daraus folgende Veränderungen sind daher grundsätzlich nicht zu beanstanden. Dies gilt auch für den verstärkten Einsatz von Automaten.

Das Innenministerium wurde von der Bahn vor Kurzem darüber informiert, dass sich an verschiedenen Standorten im Land das Nachfrageverhalten der Fahrgäste verändert hat. Daher sollen dort teilweise die Öffnungszeiten reduziert werden. Dies betrifft gerade die Randzeiten, in denen nach Erfahrungen des Unternehmens überwiegend solche Fahrkarten verkauft werden, die ohne Schwierigkeiten auch an Automaten erworben werden können. Die dadurch freiwerdenden Personalstunden werden jedoch nicht eingespart, sondern zur Verbesserung der Bedienungsqualität in Zeiten mit besonders hohem Kundenandrang eingesetzt. Hiergegen hat das Land als Aufgabenträger für den SPNV nichts einzuwenden.

Was den Bahnhof Mühlacker anbelangt, hat das Innenministerium zur Kenntnis genommen, dass vor Ort ein hohes Interesse an der Aufrechterhaltung der bisherigen Öffnungszeiten besteht. Auch aus Sicht des Innenministeriums hätte zudem die Veränderung der Öffnungszeiten insbesondere dem Fahrgastaufkommen und dem entsprechenden Bedarf an Beratung und Verkauf am Morgen nicht Rechnung getragen. Das Innenministerium hat deshalb gegenüber der Bahn durchgesetzt, dass die ursprünglich geplante Verringerung der Öffnungszeiten am Morgen nicht umgesetzt wird. Künftig wird das Reisezentrum lediglich abends etwas früher schließen, wobei entsprechend der stärksten Kundennachfrage die heutige Öffnungszeit an einem Abend in der Woche beibehalten wird.

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