Beispiel Gündelbach: Der ungewöhnliche Jugendtreff
Ungewöhnlich: der Jugendtreff Gündelbach
Diese Woche haben uns im Gemeinderat von Mühlacker die Kosten für einen Jugendtreff in Enzberg beschäftigt. Ich hatte in der Diskussion darauf hingewiesen, dass nicht alle Einrichtungen neu von der Stange gekauft werden müssen, sondern durchaus auch gebraucht sein dürfen. Als Beispiel nannte ich den Jugendtreff im Vaihinger Stadtteil Gündelbach. .
Der Baustil des Jugendtreffs Gündelbach ist ungewöhnlich, aber vielleicht deshalb so interessant. Ein ehemaliges Jugendstil-Wochenendhaus, das vor 20 Jahren zurückgebaut und gelagert wurde, war dem Trägerverein zur Verfügung gestellt worden. Es handelt sich um ein kleineres Fachwerkhaus in Lehmbauweise. Der Wiederaufbau und die Renovierung erfolgten unter kompetenter Anleitung engagierter Eltern und anderer Personen vor Ort durch Jugendliche.
Bei rund 77000 Euro lagen die Kosten. Davon kamen 11000 Euro durch Eigenmittel zusammen - die rund 4000 Arbeitsstunden der 50 Helfer im Alter zwischen 12 und 79 Jahren konnten mit 30000 Euro angesetzt werden, es gab Spenden und Zuschüsse von nahezu 40000 Euro. Auch der Zuschuss des Förderprogramms „Jugend Räume schaffen“ konnte gerettet werden; er war für einen anderen Standort und eine andere Hausvariante (Container) zugesagt gewesen. Von der Vaihinger Bürgerstiftung flossen 8000 Euro. Im März 2008 erfolgte die Einweihung, dazu gab es einen interessanten Bericht in der Vaihinger Kreiszeitung.
Hier drängt sich die Frage auf, weshalb unsere Verwaltung immer auf teure Komplett-Lösungen setzt. Bei uns muss für den letzten Euro immer der Steuerzahler geradestehen - auch wenn die Ausgestaltung des Jugendtreffs Enzberg in Eigenleistung von Jugendlichen geschehen soll. Wenigstens das.
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