Den Zuschuss jetzt nehmen oder später alles selbst bezahlen

Auf zwei Millionen Euro schätzt die Stadtverwaltung den Sanierungsbedarf bei der Gemeindehalle Lienzingen. Und die Verwaltung tat das, was richtig ist: Sie suchte Mit-Bezahler. Deshalb stimmte der Gemeinderat zu, das 1966 errichtete Gebäude in das Sanierungsgebiet "Ortskern Lienzingen" einzubeziehen. Das bringt bares Geld für die Kommune. Denn 60 Prozent der Sanierungskosten bringt das Land auf, den Rest muss die Stadt finanzieren. Nicht nur das: Nachdem die Immobilie ganz und gar nicht den Energiespar-Vorschriften entspricht, meldete die Stadt das Projekt für das Bundesprogramm zur energetischen Sanierung an. Ergebnis:
372 000 Euro Zuschuss für den energiesparenden Anteil der Sanierungsmaßnahmen, die gut die Hälfte des gesamten Erneuerungsaufwandes ausmachen. Während das Landessanierungsprogramm noch bis Ende 2014 läuft, müssen die Bundesgelder bis Ende Oktober 2010 abgerufen sein. Sonst gibt's nix.

Deshalb hat der Gemeinderat, bei zwei Enthaltungen, beschlossen, in den Jahren 2009 und 2010 den Eigenanteil der Stadt zu finanzieren, so dass der energetische Teil der Sanierung durchgezogen werden kann. Die übrigen Gewerke folgen dann anschließend, so dass wir die gesamte Maßnahme auf drei bis vier Jahre verteilen können. Wir verschlucken uns also nicht an dem Vorhaben.

Die Alternative hieß: Verzichten wir auf den Zuschuss oder sanieren wir die Gemeindehalle Lienzingen. Verschieben wir die Arbeiten, fallen sie irgendwann trotzdem an und dann muss die Stadt alles aus der eigenen Tasche bezahlen (zum Nachteil anderer Projekte in der Stadt). Daran kann niemand in unserer Gesamt-Stadt ein Interesse haben.

Die Alternative hieß nie: Lienzingen oder Lomersheim.

Nun entstand in Lomersheim der Eindruck, als sei Lienzingen der Sanierung oder dem Neubau der Gemeindehalle Lomersheim vorgezogen worden. Und sofort kam der Verdacht, das geschehe nur, weil in Lomersheim keiner der einflussreichen Fraktionsvorsitzenden wohne . . .

Es ist falsch, beide Projekte gegeneinander auszuspielen. Denn diese Alternative gab es nicht. Lomersheim hat momentan kein Sanierungsgebiet, die Zuschussmöglichkeiten bestehen also nicht. Aufgabe ist es aber, die Vorarbeiten für den Antrag ans Land zur Aufnahme von Lomersheim ins Sanierungsprogramm zu leisten. Unabhängig davon müssen wir auch in Lomersheim mit der Halle weiterkommen: Gelder für die Planung stehen noch aus 2008 bereit. Wir warten darauf, dass das beauftragte Stuttgarter Architekturbüro endlich das Ergebnis seiner vertiefenden Untersuchungen vorlegt, damit wir wissen, ob wir auf eine Sanierung oder einen Neubau zusteuern müssen. Unabhängig davon sollte das Problem der heruntergekommenen Dusch- und Umkleideräume im Untergeschoss der Gemeindehalle Lomersheim vorab gelöst werden - durch ein separates Gebäude am Sportgelände. Hier sind wir als Geldgeber, TSV Phönix Lomersheim als Bauherr gefragt (auch wegen Zuschüssen, die nur Vereine bekommen). Auch das haben wir bei den jüngsten Haushaltsberatungen auf den Weg gebracht - leider ging die Sache wegen der Diskussion um Lienzingen in der Öffentlichkeit unter.

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