Schülerbeförderung oder Das Problem bleibt aktuell

Die Antwort der Stadtwerke Mühlacker GmbH auf Beschwerden aus Großglattbach wegen der Schülerbeförderung hat die Eltern nicht überzeugt (blog-Eintrag vom 4. November 2006). Das beweisen mir mehrere Mails von Eltern. Eine davon hier im Original:

Mit diesem Brief möchte ich auf die Überbelegung des Linienbusses 102 hinweisen, der um 06.45 Uhr Schüler zwischen Grossglattbach und dem Mühlacker befördert.

Folgende Fakten sind mir dazu bekannt:

1. Aktuell übernimmt ein MB Gelenkbus den Passagiertransport. Nach meinem Wissen verfügt dieser Bus über 61 Sitzplätze sowie 93 Stehplätze. Somit können in Summe 154 Passagiere transportiert werden.
2. Für den Ortsteil Grossglattbach sind aktuell 106 Schülerzeitkarten ausgestellt.
3. Im Ortsteil Lomersheim steigt zusätzlich eine größere Menge an Schülern ein.

Zu diesen Fakten ist folgendes anzumerken:

• Der Linienbus 102 wird fast ausschliesslich zum Transport von Schülern nach Mühlacker verwendet.
• In jedem Fall trägt jeder Schüler einen Schulranzen sowie ggf. Turnbeutel oder weitere Zusatzmaterialien für laufende Projektarbeiten.
• Es werden alle Alterstufen transportiert. Von 10-jährigen Schülern der Klasse 5 bis 18-jährige Schüler der Oberstufe.
• Insbesondere an die jungen Schüler (Klasse 5-7) ergeben sich höhere Anforderungen bezüglich der Traglast des Schulranzens bzw. der übrigen Materialien sowie auch aufgrund der körperlichen Einschränkungen (Kraft und Größe) in Bezug auf das Festhalten während der Fahrt.
• Bezieht man diese Punkte ein, so ergibt sich in Bezug auf die oben genannten Punkte 1. und 2. folgende Situation: Rein rechnerisch sind 106 Schüler bei 154 Plätzen gut zu transportieren. Bezieht man jedoch die Schulranzen etc bei der Berechnung mit ein, so ergibt sich ein anderes Bild. Wohlwollend betrachtet muss man meiner Meinung nach Schulranzen etc. wie einen weiteren zusätzlichen Passagier bewerten. Das heißt die Anzahl der Stehplätze halbiert sich somit auf 47. Macht dann in Summe 108 Plätze, was bedeutet, dass der Bus ab Grossglattbach voll belegt ist.

Daraus ergeben sich für mich folgende Fragestellungen:

• Ein derart besetzter Bus erfüllt nach meiner Meinung in keinster Weise notwendige Sicherheitserfordernisse. Im Falle einer Vollbremsung sind insbesondere die jungen Schüler gefährdet. Allein die Tatsache, dass in einem normalen PKW Anschnallpflicht gilt – und hier sitzen alle Passagiere – wirft die Frage auf, ob sicherheitsrelevante Aspekte bei der Bewertung der Bussituation ausreichend berücksichtigt werden. Meines Erachtens eindeutig nein!
• Ist es ausreichend, dass ein Linienbus den Schülertransport übernimmt? In diesem Zusammenhang bitte ich um Ihre Antwort, was dagegen spricht einen ordentlichen Schulbus für Grossglattbach zu Verfügung zustellen. Im Falle eines reinen Schulbusses für Grossglattbach, entfällt auch der meines Erachtens unzumutbare Zustand, dass der Linienbus ab Lomersheim überfüllt ist. Wer übernimmt in diesem Falle bei einem Unfall die Haftung?

Abschließend noch eine Anmerkung. Der Rücktransport der Kinder erfolgt in aller Regel nach ähnlichen Bedingungen wie oben beschrieben.

Unsere Tochter Luisa, 10 Jahre alt, hat für sich bereits eine Konsequenz gezogen. Freiwillig fährt sie in aller Regel bereits mit dem Bus um 06.20 Uhr. Hier gibt es noch ausreichend Sitzplätze und sie entgeht dem Gedränge und Geschubse im 06.45 Uhr Bus. Allerdings ist sie dadurch eine halbe Stunde zu früh in der Schule, und das bei einem Schulalltag, der bei ihr um ca. 14.00 Uhr endet. Dieser Zustand ist für so junge Kinder weder erstrebens- noch wünschenswert.

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