Zweimal 50 Jahre - Doppeljubiläum im Gemeinderat von Mühlacker
Eine kommunalpolitische Rarität: Noch nie dürfte jemand so lange dem Gemeinderat von Mühlacker angehört haben wie Rolf Leo und ich. 50 Jagre und kein Tag weniger. In völliger Eintracht feierten die Fraktionsvorsitzenden von CDU und Freien Wählern ein außergewöhnliches Doppeljubiläum: Macht zusammen ein volles Jahrhundert Stadtpolitik. Oberbürgermeister Frank Schneider, der als Anerkennung an beide Routiniers die Senderstadt-Medaille verlieh, ordnete die Leistung mit Hilfe von zwei anschaulichen Daten ein, wie das MT schrieb. Vor 95 Jahren, erinnerte der Rathauschef, sei Mühlacker das Stadtrecht verliehen worden: In der Geschichte unserer Stadt, so Schneider, können wir also bereits auf mehr Jahre mit Herrn Leo und Herrn Bächle als Stadträte zurückblicken, als dies ohne die beiden der Fall ist. Als zweiten Anhaltspunkt bediente sich der OB bei der Demografie. Laut den jüngsten Erhebungen von 2023 liege das Durchschnittsalter der Mühlacker Bevölkerung bei etwa 44 Jahren. Schlussfolgerung: Der heutige fiktive Durchschnittsbürger oder die -bürgerin der Senderstadt war noch gar nicht geboren, da waren Bächle und Leo bereits das erste Mahl wiedergewählt.
Eine gute Rede. Ich übernahm 1984 schließlich den Vorsitz der CDU-Fraktion, Leo drei Jahre später den Vorsitz der SPD-Fraktion. Nach einer kurzen fraktionslosen Phase wechselt Leo 1994 dann in die Fraktion der Freien Wähler. Bis heute haben beide den Vorsitz in ihren jeweiligen Fraktionen inne. Für die Mitgliedschaft im Gemeinderat und den Ausschüssen kommt die Stadtverwaltung alleine für die Teilnahme an Sitzungen auf mehrere Tausend Stunden. Dazu kommen unzählige Gespräche, Tagungen, Nachbereitungen, Veranstaltungen und Feierlichkeiten – und die ebenfalls jahrzehntelange Aktivität im Kreistag.
Was macht eigentlich die Kommunalpolitik aus? Vor fünf Jahren schrieb ich dazu einen Text - verachtet mir den Schachtdeckel nicht.
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