Umweltzone: Eine wenig befriedigende Zwischenbilanz

Wie hat sich eigentlich die Umweltzone Mühlacker ausgewirkt? Eine Antwort von Umweltministerin Tanja Gönner auf eine Kleine Anfrage im Landtag lässt Rückschlüsse zu, auch wenn Stand der Daten Ende August ist. Mit Schreiben vom 21. September lässt die Ministerin wissen: Die Tagesmittelwerte von Feinstaub (PM10) an der Messstelle Mühlacker-Stuttgarter Straße (B 10) lagen im Jahr 2009 (Stand 23. August) an 24 Tagen über dem Wert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter. Der Grenzwert beträgt 50 Mikrogramm pro Kubikmeter bei zugelassenen 35 Überschreitungen im Kalenderjahr.

Doch das ist nur eine Seite der Medaille:

Zwar wurde an dem Messort Mühlacker-Stuttgarter Straße im Jahr 2008 der Grenzwert für Feinstaub (PM10) mit 23 Überschreitungstagen eingehalten. Der ab dem 1. Januar 2010 geltende Grenzwert für den Jahresmittelwert von Stickstoffdioxid (NO2) von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde jedoch in 2008 mit einem Wert von 61 Mikrogramm pro Kubikmeter trotz sinkender Werte in den Vorjahren immer noch deutlich überschritten. Insbesondere zur Reduzierung von Stickstoffdioxid sind daher auch weiterhin Maßnahmen wie die Umweltzone erforderlich.

Das verwundert nicht: Denn ursprünglich sollte nach dem ersten Entwurf des Regierungspräsidiums Karlsruhe für einen Luftreinhalteplan Mühlacker auf der B 10 ein Durchfahrtsverbot für Lastkraftwagen über 7,5 Tonnen verhängt werden, weil dadurch die Luft- und Lärmbelastung deutlich reduziert werden würde, wie das Umweltministerium feststellt. Doch das Verbot kam nicht, weil die regionale Wirtschaft massiv Bedenken erhob und die Verlagerung des Schwerverkehrs auf dafür nicht geeignete städtische Straßen zu befürchten war.

Das zeigt aber doch: Kleinteilige Umweltzonen wie der in Mühlacker bringen wenig. Wir brauchen großräumige Konzepte. Die Gesundheit der Menschen muss uns solche Schritte wert sein.

Hier die Landtagsdrucksache mit der Antwort der Umweltministerin: Umweltzone.pdf

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