Besuch in Keltern: Stadtbahn, Verkehrsbelastung und Werkrealschulen

Bürgermeister Ulrich Pfeifer (links) mit den Kreis- und Gemeinderäten der CDU im Rathaus Keltern.

Heute Gemeindebesuch der CDU-Kreistagsfraktion Enzkreis in Keltern. Schwerpunkt der Themen war der Wunsch Kelterns, in die Planung einer Stadtbahn Ittersbach-Pforzheim einbezogen zu werden. Ein Anliegen, das die Fraktion unterstützt und das auch bei der Kreisverwaltung auf fruchtbaren Boden gestoßen ist. Die Strecke der einstigen Kleinbahn Ittersbach-Keltern sei in den Ortslagen zugebaut, allerdings in der freien Landschaft teilweise noch vorhanden, berichtete Bürgermeister Ulrich Pfeifer. Natürlich gehe es nicht darum, die Kleintrasse in der gehabten Linienführung einfach wieder zu beleben, denkbar seien auch andere Varianten. Wichtig sei es, einen langen Atem zu haben und die Trassen in den Flächennutzungsplänen zu sichern. CDU-Gemeinderat Michael Sengle sagte, die nachhaltige Anbindung von Keltern an das Netz des Schienennahverkehrs sei das Ziel, dies könne auch in Richtung Remchingen erfolgen. Der Remchinger Kreisrat Kurt Ebel ergänzte, eine Trassensicherung auf der Gemarkung seiner Gemeinde sei denkbar. Eine schrittweise Lösung kann sich der Vorsitzende der CDU-Gemeinderatsfraktion, Hermann Becker vorstellen, wobei er vor der Hoffnung warnte, alle Kelterner Ortsteile könnten an die Schiene angebunden werden: „Das ist kein Wunschkonzert.“

Die CDU-Kreistagsfraktion will bei den anstehenden Beratungen in den Kreisgremien erreichen, dass die denkbaren Varianten im Bereich Keltern als Ergänzung zum Trassenvorschlag Ittersbach-Neuenbürg-Straubenhardt-Birkenfeld-Pforzheim durch die Kreisverwaltung aufgearbeitet werden. Für mich steht fest: Die weiteren Untersuchungen über eine Stadtbahnverbindung Pforzheim-Ittersbach müssen breit angelegt und damit auch verschiedene Möglichkeiten der Anbindung von Keltern einbezogen werden. Erst wenn alle denkbaren Varianten geprüft sind, kann ausgewählt werden.

Sowohl wir Kreisräte als auch die Gemeinderäte und der Bürgermeister plädierten mit Nachdruck dafür, dass die Stadt Pforzheim nicht nur die Einfädelung der neuen Stadtbahn in die Wildbader Trasse mit neuen Haltestellen bis nach Mühlacker untersuchen lässt, sondern auch eine innerstädtische Verbindung über Brötzingen und Leopoldsplatz, wobei Sengle auch eine Variante über den Arlinger ins Gespräch brachte. Wichtig sei jedenfalls, dass ausreichend Fahrgast-Potenzial erschlossen werde, um eine solche Schienenverbindung wirtschaftlich zu machen.

Weiteres Thema, das Bürgermeister Pfeifer aufgriff, war die Belastung der Anwohner der elf Kilometer langen Ortsdurchfahrt, auf der täglich 10.000 Fahrzeuge rollen. Wegen Lärm und Abgasen stünden schon die ersten Gebäude leer. Die demografische Veränderung verschärfe das Problem: Junge Familien würden nicht in leer gewordenen Wohnraum nachziehen. Pfeifer sprach sich für eine Reduzierung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit auf der Ortsdurchfahrt aus und auch für eine Neuregelung des Umleitungsverkehrs der Autobahn. Gemeinderat Hermann Becker erwähnte auch Verkehrsregelungen für Lastkraftwagen von mehr als 7,5 Tonnen im Zusammenhang mit dem Gewerbegebiet Ittersbach der Gemeinde Karlsbad, die teilweise zum Nachteil von Keltern seien. Die Kreistagsfraktion will beim Landrat einen Verkehrsgipfel aller Beteiligten anregen, um Lösungen zu erzielen, die die Situation an der Ortsdurchfahrt zumindest mindern.

Schließlich war Thema noch die Werkrealschulen. Die gemeinsame Lösung Keltern mit Birkenfeld erfordere zusätzliche Busverbindungen, sagte Pfeifer, der bezweifelte, dass das Konzept mit zweizügigen Werkrealschulen bei weiter zurückgehenden Schülerzahlen die nächsten fünf Jahre überdauert. Ich sagte als Fraktionsvorsitzender zu den Kosten der Schülerbeförderung, vorrangiges Ziel der Kreistagsfraktion sei es, auf eine Lösung in den Kreisgremien hinzuwirken. Das habe auch Auswirkungen auf die Frage, ob sich der Elternbeitrag nach dem niedrigeren für Hauptschulen oder dem höheren für Realschulen orientiert.

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